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Dan Shocker’s Macabros 1: Der Leichenorden von Itaron, Christian Montillon (Buch)

Dan Shocker’s Macabros 1
Christian Montillon
Der Leichenorden von Itaron
Zaubermond, 2008, Hardcover, 256 Seiten, 14,95 EUR

Von Olaf J. Menke

Am 10.05.1983 erschien im Zauberkreis-Verlag mit der Nr. 125 unter dem Titel „Das Zauberpergament“ der letzte „Macabros“-Band von Gruselautor-Legende Dan Shocker alias Jürgen Grasmück. Knapp 25 Jahr später erscheint jetzt im Jahr 2008 der erste neue Roman dieser Serie im Zaubermond Verlag - man kann wohl zu Recht von einer kleinen Sensation sprechen, wenn man bedenkt wie lange die Fans hier auf eine Fortsetzung warten mussten.

Der Autor Jürgen Grasmück ist am 07.08.07 verstorben. Kurz vor seinem Tod war er noch an der Mitentwicklung dieser neuen Hardcover-Serie beteiligt, Autor des Ganzen ist jedoch Christian Montillon („Professor Zamorra“, „Perry Rhodan“), der auch die weiteren Hardcover unter dem Pseudonym Dan Shocker schreiben wird. In der aktuellen „Mystery Press“, dem Kundenmagazin des Zaubermond Verlags, schreibt Montillon hierzu: „Ich bin anders vorgegangen als bei anderen Romanen. Habe einen anderen Stil bemüht, eine andere Szenenaufteilung, anderen Umgang mit Perspektive und sonstigem Autoren-Handwerk.“

Dem Autor ist es damit tatsächlich hervorragend gelungen, den typischen Stil des Altmeisters zu treffen. „Macabros“ war nach „Larry Brent“ der zweite große Wurf des Autors Dan Shocker, die Romane drehen sich um die Abenteuer des Rennfahrers Björn Hellmark, der zu Beginn der Geschichten bei einem Autorennen verunglückt, jedoch plötzlich wieder aufersteht. Hellmark hört von da an die Stimme von Al Nafuur, der ihm eröffnet, dass er der Auserwählte sei, Nachfahre der Könige von Xantilon, einer vor langer Zeit untergegangenen Insel. Hellmark hat ab sofort den Auftrag gegen das Böse in Form von Dämonen, Monster oder auch Menschen, die im Bann des Bösen stehen zu kämpfen, da diese u.a. auch gegen die Wiederauferstehung Xantilons arbeiten. Björn hat ab da auch einen Doppelgänger aus Bioplasma, den er mittels Gedankenkraft erschaffen und lenken kann. Im 125. und letzten Band der Heftserie war die mächtige Gegenspielerin Hellmarks, die Dämonengöttin Rha-Ta-N'my getötet worden. Dan Shocker hatte damit die Serie eigentlich abgeschlossen. Die Story des Hardcovers selbst setzt nun ohne Zeitsprung oder ähnliche Kniffe direkt da an, wo es vor 25 Jahren aufgehört hatte.

Nachdem die Dämonengöttin vernichtet wurde, scheint selbige sonderbarerweise ihren Zauber weiter zu verbreiten. Auf Xantilon geschehen merkwürdige Dinge, der Zauber der Priester scheint zu schwinden, irgendetwas stimmt nicht. Derweil lernen wir einen merkwürdigen Künstler kennen, der in einem österreichischen Schloss lebt und unter dem Einfluss des Dämons Ri-la'rh Bilder malt, die das „Sternenschloss des Toten Gottes“ zeigen. Nachfahren der Xantilier fühlen sich von diesen Gemälden magisch angezogen und kommen in Scharen ins Schloss, um einen Blick auf die Originale zu werfen. Doch vor den Bildern angekommen stellt sich heraus, dass diese die Menschen in die Dimension Itaron transferieren - und dort möchte eigentlich niemand wirklich hin. Al Nafuur hat derweil den Grund für die merkwürdigen Geschehnisse auf Xantilon ermittelt: Itaron, die sogenannte „Welt des Augenblicks“ sei schuld: Dort stehe die Zeit still, weshalb dort noch die Verhältnisse vor dem Tode Rha-Ta-N'Mys herrschen und der Zauber der Dämonengöttin noch gelte. Hellmark muss sich dorthin bemühen und die Dimension vom Einfluss der Göttin befreien, damit sich der negative Einfluss auflöse.

Die Geschichte ist wie gesagt im typischen Stil des Altmeisters erzählt und zieht einen schnell in ihren Bann. Ein netter Einfall ist dabei, die Story in zwei Teile (quasi wie zwei Heftromane) aufzuteilen und diesen jeweils eine „Quasi-Rotaseite“ voranzustellen. Diese verstärken noch das Gefühl, hier einen richtigen Dan-Shocker-Roman zu lesen.

Überhaupt hat sich der Zaubermond-Verlag mit der Gestaltung des Hardcovers sehr viel Mühe gegeben, so wurden hier Segmente verschiedenster Bilder des 1990 verstorbenen Künstlers R.S. Lonati (er malte viele Originaltitelbilder von „Larry Brent“ und „Macabros“) zu neuen Titelbildern verschmolzen. In der „Mystery Press“ schreibt Günther Nawrath hierzu: „Gewisse Erfahrungen mit solchen Collagen hatte ich schon, denn ich gestalte meine Sammelordner immer ganz individuell mit Motiven aus der jeweiligen Serie - natürlich auch bei „Macabros“.“ Um für die ersten Hardcover neue Titelbilder gestalten zu können, erhielt Nawrath übrigens knapp 200 Bilder des Künstlers R.S. Lonati, die dieser u.a. auch für Serien wie „Butler Parker“, „Silber-Grusel-Krimi“ und andere Serien schuf.

Als Fazit kann man abschließend nur sagen, dass der Zaubermond Verlag hier einen ganz besonderen Phantastik-Klassiker entstaubt und für die Zukunft fit gemacht hat.
Man kann dem Projekt nun viel Glück wünschen und ordentliche Verkaufszahlen, damit der Serie eine lange Lebenszeit beschieden sei.

hinzugefügt: April 2nd 2008
Tester: Olaf J. Menke
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