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Löffler, Falko: Cademar - Günstling der Magie (Buch)
Falko Löffler
Cademar - Günstling der Magie
Spreeside, 2008, Hardcover mit Schutzumschlag, 316 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-939994-04-6
Von Carsten Kuhr
Cademar ist fünfzehn Jahre alt, als er bemerkt, dass in seiner Handfläche ein Manuskristall wächst. Er ist einer der Günstlinge der Magie, eine Ausbildung als Magier auf der Insel Lichtfeste nahe der Stadt Halburg wartet auf ihn. Doch Cademar will nicht aus seinem Heimatdorf Klarbach weg. Er will Bauer werden. So flieht er vor den Magiern, die ihn abholen wollen. Unterwegs trifft er auf einen Leidensgenossen. Malkom, Sohn eines der Armeegeneräle, hat auch die Gabe der Magie und rettet den Jungen vom Lande vor zwei Dieben und Mördern. Zusammen machen sie sich, immer verfolgt von den Häschern im Auftrag der Magier, auf die Suche nach einer Zuflucht in der Menschen wie sie, Magiebegabte, die sich nicht vor den Karren der allmächtigen Magierkaste spannen lassen wollen, Hilfe, Ausbildung und ein Heim finden können.
Kaum dort heimisch geworden, wird die Zuflucht entdeckt und gestürmt. Auf der Lichtfeste angekommen trennt sich zunächst der weitere Lebensweg der beiden Jungen. Während Cademar als Famulus des Bewahrers Kolom eine herausragende Stellung in der neuen Ordnung einnimmt, und dabei sein Mitgefühl und seine Menschlichkeit scheinbar aufgegeben hat, entwickelt Malkom seine Kräfte, verliert aber nie sein Ziel zu fliehen aus den Augen. Als ein Kriegszug gegen den alten Gegner, das Land der Verdunkelten, ansteht, treffen die beiden inzwischen so ungleichen ehemaligen Freunde wieder aufeinander ....
Falko Löffler debütierte mit seinem Roman „Drachenwächter“ und heimste für sein Erstlingswerk Lob und Zuspruch ein. Umso überraschter war ich, als ich erfuhr, dass sein zweiter Roman, ebenfalls ein qualitativ hochwertiges Hardcover, eine andere Welt und neue Protagonisten zum Inhalt haben würde.
Statt einer mehr oder minder originellen Fortsetzung also eine ganz neue Schöpfung. Drachen gibt es dieses Mal keine, stattdessen gilt es; eine parasitäre Kaste der Magier zu bestaunen.
Zwei junge Männer stehen im Mittelpunkt der Handlung. Zwei Heranwachsende, die, so unterschiedlich sie auch bisher aufgezogen wurden, so verschieden ihre Herkunft ist, etwas verbindet. Sie beide gelangen mit der Pubertät zu ungewollter magischer Macht, und beide wollen sich ihrem ihnen zugedachten Schicksal nicht einfach fügen. Statt in das warme Bett der Mächtigen ihrer Welt zu schlüpfen suchen sie Selbstbestimmung und Freiheit.
Geschickt hat der Autor hier seine Helden gewählt. Sowohl vom Naturell, als auch von ihren jeweiligen magischen Talent ganz unterschiedlich, vermag er uns durch deren Augen ein sehr differenziertes Bild seine Welt vorzustellen. Steht zu Beginn des Buches Cademar mit seinen großen Gaben und seinem zurückhaltenden Wesen ganz im Zentrum des Geschehens, rückt mit der Gefangennahme Malkom in die Rolle des Erzählers. Auch die zunehmende Entfremdung der beiden, das Misstrauen, das sich zwischen ihnen aufbaut aber auch die Einsamkeit, ja Verlorenheit die Malkom empfindet, sind überzeugend dargestellt. Der Leser kann sowohl die Motivation der Figuren, als auch deren Entwicklung nachvollziehen.
Die Welt an sich entspricht dem Gewohnten. Eine mittelalterliche Kultur mit einer stark bäuerlich geprägten Gesellschaft, kleinen Städten und einer herrschenden Klasse. Noch bleibt die weitere Umgebung des Landes ein wenig unbestimmt, da der Roman jedoch lediglich den Auftakt einer Trilogie darstellt, werden die Folgebücher sicherlich den Horizont hier noch erweitern.
Einziger Kritikpunkt bleibt die doch etwas überraschende und unmotivierte Liebesgeschichte zwischen Cademar und einer Magierin.
Im Ganzen gesehen, ein solider Fantasy-Roman der spannende, kurzweilige Lektüre verspricht.
hinzugefügt: April 23rd 2008 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Spreeside Hits: 3722 Sprache:
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