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John Woo’s Seven Brothers 1 (Comic)

John Woo’s Seven Brothers 1
John Woo, Garth Ennis, Jeevan King u. a.
(John Woo’s 7 Brothers 1 - 5, 2006/07)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration von Greg Horn
Panini, 2008, Paperback mit Klappenbroschur, 132 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-592-4

Von Christel Scheja

Der Regisseur John Woo steht seit den international sehr erfolgreichen Filmen „Broken Arrow”, „Face Off” und „Mission Impossible 2” für knallhartes und konsequent verfilmtes Actionkino. Das merkt man auch seiner Idee zu „Seven Brothers” an, einem Comic, der von Garth Ennis umgesetzt und Jeevan King gezeichnet wurde.
Die Serie ist eine der ersten Publikationen des neuen Labels Virgin Comics, das mit ungewöhnlichen Konzepten und Künstlern aus Indien, Fernost und Amerika ein zumeist älteres und weltoffenes Publikum ansprechen will. Erzählstil und Umsetzung richten sich bewusst an erwachsene Leser, die von Comics noch etwas mehr erwarten.


Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts brach eine Flotte aus China auf, um die Welt zu erkunden. Der damalige ‚Sohn des Himmels’ führte sein Land fast in den Bankrott, um das Reich der Mitte auch in der übrigen Welt bekannt zu machen. Zwar brachte die Flotte eine Menge von Waren, Wissen und neuen Kenntnissen zurück nach China, aber die Mission selbst endete in einem Fiasko und wurde lange Jahrhunderte verdrängt und vergessen. Kaum jemand weiß, dass ein Hexer die Flotte begleitete und neben der Arbeit für den Kaiser auch eigene Pläne verfolgte. Er nutzte die lange Reise, um durch bestimmte Rituale und Zauber Kontrolle über jede Drachenlinie zu gewinnen, die die Schiffe kreuzten - den imaginären Energiepfaden, die es ihm möglich machen sollten, irgendwann die Elemente auf der Erde zu kontrollieren und damit die ganze Welt.
Nur sein Lehrling fand sehr schnell heraus, was geschehen würde und entwickelte ebenfalls einen Plan, um den Machenschaften des mächtigen Hexers entgegen zu wirken. Auch wenn er wesentlich weniger magische Macht als sein Meister besaß, so schuf er doch ein Vermächtnis, das sechs Jahrhunderte später immer noch Bestand haben sollte.
Sieben Männer werden überraschend nach Los Angeles eingeladen. Sie stammen aus aller Herren Länder und sind von unterschiedlicher Hautfarbe und Herkunft. Ein Unbekannter hat ihnen noch mehr Geld versprochen, wenn sie zu einer bestimmten Zeit an einem genau festgelegten Ort auftauchen.
Dort kommt eine junge Frau auf sie zu, die nicht nur bestens über ihre Vergangenheit und ihre Geheimnisse informiert ist, sondern auch noch enthüllt, welches Erbe sie anzutreten haben. Und das kommt keinen Augenblick zu spät, denn der Hexer ist nach über sechshundert Jahren ebenfalls wieder zurück gekehrt und arbeitet daran in der Gestalt eines amerikanischen Großindustriellen auch noch die letzten Energielinien unter seine Kontrolle zu bekommen. Es ist höchste Zeit, dass sich die „Seven Brothers” dem entgegen stellen.


Auch wenn „John Woo’s Seven Brothers” erster Linie ein Mystery-Thriller ist, der Geheimnisse aus der Vergangenheit mit der harten Wirklichkeit aus der Jetztzeit verknüpft, so kann der Comic nicht verleugnen, dass er auch ein wenig in das Superhelden-Genre mit hinein spielt. Denn alle Helden sind mit besonderen Gaben ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, besser zu hören, Gegenstände herbei zu transportieren oder mit der Stimme zerstörerische Schallwellen zu erzeugen, und auch ihr Gegner ist durch besondere Gaben sehr wehrhaft und schon gar nicht leicht zu besiegen.
Selbst wenn die Protagonisten im Verlauf der Geschichte lernen, trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft und Abstammung miteinander zurecht zu kommen, so bilden sie doch kein Team, das am Ende nur noch gegen das Böse in jedweder Gestalt zusammen kommt. Sie haben durch ihre Geburt ein bestimmtes Erbe aufgebürdet bekommen, das nun eingefordert wird. Dabei spielen vor allem asiatische Mythen eine Rolle, und ähnlich wie dort können die Helden nicht damit rechnen, auf ganzer Linie oder ohne Verluste zu siegen.
Das alles ist sehr spannend und gut durchdacht umgesetzt. Der Comic nimmt sich sehr viel Zeit, um den Hintergrund zu erklären und so eine eigentümliche Atmosphäre zu schaffen. Die Ideen sind zwar alle nicht neu, aber überzeugend und interessant umgesetzt, so dass man auch nach dieser Graphic Novel mehr über die sieben Auserwählten und ihre Bestimmung erfahren möchte, denn sie bieten noch einiges an Potential.
Das alles ist in einer düsteren und schmutzigen, aber sehr nahen Zukunft angesiedelt, so dass vieles vertraut erscheint. Dementsprechend passen die harten Zeichnungen und die erdigen Farben gut zu der Geschichte, die auf ihre eigene Weise zeigt, dass Menschen der unterschiedlichsten Nationalitäten und Hautfarben durchaus Brüder sind und für ein gemeinsames Ziel kämpfen können.

„John Woo’s Seven Brothers weiß durch eine actionreiche Handlung und einen gut ausgearbeiteten Hintergrund gut zu unterhalten und variiert geschickt klassische Themen, so dass man Lust auf mehr bekommt.

hinzugefügt: April 25th 2008
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Panini
Hits: 3225
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