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Keyla 1 (Comic)

Keyla 1
Nicole Klementz & Nhung Vu
Carlsen, 2008, Taschenbuch, 186 Seiten, 6,00 EUR, ISBN 978-3-551-75171-3

Von Irene Salzmann

Die kleine Keyla lebt auf einem wüsten Planeten, der seine Bewohner kaum noch am Leben erhalten kann. Auch das letzte Nahrungsmittel, die Eier der Protestekat, eine drachenähnliche Spezies, werden immer weniger.
Nachdem Keyla das Gelege eines Protestekat geplündert hat und dem Tier knapp entkommen konnte, wird sie plötzlich von Albträumen geplagt, die von den Ahnen und ihrer Verbindung zu den Protestekat erzählen. Da sich das Mädchen nicht anders zu helfen weiß, sucht sie die alte Orella auf, die diese Träume vielleicht zu deuten vermag.
Keyla erfährt von der alten Frau, dass ihr Volk zum Untergang verdammt ist, wenn kein Wunder geschieht. Ein Wunder kann jedoch nur das Wissen bringen, über das die Wesen verfügen, die auf anderen Welten leben.
Um ihrem Volk zu helfen, überwindet Keyla ihre Angst und schleicht sich an Bord eines Raumschiffs. Sie wird jedoch entdeckt, gefangen genommen und auf dem nächsten Sklavenmarkt an den gigantischen Yousouf verkauft. Sein Schiff entpuppt sich als einziger großer Garten…


„Keyla“ beginnt als waschechter Fantasy-Manga, wechselt aber nach einem Viertel der Handlung ins Genre Science Fiction. Der Leser verlässt zusammen mit der Titelheldin das orientalisch anmutende Setting, um weit exotischere Welten kennen zu lernen.
Schon bald bereut die vorwitzige Keyla ihre unüberlegte Handlung, denn die Wesen, denen sie begegnet, sind unfreundlich und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Man behandelt das Mädchen wie ein Stück Ware, und ehe es sich versieht, ist es das Eigentum von Yousouf. Obwohl er noch weniger menschlich aussieht als viele der anderen Lebensformen, ist er der Erste, der mit Keyla zu kommunizieren versucht, ihr Essen und Kleidung gibt, sie beschützt.
An seiner Seite bestaunt Keyla viele Pflanzen und ist beeindruckt von ihrer Vielfalt. Es scheint, als wäre Yousouf ein Sammler oder Gärtner, der die Samen und Setzlinge von verschiedenen Welten in seinem Schiff hegt und pflegt. Das Mädchen wird seine Helferin – und erlebt an seiner Seite so manches gefährliches Abenteuer, denn in den dichten Wäldern der Planeten haust so manches hungriges Tier, darunter die unvermeidliche „Tarantula“.
Erfahrene Leser ahnen, worauf die Handlung hinaus laufen wird: Keyla soll ihre Heimat retten und hat bereits ein Mittel dafür gefunden, nämlich Yousoufs Schiff, in dem sich die Pflanzen = Nahrungsmittel befinden, die auf ihrer Welt fehlen. Der nächste Band wird wohl verraten, ob und wie es dem Mädchen gelingt, Yousouf dazu zu bewegen, ihren Planeten zum Erblühen zu bringen.
Man erfährt nicht, wie es dazu kam, dass Keylas Heimat zu einer Wüste wurde, und auch das Rätsel um die Protestekat wird hier nicht gelüftet. Als Leser weiß man ebenso wenig wie die Titelfigur, man rätselt mit ihr, erlebt mit großen Augen und Unverständnis die Vorgänge auf bizarren Welten und hofft auf eine Wende zum Besseren.

Das alles ist märchenhaft erzählt und erinnert an eine harmlose, kindgerechte Mischung aus „Die Drachenreiter von Pern“, „Farscape“ und „Silent Running“. Die Illustrationen sind einfach, aber gefällig. „Keyla“ dürfte Lesern und mehr noch Leserinnen ab 10 Jahren gefallen, die phantastische Themen mögen.

hinzugefügt: June 12th 2008
Tester: Irene Salzmann
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