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Funke, Cornelia: Gespensterjäger auf eisiger Spur (Buch)
Cornelia Funke
Gespensterjäger auf eisiger Spur
Mit zahlreichen Illustrationen der Autorin
Loewe, 2008, Taschenbuch, 124 Seiten, 4,95 EUR, ISBN 978-3-7855.5610-8
Von Gunther Barnewald
Der vorliegende Roman ist das erste Abenteuer um die „Gespensterjäger” von 1993.
Der neunjährige Tom Tomsky hat einen schlechten Tag erwischt. Schon vom Aufstehen an geht alles schief und so verwundert es ihn nicht, dass er am Nachmittag von seiner Mutter in den modrig-dunklen Keller zum Orangensaftholen geschickt wird.
In der unheimlichen Düsternis erblickt er dann auch prompt noch ein Gespenst, welches ihn furchtbar erschreckt.
Als er seinen Eltern davon erzählt, reagieren diese natürlich ungläubig. Seine große Schwester lacht ihn schallend aus. Nur seine Großmutter ist bereit, ihm zuzuhören. Letztere gibt ihm die Adresse einer alten und etwas wunderlichen Freundin namens Hedwig Kümmelsaft.
Diese glaubt nicht nur Toms Erzählung, sie ist auch bereit, den Jungen bei der Gespenstervertreibung anzuleiten. Denn bei dem Gespenst im Keller handle es sich nur um ein MUG, ein (M)ittelmäßig (U)nheimliches (G)espenst, welches man leicht vertreiben könne, so Frau Kümmelsaft.
Als Tom in der nächsten Nacht dem Spuk mutig zu Leibe rückt, hat er auch bald Erfolg. Er erreicht, dass das Gespenst kapituliert. Bevor es jedoch den Keller verlässt, bittet es Tom, ihm seine Geschichte erzählen zu dürfen.
Tom stimmt zu und erfährt, dass Hugo, so der Name des armen Gespenstes, von einem viel größeren, mächtigeren und wirklich bösartigen Geist von seinem angestammten Spukplatz, einer alten Villa, vertrieben worden ist.
Hugo bittet Tom um Hilfe, denn er möchte gerne in die Villa zurückkehren.
Nach Befragung von Hedwig Kümmelsaft stimmt Tom dem Anliegen des Gespenstes zu und auch Frau Kümmelsaft sagt ihre Unterstützung zu.
Schwankend in seinem Entschluss wird Tom allerdings, als er erfährt, dass es sich bei dem Eindringling um ein UEG, ein (U)nglaublich (E)kelhaftes (G)espenst handelt. Denn dieses sei nicht nur sehr mächtig und furchterregend, sondern auch äußerst gefährlich, so Frau Kümmelsaft.
Hugo und Hedwig Kümmelsaft überreden Tom aber und so begeben die drei sich auf die riskante und bedrohliche Geisteraustreibung in die alte Villa...
Das vorliegende Kinderbuch, erstes in einer Reihe von vier in sich abgeschlossenen Abenteuern, ist eine humorvolle und kurzweilige Geschichte, die sowohl Kindern als auch Erwachsenen bedingungslos empfohlen werden kann.
Da Cornelia Funke, inzwischen sehr bekanntgeworden durch ihre Kinderbücher um Tintenherz, nicht nur wunderbare Romane schreibt, sondern auch gelernte Illustratorin ist, hat sie nicht nur das Privileg, ihre eigenen Werke verschönern zu dürfen, sondern auch die beneidenswerte Fähigkeit, dies meisterhaft zu beherrschen. Auch im Fall der vier Erzählungen um die „Gespensterjäger” wird dies deutlich, wobei die Zeichnungen ebenso liebevoll ausgefallen sind, wie Funkes vier Bücher augenzwinkernd und lustig daherkommen.
So wird in einem Kapitel z. B. mit wissenschaftlicher Akribie der Unterschied zwischen MUG´s und UEG´s erklärt, während Tom gegen Ende der Geschichte endlich Abhilfe bezüglich seines Problems mit seiner frechen großen Schwester erhält. Nach Hugos Eingreifen ist sie fortan ganz brav und freundlich ihrem kleinen Bruder gegenüber.
Überhaupt lernt der ängstliche Tom im vorliegenden Abenteuer, wie er am besten mit seiner Angst umgehen soll.
Dies alles macht das Buch zur geeigneten abendlichen Vorleselektüre, bei der man mit dem Kind gemeinsam die herrlichen Bilder betrachten und sich wohlig gruseln kann.
Auch jüngeren Kindern kann der Roman auf Grund der begrenzten Gruseleffekte empfohlen werden.
Ein rundum gelungenes und witziges Lesevergnügen.
hinzugefügt: June 25th 2008 Tester: Gunther Barnewald Punkte: zugehöriger Link: Loewe Hits: 2905 Sprache:
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