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Starcraft: Schattenjäger - Dunkle Templer 2, Christie Golden (Buch)

StarCraft: Dunkle Templer 2
Schattenjäger
Christie Golden
Übersetzung: Timothy Stahl
Panini, 2008, Taschenbuch, 400 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8332-1744-9

Von Frank Drehmel

Der von der Protoss-Mystikerin Zamara „besessene” Jake Ramsey und die Auftragskillerin Rosemary Dahl sind auf der Flucht vor ihrem Auftraggeber Valerian Mengsk, dem Sohn des Imperators. Allerdings ist ihr kleines Raumschiff in einem technisch erbärmlichen Zustand und wurde zudem von seinem Vorbesitzer, Ethan Stewart, mit einem Peilsender versehen, der sich nicht ohne Weiteres deaktivieren lässt.
Auf Aiur, dem Heimatplaneten der Protoss, erhofft Ramsey - inspiriert durch Zamaras Einflüsterungen - Hilfe zu finden. Als sie die Welt jedoch erreichen, erweist sie sich zunächst von den Zerg überrannter Planet. Dennoch liegt tief in seinem Inneren ein Artefakt verborgen, welches den Flüchtlingen neue Hoffnung geben kann. Unglücklicherweise vollzieht sich die Landung auf Aiur alles andere als vorbildlich, so dass den beiden Menschen und dem Geist der Protoss ein beschwerlicher Weg durch einen zergverseuchten Dschungel bevorsteht.
Plötzlich taucht Hilfe von unerwarteter Seite auf: ein Stamm der Protoss, die Shel’na Kryhas, - „Jene”, die ausharren - bietet ihnen seine Unterstützung an. Ramsey erfährt, dass es noch weitere überlebende Protoss-Stämme gibt, dass die Einheit jedoch, die diese Rasse einst verband, in Folge der Zerg-Invasion zerbrach und dass einer der feindlichen Stämme, die Tal’darim - die Geschmiedeten - den Weg zu dem Artefakt im Inneren Aiurs kontrolliert.
Da ihnen keine andere Wahl bleibt, entschließt sich die geschulte Assassine Dahl, telepathisch abgeschirmt durch Zamara den Weg in den Untergrund auszukundschaften. Sie fällt jedoch den Geschmiedeten in die Hände, die sie mittels einer Droge umdrehen, um sie als ihre Agentin zurück zu den Shel’na Kryhas zu schicken.
Den Überlebenden droht weiteres Ungemach, denn in der Zwischenzeit gelang es Sarah Kerrigan, der Königin der Zerg, den lebensgefährlich verletzten Ex-Geliebten Dahls, Ethan Stewart, in eines ihrer Wesen zu verwandeln, um ihn dann auf die Spur Ramsey zu setzen. Auch Valerian Mengsk hat seine Ambitionen, den Professor in seine Gewalt zu bekommen, noch nicht aufgegeben und dank des letzten Ghosts, Devon Starke, kann er den Aufenthaltsort der Flüchtlinge ausmachen.
Und zu guter Letzt dräut tief in den Höhlen Aiurs der dunkle Archont Ulrezaj, dessen gottgleichen Kräften keiner der Überlebenden gewachsen ist.


Welche Größen sagen etwas über die Qualität eines Buches aus? Nun, über diese Frage könnte man sicher seitenlang philosophieren. Aus naheliegenden Gründen - vor allem, weil es meinen geistigen Horizont übersteigt - will ich darauf verzichten und an dieser Stelle lediglich auf ein mir - neben dem Preis pro Kilo - weiteres wichtiges Kriterium hinweisen: Erinnerung!

Es ist exakt ein Woche her, seit ich „Schattenjäger” durchgelesen bei Seite legte und heute - sieben Tage später - nähert sich meine Erinnerung an die Handlung rasant asymptotisch der Nulllinie. Gleichzeitig bin ich mir allerdings recht sicher, dass ich damals das Buch zumindest als nicht ganz schlecht empfand, da ich es ansonsten nicht zu Ende gebracht hätte. (Hab ich das überhaupt?)

Unter der Prämisse, dass das große Vergessen weder altersbedingt ist (vorsichtshalber werde ich dennoch einen Neuropsychologen aufsuchen), noch an der psychedelischen Musik des katholischen Gottesdienstes liegt, mit dem der Deutschlandfunk immer wieder Sonntags seine Zuhörer in metaphysische Sphären zu entführen pflegt, schließe ich also, dass die Ursache für den fehlenden nachhaltigen Eindruck in der Geschichte selbst liegt.

Lebte der erste Band des „Dunklen Templer”-Zyklus, „Erstgeboren”, vor allem vom Reiz des Neuen, der Sicht auf die Geschichte der Protoss durch die Augen eines Protoss, so zeigt sich im zweiten Band, dass dieser Reiz ein sehr vergänglicher ist. Zwar veranstaltet Christie Golden auch weiterhin historische Ausflüge in die Historie der Telepathen, jedoch bieten diese zu wenige Überraschungen, um die ansonsten dünne Geschichte tragen zu können.
Wenig überzeugend sind auch die viel zu vielen Figuren, die bis auf Valerian Mengsk eindimensional und stereotyp wirken, weil ihnen die Autorin allein auf Grund der Anzahl wenig Aufmerksamkeit widmen kann und es wohl auch gar nicht möchte. Dieser Starcraft-Roman ist eindeutig action- bzw. handlungsorientiert, wobei er aber viel zu brav und bieder ist, um den Leser mitreißen zu können.

Eindeutig positiv ins Gewicht fällt nach wie vor Goldens sehr gefälliger, angenehm zu lesender Stil, der zwar nicht in Gänze die Längen der Geschichte kaschieren kann, aber dem Leser doch über die eine oder andere dröge Szene hinweghilft.

Fazit: Ein netter Roman für „StarCraft“-Fans! Nicht mehr, aber immerhin auch nicht weniger!

hinzugefügt: June 25th 2008
Tester: Frank Drehmel
Punkte:
zugehöriger Link: Panini
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