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Boom, Dirk van den: Tentakeltraum (Buch)
Dirk van den Boom
Tentakeltraum
Titelbild: Christian Kesler
Atlantis, 2008, Paperback mit Klappenbroschur, 230 Seiten, 12,90 EUR, ISBN 978-3-936742-94-7
Von Carsten Kuhr
Das menschliche Sternenreich steht vor dem Untergang. Mehr als die Hälfte der Kolonien wurde in einem koordinierten Handstreich der gurkenähnlichen Aliens erobert, die menschlichen Kolonisten dienen den Pflanzenwesen als hochwertiger Dünger für die Aufzucht ihres Nachwuchs.
Nach der Eroberung des Ambius Systems gelang es, unter tatkräftiger Mithilfe Capitaine Haarks und der Crew der Admiral Malu, ein paar tausend Siedler in Sicherheit zu bringen. Statt Abschiebung auf einen unbeliebten Außenposten stehen Haark und seine Kameraden nun, sehr zum Unwillen Admiral Sikorskys, als Helden im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.
Als die Tentakel überraschend ein Friedensangebot übermitteln ist klar, dass er bei den Verhandlungen mit von der Partie sein wird. Zusammen mit Dr. DeBurenberg, dem Marechal Tooma und einer ehrgeizigen Politikerin der Friedenspartei macht er sich auf ins besetzte Lydos System.
Gleichzeitig aber treiben beide Seiten ihre militärischen Pläne voran. Während sich die menschliche Flotte aufmacht, Ambius zurückzuerobern, starten die Tentakel eine zweite Angriffswelle auf das Zentrum des menschlichen Reiches.
Wird es DeBurgenberg und Haark rechtzeitig gelingen, die Falle, die die Tentakel ihnen auf Lydos gestellt haben, zu entdecken, und wie ergeht es den auf den besetzten Planeten verbliebenen letzten freien Menschen - Fragen, auf die dieser Band eine Antwort gibt...
Dirk van den Boom knüpft nahtlos an die Ereignisse des ersten Teiles der Trilogie an. Ohne jegliche Zäsur werden die spannenden Abenteuer fortgesetzt, verfolgen wir das weitere Schicksal unserer Protagonisten.
Dabei spielt er geschickt mit der Erwartungshaltung seiner Leser. Immer wieder lässt er seine Figuren unerwartete Wege gehen, sucht selbige zwar überzeichnet aber gleichzeitig vielschichtig agieren zu lassen.
Dabei steht bei dem bekennenden Military-SF Fan die Action klar im Mittelpunkt. Es wird geschossen und gesprengt, Raumflotten starten ganze Wellen von Raumtorpedos, Kommissköpfe der schlimmsten Sorte treiben zusammen mit korrupten Politikern die Menschheit in den Ruin.
Man merkt dem Text an, mit wie viel Begeisterung und Spaß der Autor zu Werke gegangen ist.
Im Vergleich zu dem ersten Band ist anzumerken, dass van den Boom die Darstellung seiner Aliens ändert. Hat er im Auftaktband seine Tentakel-Gurken als emotionslose Flora gezeichnet, so nehmen diese vorliegend deutlich humanoide Züge an. Diese Vermenschlichung nimmt den penisähnlichen Gewächsen leider viel von ihrer Fremdheit.
Daneben sind Vorbilder unverkennbar, doch van den Boom geht stilistisch solide, teilweise ironisch überspitzt, durchaus eigene Wege. Und er hat die Idee, einen Roman mit einem fiesen Cliffhanger enden zu lassen, verinnerlicht.
Die Zeit wird lang werden, steht doch der abschließende Teil erst für 2009 auf dem Programm.
hinzugefügt: July 2nd 2008 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Atlantis Hits: 2803 Sprache:
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