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Dodo 1: Dodos Rückkehr (Hörspiel)

Dodo 1
Dodos Rückkehr
Ivar Leon Menger & Oliver Rohrbeck
Sprecher: Ekkehard Belle, Andreas Fröhlich, Luise Lunow, Jan –David Rönfeld, Dörte Lyssewski u.v.a.
Musik: Kay Nickold, Boris Salchow & JDR, Concrete Jungle, Gino Sitson, Jaya the Cat u v.a.
lauscherlounge, 2008, 1 CD, ca. 53 Minuten Laufzeit, ca. 8,95 EUR, ISBN, 978-3-7857-3617-3

Von Christel Scheja

Es musste ja eines Tages so weit kommen. Die Zahl der phantastischen Hörspiele ist in den letzten Jahren so sprunghaft angestiegen, dass eine Parodie auf die entsprechenden Genres nicht ausbleiben durfte. Mit der Reihe „Dodo“ ist dieser Fall nun eingetreten. Bereits in der ersten Folge „Dodos Rückkehr“ werden die gängigen Klischees liebevoll auf die Schippe genommen.


Die Geschichte ist schnell erzählt. Seit er denken kann, lebt Dodo bei seiner Oma und macht sich keine Gedanken über das Leben ‚da draußen’. Für fünf Mark am Tag hilft er der alten Dame im Haushalt und Garten, die ihn dafür bei sich wohnen lässt, bekocht und mit leckerem Brennnesseltee verwöhnt. Der Junge kommt auch gar nicht auf den Gedanken, nach etwas Höherem oder einem normalen Leben zu streben; er ist mit dem zufrieden, was er hat.
Umso mehr wird er aus der Bahn geworfen, als ihn ein unheimlicher Anrufer dazu nötigt, einen Auftrag anzunehmen. Er soll dem Mann etwas Bestimmtes beschaffen, von einem Ort, an den scheinbar nur Dodo gelangen kann. Weitere Instruktionen erhält er an anderer Stelle – in einer abgelegenen Telefonzelle.
Auch wenn er nicht weiß wieso, gehorcht Dodo und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, als sich ihm ein Männlein anschließt, dass nicht nur Strom-Tom heißt, sondern auch elektrische Schläge austeilen kann. Dieser begleitet ihn auf der abenteuerlichen Reise, die einen Ort namens ‚Lichtwiese’ als Ziel hat. Und dort beginnt dem jungen Mann zu dämmern, dass das, was er tun soll und ihm eine monatliche Leibrente von 5000 Euro einbringen kann, eigentlich gar nicht richtig war...


Die Geschichte ist in diesem Hörspiel eigentlich weniger wichtig. Viel mehr Wert haben die Autoren auf böse und freche Andeutungen oder vollkommen abgedrehte Wortspielereien gelegt. Die Figuren sind kauzig bis skurril, selbst die beiden Erzähler machen da keine Ausnahme, die immer wieder munter in die Handlung eingreifen und die Akteure sogar per Handy kontaktieren, als sei es das Normalste von der Welt.
Das Hörspiel schwankt zwischen fast herzergreifend niedlicher Naivität, augenzwinkernden Abenteuern, eindeutig zweideutigen Dialogen und bitterbösem Sarkasmus hin und her – die Sprecher haben Spaß an den herrlich absurden Dialogen und geben ihnen mit den entsprechenden Nuancierungen in ihrer Stimme noch ein wenig mehr Pfeffer.
All das mag in den ersten Minuten ziemlich irritieren, macht aber schon bald Lust auf mehr. Denn von so herrlichen Seitenhieben auf die phantastischen Hörspiele kann man spätestens am Ende der Geschichte nicht mehr genug bekommen. Aus dem Schmunzeln jedenfalls kommt man nicht heraus.
Es lohnt sich „Dodo“ eine Chance zu geben, auch wenn die Aufmachung zunächst eher an ein Kinderhörspiel erinnert. Aber das ist es ganz und gar nicht, wie man schon bald merkt.

hinzugefügt: July 25th 2008
Tester: Christel Scheja
Punkte:
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