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Schumacher, Jens: Der Sternstein von Mogonthur - Ambigua 1 (Buch)
Jens Schumacher
Der Sternstein von Mogonthur
Ambigua 1
Schneider, 2008, Hardcover, 414 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-505-12475-4
Von Carsten Kuhr
Fabian ist 14 Jahre alt, ein Waisenjunge aus einer kleinen Stadt irgendwo in Deutschland. In der Schule gehört er zu den Besten, und auch im Waisenhaus fühlt er sich durchaus wohl. Sein bester Freund allerdings ist kein Klassenkamerad, keine Mitwaise sondern ein älterer Schreiner und Restaurateur. In dessen Werkstatt verbringt er so manche schöne Stunde bei Früchtetee und phantastischen Abenteuergeschichten, die dem genialen Handwerksmeister locker von den Lippen kommen.
Doch dann wird der Schreinermeister überfallen, liegt mit Herzinfarkt im Krankenhaus. Scheinbar auf seinem Sterbebett bittet er Fabian, aus dem Tresor ein Schmuckstück, ein magisches Amulett, zu nehmen, und durch ein Tor, einem Fensterflügel, in eine andere Welt zu bringen.
Ist der Siechende schon im Delirium, weiß er nicht mehr, was er sagt, verwechselt er Phantasie und Realität?
Trotz aller Skepsis geht Fabian in die Werkstatt und findet im Tresor tatsächlich ein Schmuckstück.
Und dann überschlagen sich die Ereignisse. Ein Rieseninsekt bricht in die Schreinerei ein, Fabian flieht durch den Fensterflügel nach Ambigua, nur um sich, kaum dort eingetroffen, das wertvolle und ungemein wichtige magische Artefakt von einem skrupellosen Dieb abnehmen zu lassen.
Das kann er nicht auf sich sitzen lassen, und so macht er sich, zusammen mit einer vorlauten lebenden Handschelle und einem naseweisen Mädchen daran, nicht nur das Amulett zurückzuholen, sondern auch die Welt zu retten ...
Jens Schumachers erste Band seiner „Ambigua“-Trilogie richtet sich an ein jüngeres Publikum. Die Altergruppe der 8 bis 14 jährigen soll angesprochen werden, der Inhalt präsentiert sich entsprechend.
Ein junger Protagonist, in dessen - gleichaltrige - Haut der Leser schlüpfen kann, mehr noch, ein Junge, mit dem das Schicksal es nicht gut gemeint hat, mit dem man Mitleid haben muss und den man bewundern kann, dient als Erzähler.
Zusammen mit diesem besucht die Leseratte eine fremde Welt. Nicht nur natürlich böse Magier tummeln sich darin, eine ganze Schar faszinierend fremder Wesen hat sich Schumacher einfallen lassen.
Unter einem roten Himmel leben die unterschiedlichsten intelligenten Arten relativ friedfertig zusammen, stöhnen gemeinsam über die Bürokratie des wuchernden Beamtenapparats und die ständig steigenden Preise. Das hat viel Bekanntes, aber eben auch den Reiz der Exotik, des Fremden.
In diese so schon faszinierende Mischung streut der Autor dann seine teilweise absonderlich komischen, manches mal auch eher an Slapstick-Epigonen erinnernde Schöpfungen und ihre tapsigen Verhaltensweisen ein. Das ist manchmal sehr lustig, dann wieder herrlich blöd und
absonderlich, so ganz nach dem Geschmack meiner 10-jährigen Tochter.
Natürlich bedient sich Schumacher weidlich bei bekannten Versatzstücken
erfolgreicher Fantasy-Plots. Der verwunschene Wald, Orakel, Felsenkloster und unterirdische Städte, all dies taucht auf und wird den Bücherwürmern präsentiert. Das ist oft für Fantasy-Erfahrene nicht eben neu, aber sehr nett und flüssig zu lesen.
Stilistisch recht einfach, ohne dass dies aber sonderlich auffällt, bietet Schumacher seinen Käufern ein paar Stunden weitab von Nachhilfe, Kinderkirche oder Omabesuch, ein Land zum Träumen und um darin spannende Abenteuer zu erleben.
hinzugefügt: July 27th 2008 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Schneider Hits: 2681 Sprache: german
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