Christoph Weidler (Hrsg.)
In den Gassen von Saramee
Titelbild und Innenillustrationen von Chris Schlicht
Atlantis, 2008, Paperback, 196 Seiten, 12,90 EUR, ISBN 978-3-936742-74-9
Von Carsten Kuhr
Saramee, die Stadt der Vertriebenen, der Abenteurer und Gauner, der Handwerker und Diebe steht einmal mehr im Mittelpunkt einer Veröffentlichung. Erschienen bislang drei dünne Bände pro Jahr, so wird künftig ein dickerer Sammelband mit neuen Geschichten per anno im Atlantis Verlag erscheinen. Herausgeber Christoph Weidler hat diesmal vierzehn Autoren gebeten, uns mitzunehmen in ihre ganz eigene Welt.
Wie schon gewohnt, tummeln sich unter den Verfassern, was in der Fantasy-Kleinverlagsszene Rang und Namen hat. Neben den „Saramee“-erfahrenen alten Hasen, Christian Endres, der gleich mit zwei Stories vertreten ist, oder Markus K. Korb gesellen sich mit aber mit Michael Borlik und Christoph Marzi Autoren dazu, die schon Bestseller-Luft schnuppern durften.
Wie kaum anders zu erwarten bietet sich dem Leser ein bunter Strauss an unterschiedlichsten Plots an. Sei es ein armes Mädchen, das erfährt, dass Geld nicht alles ist, ein alter Kämpfer, den seine Kriegsverbrechen einholen, oder etwas so „Banales“ wie zwei Diebe, die ähnlich wie Max und Moritz mit der Angel dem Grillmeister seine gebratenen Stücke entführen, das Alte Volk, Architekten, Nachtwächter und Gauner, Hehler und Wachen, der Söldner Kronn - für jeden Geschmack ist etwas dabei. Dabei wird auch das Geheimnis um die Gründung und den Namen der Stadt gelüftet, geht es mal eher nachdenklich, dann wieder voller Gefahren und Abenteuer zu.
Die Vielzahl der versammelten Autoren sorgt dafür, dass jeder Leser auf seine Kosten kommen wird, dass ein facettenreiches Bild von einer faszinierenden Hafenstadt entsteht, das eben durch seine Vielfältigkeit, durch die kleinen Unterschiede in der Beschreibung der Stadt realistisch und überzeugend wirkt.