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Jack Sparrow 8: Der Zeitdieb, Rob Kidd (Buch)

Jack Sparrow 8
Der Zeitdieb
Rob Kidd
Aus dem Amerikanischen von Bettina Oder
Titel- und Innenillustrationen von Jean-Paul Orpinas
Schneider, 2008, Hardcover, 132 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-505-12490-7

Von Irene Salzmann

Nachdem Jack Sparrow und die Crew der Barnacle das Geheimnis eines alten Maya-Amuletts enträtseln konnten, verändert sich vieles für sie – und keiner sah es kommen:
Tumen kehrt mit dem Schatz seines Volkes nach Yucatán zurück, begleitet von seinem Freund Jean und dessen Katze, die angeblich seine von Tia Dalma verzauberte Schwester ist. Auch Tim, der aus den Klauen von Madame Minuit gerettet werden konnte, bricht nach Hause auf. Arabella bleibt bei ihrer Mutter, der Piratin Laura Smith, um sie nach all den Jahren, die sie voneinander getrennt waren, kennen zu lernen. So sind Jack und Fitzgerald als Einzige übrig.
Und prompt bekommen sie Ärger, denn Davy Jones, Captain der Flying Dutchman, will um jeden Preis Fitzgeralds Uhr haben. Die Jungen haben keine Ahnung, warum das Erbstück etwas Besonderes sein soll. Während des Gerangels mit Davy Jones findet es Jack zufällig heraus – und will die Uhr nun selber nicht mehr hergeben…


Basierend auf Motiven aus den Kinofilmen „Fluch der Karibik 1 - 3“ erzählt die „Jack Sparrow“-Reihe kindgerecht die Vorgeschichte dazu. Jack ist hier ein Teenager, der zusammen mit gleichaltrigen Freunden phantastische Abenteuer erlebt, die nicht unnötig grausam oder Furcht erregend sind.
Weder die Filme noch die Bände 1 – 7 muss man kennen, um den Geschehnissen in „Der Zeitdieb“ folgen zu können. Hier beginnt ein neuer Story-Arc, so dass auch Quereinsteiger problemlos Zugang finden. Aus den Filmen sind lediglich Davy Jones und Tia Dalma in kleinen Rollen dabei; die Ereignisse konzentrieren sich auf Jack und Fitzgerald.

Fitzgerald stand zuletzt sehr im Schatten von Jack und den anderen Charakteren, so dass ihm nun etwas mehr Platz zugestanden wird, doch auch nicht in dem Maße, wie man es erwartet hätte. Zwar ist er der Besitzer einer ganz speziellen Uhr, doch ihr Geheimnis entdeckt Jack, der das Objekt sogleich an sich nimmt und nach Belieben verwendet. Auf diese Weise können die beiden Davy Jones loswerden, geraten dann jedoch in die Gefangenschaft eines Eingeborenen-Stammes, der sie einer Vulkan-Göttin opfern möchte. Wieder erweist sich die Uhr als nützlich, aber sie hat auch Nebenwirkungen – und noch sind die Jungen nicht aus dem Schlamassel heraus.
Die Geschichte hat ein offenes Ende, und die Fans müssen einige Monate warten, bis die Fortsetzung verraten wird, ob und wie die beiden Hauptfiguren das Blatt zu ihren Gunsten wenden können – und was es mit der Uhr aus sich hat.
Nachdem sich der vorherige Mini-Zyklus über ein magisches Amulett sehr spannend las, wird es nicht leicht sein, diesen mit der Storyline über eine gleichfalls magische Uhr zu toppen. Im Gegenteil, es könnte auf Dauer langweilig werden, wenn sich die Handlung immer nur um wechselnde Artefakte dreht, denen besondere Eigenschaften und eine rätselhafte Herkunft angedichtet werden. Sie sind stets Auslöser für eine Jagd nach diesem Objekt oder einem damit verknüpften Schatz, es tauchen ähnlich gestylte Feinde (Piraten, Zauberer) auf, und es gibt immer wieder Kämpfe. Damit man trotzdem bei der Stange bleibt, endet selbst der Schlussband eines Story-Arcs mit einem kleinen Cliffhanger, der andeutungsweise verrät, was im nächsten Buch passieren wird.
Anders ist diesmal, dass weniger Interaktion zwischen den Charakteren herrscht, denn Jack und Fitzgerald haben sich von ihren Freunden getrennt und müssen nun allein zurechtkommen. Daraus resultieren zwar für diese beiden und für Jack insbesondere mehr Handlungsanteile, aber die Möglichkeiten sind begrenzter, als wenn weitere Protagonisten involviert sind und Impulse geben. Neue Nebenfiguren sind im Moment nicht in Sicht. Von daher kann man nur abwarten, wie sich der neue Zyklus entwickeln wird.

Die Jugendbuch-Reihe um Jack Sparrow wendet sich an Leser im Alter von 8 – 12 Jahren, die Fantasy, Adventure, Action und Humor mögen und sich mit Figuren identifizieren möchten, die nur wenig älter als sie selbst sind. Die große Schrift und die passenden Illustrationen laden auch weniger geübte Piraten-Fans zum Lesen ein.

hinzugefügt: August 3rd 2008
Tester: Irene Salzmann
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