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Weber, David: Der Krieg der Ketzer - Nimue Alban 2 (Buch)

David Weber
Der Krieg der Ketzer
Nimue Alban 2
(Off Armageddon Reef Part 2)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Ulf Ritgen
Bastei-Lübbe, 2008, Taschenbuch, 590 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-404-23324-3

Von Carsten Kuhr

Das menschliche Sternenreich existiert nicht mehr. Alle Kolonien, auch der blaue Planet selbst, wurden von Außerirdischen vernichtet. Ein letztes Verzweiflungsunternehmen aber hatte Erfolg. Unter Aufopferung einer ganzen Flotte gelang es, einige wenige Menschen zu einem entlegenen Planeten zu evakuieren.
Hier errichten die Überlebenden eine Kultur die geprägt davon ist, sich zu verstecken - um jeden Preis. Mit Hilfe eines allmächtigen Klerus wird durch göttliche Gebote dafür gesorgt, dass es einen technischen Fortschritt, der zu einer Entdeckung führen könnte, erst gar nicht kommt. Alles was über Vorderladertechnologie hinausgeht ist verboten und wird durch die Inquisition geahndet.
Nimue Alban gehörte zu den Offizieren, die die Evakuation begleitet haben. Sie überlebte die Aktion Arche nicht - und doch wacht sie gut achthundert Jahre nach ihrem Tod wieder auf. Ihr Geist, ihre Erinnerungen, wurden in einen künstlichen Körper transferiert - einem männlichen Körper. Nur zu bald entdeckt sie, dass die Menschen auf Safehold vom Klerus gegängelt, unterdrückt und bevormundet werden - und sie macht sich auf, das zu ändern. Entgegen der Meinung der damals Herrschenden will sie sich nicht damit abfinden zu hoffen, dass die letzten Menschen nicht entdeckt werden. Sie will Grundlagen schaffen, um den verlorenen Kampf - so denn notwendig - wieder aufzunehmen, und dieses Mal zu gewinnen. Dafür aber muss sie zunächst das starre System der Kirche brechen. In den aufmüpfigen Bewohnern des Königreichs Charis findet sie willige Helfer für ihr beabsichtigtes Schisma. Während die Mächtigen der Kirche dafür sorgen, dass sich Galeeren aus allen Königreichen Safehavens aufmachen den Ketzern das Fürchten zu lehren, zeigt sie ihren Verbündeten was man mit ein wenig Einfallsreichtum, alten Plänen für Galeonen, Besegelungen und Geschützdecks nicht alles erreichen kann - nicht ganz ungeschickt sind dabei natürlich auch ihre technischen Tricks, mit denen sie die Pläne der Gegner ausspioniert. Und so kommt es zur gewaltigsten Seeschlacht, die Safehaven jemals erlebt hat - im Verhältnis 6 zu eins greifen die Kirchentruppen an ...


Im zweiten, für die Übersetzung gesplitteten Teil des Romans sind die Fronten klar - hier die bösen Aggressoren im Dienst der Inquisition, die voller Habgier, Selbstsucht und Machtwahn die natürlich unschuldigen Bürger Charis’ überfallen, dort die aufrechten Verteidiger. Das ist vom Aufzug her abgedroschen, stereotyp und vorhersehbar. Die Figuren sind unglaubwürdig, ja, nicht einmal sonderlich interessant. Stromlinienförmig, wenn man es schmeichelnd ausdrücken möchte, zweidimensional, flach und uninspiriert könnte man dazu auch sagen.

Aber, das Buch liest sich, gerade im Urlaub, angenehm. Gerade weil der Leser keinen großen Gehirnschmalz investieren muss, weil er eigentlich genau weiß, wohin es geht, wie sich die Handlung entwickeln wird, gestaltet sich die Lektüre flüssig. Das erinnert in seiner ganzen Gestaltung sehr an eine Heftromanhandlung oder die alten Leihbücher mit der Gewichtung ganz auf die vordergründige Action, der ein ums andere Mal die Logik geopfert wird.

Wäre Weber nicht der versierte Autor der er ist, das Buch wäre ein totale Flopp. Zwar hat sich der Autor wirklich schon interessantere Gestalten ausgedacht, verschachteltere Szenarien einfallen lassen, als diese mehr als schlichte schwarz-weiß Zeichnung, aber die rasanten Kämpfe an Bord blutüberströmter Schiffe, Stürme, Verrat und Abenteuer satt gleichen dies zumindest zum Teil aus.

Schnell konsumierbares Lesefutter ohne jeglichen Anspruch also, aber darauf versteht Weber sich zumindest.

hinzugefügt: August 27th 2008
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Bastei-Lübbe
Hits: 2728
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