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Oh! My Goddess 6 (Comic)

Kosuke Fujishima
Oh! My Goddess 6
Urd und der Junge
(Ah! My Goddess Vol. 6 (Ah! Megami-sama Vol. 6), Japan, 1992)
Aus dem Französischen von Fritz Walter
EMA, 2000 (Neuauflage: 2003), Taschenbuch, 192 Seiten, 5,00 EUR, ISBN 978-3-89885-163-3

Von Irene Salzmann

Nachdem Urd in die Gewalt eines unheimlichen Gegners geriet, zeigt sich ihr dämonisches Erbe – und die Lust am Zerstören. Belldandy kann nicht glauben, dass ihre große Schwester durch und durch böse ist und will sie vor der Vernichtung durch Gott bewahren. So zerstört Belldandy, ungeachtet der ihr drohenden Strafe, das Siegel, das ihre eigene Magie kontrolliert, um die Kraft zu erlangen, Urd aufzuhalten.
Tatsächlich gelingt es, Urd zu befreien, aber der wahre Gegner steckt schon in einem neuen Wirtskörper. Als dieser durch die Macht der göttlichen Flöte bezwungen wird, kann er sich in Keiichis Körper retten – und ihrem Freund würde Belldandy niemals auch nur ein Haar krümmen. Wie kann die Vernichtung des Universums nun verhindert werden?


„Oh! My Goddess 6“ knüpft nahtlos an den Vorgänger-Band an und enthüllt die letzten Geheimnisse um die gewandelte Urd und das Schicksal der Erde bzw. des Universums. Man nimmt nichts vornweg, wenn man verrät, dass die Geschichte gut ausgeht, denn es kommt vor allem auf das Wie an. Dabei werden kleine Anspielungen gemacht (der Horror-Klassiker „Die Fliege“, ein verfremdetes Zitat von Neil Armstrong usw.), und auch „Ragnarök“ muss auf unkonventionelle Weise herhalten.
Nach den dramatischen Ereignissen ist jedenfalls wieder Spaß angesagt: Die drei Göttinen Belldandy, Urd und Skuld erholen sich von den Strapazen, doch da das Yggdrasil-System, das ihr Dasein reguliert, vorübergehend heruntergefahren wurde, beginnen sie, sich zu verändern. Belldandy schläft ständig, Skuld altert, und Urd wird immer jünger. Verzweifelt sucht Keiichi nach einem Mittel, um seinen Mitbewohnerinnen zu helfen. Als er endlich der Lösung nahe kommt, macht Urd eine Bekanntschaft, die verdeutlicht, dass sie nicht annähernd so egoistisch ist, wie sie scheint, sondern sich wirklich um andere sorgt.
Damit hat dieser Band wieder ein rundes Ende. Um die Storyline über die besessene Urd richtig genießen zu können, sollte man zumindest Band 5 gelesen haben. Zwar erklärt sich nahezu alles aus den Dialogen, doch das eine oder andere Detail fehlt. Als eingefleischter Sammler wird man ohnehin von Band 1 an dabei sein wollen, wenn einem das Thema der Serie gefällt.
Ein kleines Manko (auch bei den anderen Tankobons) ist, dass stellenweise der Text dunkel unterlegt ist, so dass man Probleme hat, die Buchstaben zu entziffern. Auch ist hin und wieder die eine oder andere Sprechblase verstümmelt worden, da man nicht das jap. Format beibehalten und kräftig an den Rändern geschnitten hat. Wer seine Manga-Sammlung näher in Augenschein nimmt, wird sich wundern, wie viele unterschiedliche Formate zu finden sind – selbst bei Titeln, die im gleichen Verlag erschienen sind. Was der Sinn davon ist, wissen die Verlage allein…

Mag man Serien wie „Maison Ikkoku“, „Shishunki Miman“, „City Hunter“ usw., in denen der Humor und zwischenmenschliche Beziehungen im Vordergrund stehen, während das eigentliche Genre eher schmückendes Beiwerk ist, dann ist man auch bei dem Fantasy-Manga „Oh! My Goddess“ an der richtigen Adresse.
Die Reihe ist schon älter und setzt vor allem auf Situationskomik, was in erster Linie den reiferen Lesern gefallen dürfte, denen viele der zeitgenössischen Komödien, die momentan erscheinen, zu schrill sind.

hinzugefügt: September 8th 2008
Tester: Irene Salzmann
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