Alan Dean Foster
Die Echsenwelt
(Reunion, 2001)
Aus dem Amerikanischen von Michael Neuhaus
Bastei-Lübbe, 2008, Taschenbuch, 398 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-404-24375-4
Von Gunther Barnewald
Der mittlerweile 21jährige Philip Lynx, genannt Flinx, und sein Minidrache Pip sind noch immer auf der Suche nach der Herkunft des jungen Mannes. Flinx weiß inzwischen, dass er die Folge eines Genexperiments einer inzwischen verbotenen und gesprengten Geheimgesellschaft ist. Alle Daten über diese Gesellschaft sollten im Computer der Erde gespeichert sein, doch nachdem sich Flinx zu ihm durch einen Trick Zugang verschafft hat, muss er erkennen, dass die Datei gestohlen wurde. Es gelingt ihm jedoch, den Dieb ausfindig zu machen und so reist er zu einer Welt, die zum Herrschaftsbereich der AAnn gehört.
Diese hoch intelligenten Reptiloiden sind den Menschen und ihren Verbündeten, den Thranx, nicht gerade wohlgesinnt, und als Flinx und Pip dann auch noch auf der trockenen Wüstenwelt abstürzen, ist bald beider Leben in Gefahr. Zu diesem Zeitpunkt weiß aber noch niemand, welch großes Geheimnis das fremde Sonnensystem verbirgt...
Das vorliegende Buch glänzt erst im zweiten Teil mit jener Exotik, die Foster bei den Lesern so beliebt macht. So müssen Pip und Flinx sich auf dem trockenen, wüstenartigen Planeten der AAnn durchschlagen, und lernen dabei die einheimische Flora und Fauna viel näher kennen, als ihnen lieb ist.
Auch die Entdeckung alter Technologie auf jener trockenen Welt reizt die Neugier des Lesers, jedoch gelingt es Foster, ganz im Gegensatz zu seinem Landsmann Jack McDevitt, der bekannt ist für seine wunderbaren intergalaktischen Archäologieromane, diesmal nicht, den Sensationsgehalt dieser Entdeckung wirklich herauszustreichen. Die schlussendliche Entdeckung ist dann für Leser der Serie sogar etwas enttäuschend, gemahnt sie doch an ein früheres Abenteuer der Helden.
Für Leser, die Fosters „Homanx“-Serie lieben, ist „Echsenwelt“ zweifellos ein Werk, dass dem positiven Gesamteindruck nicht schadet, wer jedoch noch keinen Roman aus dieser Zukunftsgeschichte gelesen hat, der sollte lieber mit einem anderen Buch aus Fosters wunderbarer Zukunftschronologie beginnen.
P.S.: Wann wird Bastei endlich jenen peinlichen Klappentext entfernen, auf dem die falsche Übersetzung eines „Booklist“-Zitats lautet: „Mit Witz, Spannung und Phantasie schlägt Foster den Leser von der ersten Seite in den Bann”. Dieser stand schon auf „Der grüne Tod“ (mit der kleinen Einschränkung, dass Foster hier statt für seine Phantasie für seine Originalität gelobt worden war) und man fragt sich unwillkürlich, wer jener mysteriöse Leser von der ersten Seite wohl ist? Und warum schafft er es nie, die zweite Seite zu erreichen? Ach ja, er ist natürlich von Foster dermaßen in Bann geschlagen worden, dass er deshalb nie weiter kommt als bis zur ersten Seite! Verstehe! Bastian Sick würde sich freuen über diesen Lapsus!