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Watt-Evans, Lawrence: SOMMER DER DRACHEN - DIE OBSIDIAN CHRONIKEN 1 (Buch)

Lawrence Watt-Evans: SOMMER DER DRACHEN -
DIE OBSIDIAN CHRONIKEN 1
(Dragon Weater, Part 1)
aus dem Amerikanischen uebersetzt von Rainer Zubeil,
Knaur 7Ol64, 389 Seiten, 17,90DM

von Carsten Kuhr

Romane, in denen es um grosse Echsen, den mythischen Drachen geht haben in letzter Zeit Hochkonjunktur. Bei Heyne erscheint der sog. DRACHENZYKLUS vom kuerzlich verstorbenen Gordon R. Dickson und natuerlich Anne McCaffreys PERN Zyklus, im Knaur Verlag wussten die bislang drei Drachenlord-Romane von Joanne Bertin zu ueberzeugen.
So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Herausgeber der Knaur Fantasy die Rechte an der entsprechenden Saga von Watt-Evans gesichert haben.
Um was geht es nun im ersten der zwei deutschsprachigen Titel, die gemeinsam als Originaltitel in den USA erschienen sind?
Wir lernen unseren Protagonisten Arlian als junges Kind kennen. An der Flanke eines Vulkans liegt sein Heimatdorf, das fuer die Gewinnung und Bearbeitung von Obsidian bekannt und geschaetzt ist. Eines heissen, daemmrigen Hochsommertages aber kommt das Unheil ueber das Dorf - drei Drachen zerstoeren die menschliche Behausung. Nur Arlian ueberlebt, verborgen unter seinem von Drachen getoeteten Grossvater. Waehrend seiner Ohnmacht schluckt er eine Mischung aus dem Giftodem der Echse und dem Blut seines Opas - eine Mischung die, unbestaetigten Geruechten zufolge, zu einer extremen Langlebigkeit und magischen Kraeften fuehren soll. Doch hieran kann Arlian zunaechst keine Freude finden, greifen ihn doch Sklavenjaeger und Pluenderer auf, und verkaufen ihn als Leibeigenen zur Arbeit in den Bergwerksmienen. Jahre spaeter gelingt es ihm zu fliehen. In einem Freudenhaus findet er zunaechst Unterschlupf. Als man ihn entdeckt werden einige seiner Gastgeberinnen ausgerechnet von dem Unbekannten getoetet, der Arlian damals in die Sklaverei verkauft hat. Arlian macht sich auf Rache zu ueben. Doch bevor er erfolgreich zu Werke gehen kann, muss unser Raecher erst einmal zu einigermassen Wohlstand gelangen, und den Umgang mit dem Schwert lernen. Im Karawanenwaechter Black findet er einen Gefaehrten und Lehrer. Sie machen sich, gemeinsam mit Anderen Haendlern auf, ins legendaere Land der Aritheier, einem Land voller Gefahren, Reichtum und Magie.

Der Roman liest sich spannend und fluessig ohne dass es dem Autoren wirklich gelungen ist, mich zu fesseln. Das mag auch daran liegen, dass wir, gerade dass die Handlung so richtig in Fahrt kommen koennte, von Marketingzwaengen ausgebremst werden, und handlungsmaessig quasi in der Luft haengen. Unser Held hat sich bislang wacker geschlagen. Der Grundstock, besser das Fundament fuer seine Vendetta ist gelegt. Er hat einen faehigen Kameraden gefunden, Reichtum erlangt, und wahrlich mehr als Genug Gruende seinem Widerpart ans Leder zu gehen. Und auch ein Geheimnis um die drachenfussende Magie umgibt unseren Protagonisten, es gilt genaueres ueber die Spezies der Drachen zu erfahren, ueber die Beziehung zwischen den gefluegelten Echsen und dem Sklavenjaeger, aber auch die Entwicklung unserer Hauptfigur ist weiter zu verfolgen - Anknuepfungspunkte und Handlungsfaeden also satt um nun in die Vollen zu gehen. Und dann, abrupt und frustrierend die Klappe, der Schluss des Romans. Warten bis zum zweiten Teil ist angesagt, das vermag einen als Leser dann schon ungeduldig werden lassen. Ansonsten bietet der Roman die gewohnten Versatzstuecke moderner Fantasy-Romane. Weder die Handlung, noch die auftretenden Personen fallen aus dem Rahmen des UEblichen Auch die sprachliche Ausarbeitung oder der Blickwinkel der Erzaehlung bieten keine aufsehenerregende Neuheiten. Warten wir ab, wie es im Maerz 2000 weitergehen wird.

hinzugefügt: August 2nd 2004
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
Hits: 3747
Sprache:

  

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