World War Hulk: Prolog
Peter David, Alvaro Rio, Lee Weeks, Sean Phillips u. a.
(World War Hulk Prologue: World Breaker 1, 2007)
Aus dem Amerikanischen von Reinhard Schweizer
Titelillustration von John Romita jr.
Panini, 2008, Heft, 48 Seiten, 4,95 EUR
Von Irene Salzmann
Einige der Illuminati schickten den Hulk auf einen fernen Planeten, um auf diese Weise die Bedrohung zu bannen, die er immer wieder für die Menschheit darstellte. Er findet dort sein Glück, doch das Raumschiff explodiert und zerstört seine neue Heimat. Millionen Wesen sterben, auch seine Familie. Von Rachsucht getrieben, kehrt der Hulk auf die Erde zurück, um mit allen abzurechnen.
Nachdem She-Hulk vom Schicksal ihres Cousins erfahren hat, verlässt sie SHIELD, verliert jedoch ihre Kräfte, da Iron Man ihr blockierende Nanobots injizierte. Unverhofft taucht Dr. Samson bei ihr auf. Will er helfen – oder ist er doch nur ein Lakai von SHIELD?
Der Prolog zur Mini-Serie „World War Hulk“ stellt eine Art Bindeglied zu den vorherigen und den kommenden Ereignissen dar. Greift man das Heft zufällig aus dem Regal des Händlers, weil man nach einer spannenden Lektüre sucht, so hat man zunächst nur Fragezeichen über dem Kopf, denn die einzelnen Episoden bauen aufeinander auf, das heißt, dieser Band eignet sich nur für treue Leser, die wissen, welche Umstände zur aktuellen Situation führten.
Thematisiert werden die Folgen übereilten Handelns. Die Illuminati lösen ein Problem auf rigorose Weise, ohne jedoch an die Konsequenzen für den Hulk oder jene Wesen zu denken, die auf ihn treffen würden. Es kommt zu einer Tragödie. Jetzt sollen die Verursacher zur Verantwortung gezogen werden – und nicht nur sie.
Auch Iron Man bleibt im Fokus. Er wurde zu einem Hardliner, der hinter den Kulissen mehr Fäden in der Hand hält, als seine Freunde ahnen. Um seine Ziele durchzusetzen, sind ihm auch fragwürdige Mittel recht, wie She-Hulk und andere erfahren müssen. Wer sich weigert, seinen Befehlen zu folgen, wird bestraft bzw. unschädlich gemacht.
Die Illustrationen sind detailreich und ansprechend, allerdings nur auf den Seiten, die einen Hulk in Aktion zeigen, der vielleicht nicht von ungefähr an Conan erinnert. Die Qualität fällt etwas ab in den Szenen, die She-Hulk und Dr. Samson gewidmet sind. Man hat das Gefühl, als wären mehrere Zeichner am Werk gewesen.
Das Heft wird durch eine Story um die Mini-Marvels ergänzt, die im cartoonhaften Stil für ein wenig Humor sorgen. Hierfür standen offenbar die japanischen Chibis Pate. Die übrigen Seiten füllt ein ausführliches, illustriertes Interview mit Greg Park, der sich den Fragen zur neuen Mini-Serie stellt.
„World War Hulk: Prolog“ ist ein Band, der sich an eingefleischte Fans und Comic-Sammler wendet. Gelegenheitsleser dürfen wenig mit dieser Episode, die aus einer laufenden Handlung heraus gegriffen wurde, anfangen können. Falls das Thema gefällt, sollte man einige der vorherigen Hefte und auf jeden Fall die nächsten Nummern lesen, um die Zusammenhänge besser verstehen zu können.