Ren Dhark
Weg ins Weltall 14
Hajo F. Breuer (Hrsg.)
Sünde der Salter
Titelillustration von Ralph Voltz
Unitall, Hardcover, 352 Seiten, 15,90 EUR
Von Robert Monners
Der Wächter Simon hat im letzten Band der Fortschreibung neue Rekruten für den Dienst im Auftrag der Mysterious an Land gezogen. Der Geist dreier weitere Aspiranten, darunter Arc Doorns Frau Doris, wurde in einem der unzerstörbaren Körper transferiert. Ihre Mission, die Stationen der Mysterious, die von einer unbekannten Macht ausgeschaltet werden, zu sichern. Kaum auf einer der bedrohten Stationen angekommen, müssen sie allerdings feststellen, dass ihr Gegner ihnen nicht nur technisch weit überlegen ist.
Währenddessen machen sich Ren Dhark und die Crew der Point Of in der Andromeda Galaxis auf, das Geheimnis um das Geheime Imperium weiter zu erkunden. Auf der Suche nach den beiden verschollenen Schiffskameraden stoßen sie auf ein Volk, dem von den Saltern übel mitgespielt wurde.
Unterdessen sind unsere zwei gestrandeten Terraner auf eine Spezies gestoßen, die faszinierende Eigenschaften aufweist. Die putzigen Echsen vermögen es ihren Opfern Intelligenz abzusaugen und diese dafür mit Glück und Zufriedenheit zu belohnen. Ganz selten einmal kommt es gar zu einer Seelenverwandtschaft, die den Glücklichen dazu befähigt, Gedanken lesen zu können.
Drei Handlungsstränge erwarten dieses Mal den Leser. Während die Wächter, von deren Einführung ich mir eigentlich neuen Schwung versprochen hatte, einmal mehr auf eine verrückt gewordene Maschinenintelligenz stoßen - seit den Posbis wird das Thema immer wieder einmal hervorgezaubert - muss sich Ren Dhark zunächst mit den gelben Ringraumern auseinandersetzen. In den entsprechenden Passagen lässt der Autor, ich vermute Helmut Uwe Grave, immer wieder Erlebnisse aus der Kindheit des jeweiligen Handlungsträgers einfließen. Eigentlich eine interessante Idee, die vorliegend jedoch im Sande verläuft, da die geschilderten Erlebnisse zu kurz aufbereitet werden, als dass sie wirklich zusätzliche Facetten des Charakters aufzeigen könnten. Insoweit bot die erste Hälfte des Bandes, ich wage es kaum zu sagen, eher einen mäßigen Unterhaltungswert. Das hatten wir schon unzählige Male so oder so ähnlich, das wirkt fast schon antiquiert.
Dann aber nimmt die Handlung doch noch Fahrt auf. Zum einen thematisieren die Autoren im zweiten Teil der Point-Of-Geschehnisse die Problematik von Wirtschaftsflüchtlingen. Die Point Of stößt auf ein Brudervolk. Während die grünen Echsen ihren Planeten zugrunde gerichtet haben - die Umwelt ist verseucht, Geburtenkontrolle wird nicht praktiziert, Überbevölkerung, Massenarbeitslosigkeit und Gewalt sind die Folge - haben sich ihre blau gefärbten Brüder, nachdem sie den gemeinsamen Heimatplaneten verlassen haben, ein Paradies geschaffen. Kein Wunder, dass sich immer wieder Seelenverkäufer aufmachen, ins vermeintlich gelobte Land. Hier aber ist man den unwillkommenen Immigranten gegenüber gar nicht aufgeschlossen.
Hoppla, da packen die Autoren ein heißes Eisen an, stecken aktuelle Entwicklungen, man denke nur an die Grenze USA/Mexiko, in eine Zukunftsumgebung.
Das liest sich interessant, wirkt aktuell und zwingt den Leser, sich mit Problemen auseinanderzusetzen. Mehr davon, bitte!