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Sapkowski, Andrzej: Das Erbe der Elfen (Buch)

Andrzej Sapkowski
Das Erbe der Elfen
(Krew elfów, 1994)
Aus dem Polnischen von Erik Simon
dtv, Paperback, 380 Seiten, 24,90 EUR, ISBN 978-3-423-24700-9

Von Gunther Barnewald

Der mächtige Zauberer Geralt ist den Lesern Sapkowskis aus den beiden ersten Episodenromanen „Der letzte Wunsch“ und „Das Schwert der Vorsehung“, die im gleichen magischen Universum spielen, vielleicht schon bekannt.
Diese haben innerhalb des Genres hohe Anerkennung gefunden, da der Autor hier stilistisch brillant eine überaus bestrickende Geschichte zu erzählen wusste, die auch bezüglich des Niveaus deutlich über das hinausging, was man im Genre gewohnt war. Leider lässt diese Qualität bereits in Band 2 deutlich nach, die Ideen schienen dem Autor auszugehen und Langeweile begann sich breit zu machen (was aber verzeihlich schien, da der offizielle zweite Band eigentlich zeitlich früher entstanden war, man also hoffen konnte, der Autor werde mit der Zeit immer noch besser). Leider verstärkt sich aber die nachlassende Tendenz im vorliegenden Buch, die Handlung tritt immer mehr zugunsten von Banalitäten in den Hintergrund und vor allem der erste Teil von „Das Erbe der Elfen“ ist einfach nur dröge und langweilig.


Erzählt wird von der vergeblichen Suche eines feindlichen Spions nach Geralt und dem Aufeinandertreffen des Zauberers mit der jungen Cirilla, die als einzige noch lebende Thronerbin von Cintra dereinst einmal große Bedeutung erlangen könnte.
Geralt nimmt sich ihrer an und ermöglicht ihr eine magische Ausbildung, dabei immer auf der Flucht vor Feinden und Okkupanten, die dem Mädchen nach dem Leben trachten, während die Gefahr einer feindlichen Invasion immer größer wird, die hiesigen Könige ihre eigenen Pläne machthungrigen verfolgen und junge Elfen aufgehetzt werden, gegen die Menschen und auch ihre eigenen Brüder loszuschlagen...


Leider fehlt es den einzelnen Kapiteln an Kohärenz und auch die ausgefeilte Sprache und die tolle Übersetzung von Erik Simon täuschen nicht darüber hinweg, dass Sapkowski eindeutig die Ideen ausgegangen sind.
Da hilft es auch wenig, dass in der zweiten Hälfte von „Das Erbe der Elfen“ die Handlung wieder etwas anzieht. Die meisten Leser dürften hier das Buch bereits gelangweilt aufgegeben haben.
Dabei erreicht die zweite Hälfte auch höchstens mäßiges Niveau.

So bleibt das vorliegende Werk (trotz des schönen Stylings in der Geschenkbox, den beiden beigegebenen wunderschönen Kunstdruckpostkarten, der gediegenen Aufmachung, der sorgsamen Übersetzung und des guten Stils des Autors) im Endeffekt ein Edellangweiler, der leider das viele Geld nicht wert ist und für die Fans des „Geralt“-Zyklus eine große Enttäuschung darstellt.

Wer erstmals etwas von Sapkowski liest, wird danach bestimmt sowieso die Finger von diesem Autor lassen, was schade ist, denn der polnische Autor kann eindeutig mehr, als er in diesem überaus banalen und bedeutungslosen Werk zeigt.

hinzugefügt: November 13th 2008
Tester: Gunther Barnewald
Punkte:
zugehöriger Link: Deutscher Taschenbuch Verlag
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