|
Professor Zamorra 28: Weg ins Gestern, Volker Krämer & Christian Schwarz (Buch)
Professor Zamorra 28
Volker Krämer & Christian Schwarz
Weg ins Gestern
Zaubermond, 2008, Hardcover,, 256 Seiten, 14,95 EUR
Von Carsten Kuhr
Was haben die drei beteiligten Autoren in den vergangenen Bänden rund um unseren Professor nicht alles auf die Beine gestellt. Alte Zöpfe wurden rigoros abgeschnitten, bislang Undenkbares passierte.
Zamorra als willfähiger Diener der Hölle, Nicole tot, ihr gemeinsames Heim zerstört, die Freunde gemeuchelt - das war mehr als starker Tobak für die Fangemeinde. Jetzt, im vierten Band, soll alles wieder gerade gerückt werden, die Handlung wieder zur laufenden Heftserie konform gehen.
Nach den einschneidenden Ereignissen ist dies gar nicht so einfach. Wie nur will man die vielen toten Mitstreiter des Professors aus ihrem Grabe auferstehen lassen, wie das zerstörte Heim neu aufbauen, und dies alles auch noch in sich logisch?
Ohne hier zu viel verraten zu wollen: die Kehrtwende wird zwar vollzogen, doch so richtig überzeugend ist die Lösung, die sich das Verfasser-Trio ausgedacht hat, in meinen Augen nicht.
Zunächst sucht Zamorra Heilung in einer anderen Dimension. Hoppala dachte ich, als plötzlich Indianer mit Tomahawks auftauchten, Piraten mit ihrem Schiff die Küste heimsuchten. Als dann ein magischer Staub mit ins Spiel kam, und Zamorra plötzlich buchstäblich den Boden unter den Füßen verliert und sich in die Lüfte erhebt, ahnte ich bereits, dass Anleihen bei James M. Barrie genommen wurde. Niemalsland, Peter Pan Feenlichter, das passte irgendwie nicht so recht zum Serienkosmos.
Später dann verlagerte sich die Handlung in ein anderes Spiegeluniversum. Hier griffen die Autoren aktuellste Entwicklungen überspitzt auf, die drohende Weltrezession, ein schwarzer US-Präsident, das las sich dann schon überzeugender.
Selten nur hat die Hardcover-Edition ihr Potential, außerhalb des Heftserien-Kosmoses neue Wege zu erkunden so ausgeschöpft wie in den vier Bänden des Desaster-Zyklus. Mit Abstrichen beim letzten Teil lasen sich die Romane für jeden Fan des Professors aufwühlend, klebte man förmlich an den Seiten. Neue Züge unseres Protagonisten taten sich auf, das Spiel mit „was wäre wenn“ bot reizvolle Unterhaltung, die bestimmt keinen „Zamorra“-Leser kalt ließ.
hinzugefügt: November 21st 2008 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Zaubermond Hits: 2967 Sprache:
[ Zurück zur Übersicht der Testberichte | Kommentar schreiben ] |
|