Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels
(Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull 1 2, 2008)
George Lucas & Jeff Nathanson (Story), David Koepp (Drehbuch), John Jackson Miller (Comic-Adaption)
Aus dem Amerikanischen von Claudia Kern
Titelillustration von Drew Struzan
Zeichnungen von Luke Ross, Cliff Richards, Fabio Laguna, Eber Ferreira u. a.
Panini, 2008, Paperback, 96 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-86607-573-3
Von Irene Salzmann
Indiana Jones und sein Kumpel Mac werden von den Kommunisten gefangengenommen, denn sie sollen ein wertvolles Artefakt in einem geheimen Lager der Amerikaner ausfindig machen. Notgedrungen spielt Indy mit, denn die Soldaten bedrohen Mac. Der Kristallschädel fällt in die Hände von Oberst Dr. Irina Spalko, während Indy entkommen kann, trotz des Verrats seines Freundes.
Aufgrund der Vorkommnisse verliert Indy seine Stelle an der Uni und beschließt, nach Übersee zu gehen. Er steigt gerade in den Zug, als der junge Mutt Williams auftaucht und ihm die Hiobsbotschaft bringt, dass Indys Kollege Harold Oxley und Mutts Mutter Mary entführt wurden – wegen eines Kristallschädels. Offenbar sind diese Objekte der Schlüssel zu einer unglaublichen Machtquelle.
Und schon sind den beiden die Russen auf der Spur. Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt, die quer über den Campus und schließlich in den Dschungel Perus führt, wo Indy auf alte Bekannte trifft, denen er lieber nicht begegnet wäre…
Rechtzeitig zum Start des neuen Kino-Films wartete Panini sowohl mit dem Roman wie auch dem Comic zu „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ auf. Gegenüber dem Film und Buch ist der Comic leicht gekürzt worden – Verfolgungsjagden und ähnliches wirken auf der Leinwand doch reizvoller als auf Papier, und nicht jede Szene ist relevant für die Geschichte.
So folgt der Comic dem Filmgeschehen im Großen und Ganzen und gibt eine Zusammenfassung der Ereignisse. Hat man den Blockbuster gesehen, rufen die Bilder so manches Highlight ins Gedächtnis; kennt man ihn nicht, dann liefert der Comic eine nachvollziehbare, rasante Story, die keine Vorkenntnisse verlangt oder Fragen offen lässt.
Man erlebt die Protagonisten so, wie man sich an sie aus früheren Verfilmungen und Büchern erinnert, auch wenn sie mittlerweile etwas in die Jahre gekommen sind, ihre Abenteuer nicht mehr gar so spritzig erscheinen und die Hauptfigur viele Action-Szenen an die jüngeren Akteure abtreten musste. Das Setting ist – rund zwanzig Jahre später - nicht mehr die Zeit des zweiten Weltkriegs sondern die Ära danach, als in den USA viele Atombombenversuche unternommen wurden, die Angst vor dem Kommunismus groß war und Idole wie Marlon Brando, James Dean und Elvis Presley das Bild einer rebellischen Jugend prägten (Mutt Williams).
Die Zeichnungen transportieren gelungen die Story, wenn sie auch nicht gar so aufwändig (koloriert) sind, wie man es von vielen Graphic Novels mittlerweile gewöhnt ist. Eine Cover-Galerie rundet den Band ab.
„Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ wartet mit vertrauten Motiven auf, die Kino-Gänger, Phantastik-Freunde und Comic-Leser gleichermaßen kennen. Die Fans werden dieses Extra zum Film sicher nicht missen wollen, und auch Comic-Sammler haben ihren Spaß. Ist man Gelegenheitsleser und sucht nach einer bunten Lektüre für unterwegs, erhält man ein rundes, unterhaltsames Abenteuer.