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B.U.A.P. 6: Garten der Seele (Comic)

B.U.A.P. 6
Garten der Seelen
(BPRD: Garden of Souls)
Text:Mike Mignola & John Arcudi
Zeichnungen: Guy Davis
Farben: Dave Stewart
Übersetzung: Frank Neubauer
Lettering: Amigo Grafik
Cross Cult, 2008, Hardcover, 160 Seiten, 19,80 EUR, ISBN 978-3-936480-85-6

Von Frank Drehmel

Abraham „Abe“ Sapien erhält eine Botschaft aus der Vergangenheit, ein versilbertes Zigarrenetui, das ihm einst gehörte, als er sich vor rund 150 Jahren unter dem Namen Langdon Everett Caul in der gehobene „Society“ hedonistischen Zeitvertreiben hingab und als Erforscher des Okkulten freiwillig an jenem revolutionären metaphysischen Experiment teilnahm, das ihn in den Fischmenschen Sapien transmutierte.
In diesem Etui befindet sich ein Hinweis auf eine der zahllosen indonesischen Inseln, die ein Geheimnis zu bergen scheint, das Abe Hinweise auf sein vergessenes und verdrängtes Menschsein liefern könnte.
Zusammen mit Captain Benjamin Daimio bricht er nach Südostasien auf, um schon kurz nach der Ankunft heimlich dem Ruf eines kleinen Mädchens zu folgen und seinen Kollegen alleine im Hotelzimmer zurückzulassen.
Als Sapien das Ziel seiner Suche, ein winziges abgelegenes Eiland, erreicht, ist seine Verwunderung groß. In einer alten viktorianischen Villa, gelegen in einem gepflegten Park, residieren drei merkwürdige Wesen, Menschen gefangen in roboterhaften Körpern, sowie ein blonder Hüne namens Edward.
Diese vier Personen stellen sich als seine über 150 Jahre alten Freunde vor und nehmen den Zurückgekehrten mit geradezu enthusiastischer Freude und Herzlichkeit in ihrer Mitte auf. Nicht ahnend, dass Abe und der Langdon jener alten Tagen nicht mehr viel gemeinsam haben, enthüllen sie dem vermeintlichen Mitverschwörer ein wahnsinnigen Plan, der Millionen von Menschen das Leben kosten wird. .. und das alte Haus birgt noch ein weiteres Geheimnis, ein Wesen, das ungleich älter ist als die fünf Männer und das seine eigenen Pläne schmiedet.
Während für Abe Sapien auf dem Eiland ein Kampf um das Schicksal von Millionen beginnt, macht sich der zurückgelassene Daimio mit Unterstützung des Militärs und jenes kleinen Mädchens auf die Suche nach dem verschwundenen Freund.


Wie schon in der „Universellen Maschine“ liegt auch im „Garten der Seelen“ der Fokus der Geschichte auf den Hintergründen der Protagonisten, wobei dieses Mal Abe Sapien und Captain Daimio im Mittelpunkt stehen, in einer Nebenhandlung jedoch ebenfalls Liz Sherman Visionen und Geschehnisse in der Zentrale der Agenten neue Fragen aufwerfen.
Der Story-Aufbau ist dergestalt, dass sich zwar der Haupthandlungsbogen um die Pläne Sapiens wahnsinniger Freunde als roter Faden durch das Hardcover zieht, jedoch Rückblenden und Ortswechsel der Geschichte einen fesselnden, interessanten Rhythmus verleihen.
Die Handlung selbst ist geprägt durch ein unterschwelliges Gefühl der Bedrohlichkeit bzw. Gefahr, das allerdings weniger von den zwar vollkommen irren, jedoch nicht wirklich bösartigen Forschen ausgeht, als vielmehr von Shermans und Daimios Visionen sowie dem Wesen, welches im Haus der Forscher zu Gast ist.

Das Artwork - Davis' Zeichnungen und Stewarts Koloration – stellt eine perfekte grafische Umsetzung der mit viktorianischem Horror und mit Pulp-Elementen versehenen Story dar. Über allen Szenen, den in der Vergangenheit spielenden, die in monochromen Sepia-Braun alter Fotografien gehalten sind, sowie den gegenwärtigen, liegt – visuell - ein altmodischer Flair, der eine Art surrealer Entrücktheit vermittelt.
Das grafische Highlight stellen zweifellos die drei mobilen lebenserhaltenden Einheiten der wahnsinnigen Freunde dar, die unmittelbar einem Steampunk-Hintergrund entsprungen zu sein scheinen, sowie die Darstellung des Interieurs des herrschaftlichen Mansions, das sich zwar keiner Stilrichtung exakt zuordnen lässt, das jedoch eine historische und in gewisser Weise auch anachronistische Erhabenheit atmet.

Der redaktionelle Teil dieses - wie üblich - exzellent edierten Comics umfasst einen 12-seitigen, kommentierten Auszug aus Davis Sketchbook sowie einen 3-seitigen Artikel Christian Endres’ zum Hellboy-Franchise.

Fazit: Eine atmosphärische dichte Story, die alles hat, was exzellente „Pulp Fiction“ auszeichnet, sowie das hinreißende Artwork Guy Davis' machen „Garten der Seelen“ zu einem weiteren Glanzlicht im „Hellboy“-Universum.

hinzugefügt: December 10th 2008
Tester: Frank Drehmel
Punkte:
zugehöriger Link: Cross Cult
Hits: 2912
Sprache: german

  

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