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Magic The Gathering - Lorwyn-Zyklus 2: Morgenluft, Cory J. Herndon & Scott McGough (Buch)
Magic - The Gathering - Lorwyn-Zyklus 2
Morgenluft
Cory J Herndon & Scott McGough
(Magic: The Gathering: Lorwyn Cycle, Book II: Morningtide)
Übersetzung: Hanno Girke
Verlag: Panini, 2008, Taschenbuch, 384 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8332-1730-2
Von Frank Drehmel
Bevor die kleine Notgemeinschaft die Frage klären kann, was die tiefgreifende Veränderung Lorwyns, welche Rhys und Colfenor gespürt haben, für das Land und seine Bewohner bedeutet, müssen die Gefährten zunächst die beiden Riesen, Kiel und Brion, befreien, die – gefangen vom Güldenlaubstamm – in Rankengeborene verwandelt werden sollen.
Der riskante Rettungsplan gelingt zwar, doch nun sind den Freunden wieder die tödlichen Jäger der Elfen unter Führung von Rhys' Todfeind, Taen Gryffid und dem Magier Taercenn Eidren, einem Perfekten des Güldenlaubs, auf den Fersen.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Ursache der Veränderungen Lorwyns an der Quelle des Wanderweinflusses zu liegen scheint, der Merrow Sygg ihnen jedoch mit seiner mächtigen Wassermagie nicht mehr bei der Suche behilflich sein kann und will.
In dem Moment, wo die Situation also Geschlossenheit erfordert, beginnt die Gruppe zu zerfallen: Sygg zieht es zu seinem Volke, die Kithkin Bridgid schließt sich ihm auf der Suche nach neuer Ehre und Vergebung für ihren vorherigen Verrat an.
Die Flammensipplerin Ascheline folgt ihrer Bestimmung als Pilgerin des Weges der Flamme und will sich am Berg Tanufel dem Elementarwesen in sich stellen, mit dem sie wegen Colfenors Intrige viel zu früh in Kontakt gekommen ist, und entschwindet auf einem feurigen, magischen Ross.
Der Sprössling – Colfenors Ableger – sowie die männliche Fee Endry machen sich an die Verfolgung Aschelines, als sie ihr Verschwinden bemerken, da der Sprössling durch das Flammenwesen Antworten zu erhalten hofft.
Rhys, Maralen, die beiden verbliebenen Elfen der Vendilion-Clique - Iliona und Veesea - sowie Kiel und Brion machen sich auf den Weg zum Land der Riesen, weil sie sich von den rätselhaften Orakelsprüchen der mythischen, träumenden Rosheen Antworten erhoffen.
So unterschiedlich die Wege, die schlussendlich auf ein gemeinsames Ziel, den Berg Tanufel, hinaus zu laufen scheinen, vorerst auch sind, so groß sind die Gefahren, denen sich die Reisenden gegenüber sehen: Rhys' Gruppe wird durch die Schierlingsmeute der Güldenlaubelfen gehetzt, wobei Maralens Macht über die chaotischen Feen im Schwinden begriffen ist; Sygg und Brigid müssen feststellen, dass eine heimtückische Krankheit, für welche die Merrow den Kithkin die Schuld geben und daher einen Vergeltungsschlag planen, das Syggs Volk dem Wahnsinn verfallen lässt; der Sprössling und Endry sind gezwungen, sich auf ihrem Weg mit den Urängsten und der Identitätssuche des jungen Baumes auseinanderzusetzen; und Ascheline ficht ein Kampf aus, der mit ihrem Tod und dem Tod der Hoffnung für Lorwyn enden könnte.
Die Hektik, die schon den ersten Band der „Lorwyn“-Trilogie auszeichnete, setzt sich in „Morgenluft“ fort. Zuweilen fällt es auf Grund der unterschiedlichen Handlungsbögen sowie der vielen, zum Teil nur angedeuteten Geheimnisse, die jeder der Protagonisten mit sich trägt, schwer, den roten Faden erstens auszumachen und ihn zweitens im Blick zu behalten, sich also daran zu erinnern, worum es den Figuren eigentlich geht.
Nichtsdestotrotz ist die Geschichte gefällig geschrieben, und auch wenn die Psychologie der Figuren und die Logik der Handlung in all dem Durcheinander regelmäßig auf der Strecke bleiben, so bietet die Story dennoch gerade den belletristisch nicht sonderlich verwöhnten „Magic“-Fans kurzweilige Mainstream-Unterhaltung.
Ein Highlight innerhalb des Figuren-Pantheons stellen auch im zweiten Band die Feen der Vendilion-Clique dar, die gleichermaßen mächtig wie psychopathisch auftreten und von denen trotz aller „Niedlichkeit“ eine beständige unterschwellige Gefahr auszugehen scheint.
Eine Charakter, der im Vergleich zu „Lorwyn“ völlig wegbricht, ist der Güldenlaubelf Rhys, der von der Hauptperson zu einem besseren Statisten degradiert wird, welcher zwar noch präsent ist und hin und wieder seine Haltung kundtun darf, der aber kaum noch aktiv ins Geschehen eingreift bzw. kaum noch die Richtung der Handlung bestimmt.
Fazit: Locker, leichte Sword & Sorcery nach „Magic“-Art. Unterhaltsam geschrieben, allerdings mit einer verworren, wenig stringenten und zudem nicht sonderlich gehaltvollen Story. Für Fans des Sammelkartenspiels dennoch empfehlenswert.
hinzugefügt: December 27th 2008 Tester: Frank Drehmel Punkte: zugehöriger Link: Panini Hits: 2457 Sprache:
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