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Geisterdrache 1: Kriecher, Marc-Alastor E.E. (Buch)

Marc Alastor E.E.
Kriecher
De Joco Suae Moechae - Band 1

256 Seiten, Paperback, Blitz-Verlag (Nr. 4481), ISBN 3-89840-481-1, 12,90 Euro (Neuauflage)
Nur direkt beim Verlag erhältlich!!

Dieser Band, der Auftakt des „Geisterdrache“-Zyklus, erschien bereits einmal vor drei Jahren im Schattenwelt-Verlag, wobei schon damals der Blitz-Verlag Druck und Bindung übernommen hatte. Nun erscheint dieser Band in der zweiten Auflage neu und in gleicher Aufmachung wie die Nachfolgebände direkt im BLITZ-VERLAG.

Ungewöhnlich ist in diesem Band, der im Gegensatz zu den Nachfolgern nicht eine durchgehende Erzählung, sondern fünf zusammenhängende Kurzgeschichten enthält, die titelgebende Hauptperson: Eine Mischung aus Mensch und Tier, bestehend aus Pech; ein Mörder, gegen seinen Willen gerettet von einer bösen Göttin, zeitlebens unter dem Verlust seiner großen Liebe leidend, die er selbst umgebracht hat; nach Erlösung suchend, aber nur den Fluch der Unsterblichkeit findend.

Mehr soll zur Handlung hier gar nicht ausgeführt werden, da die Entwicklung, die der Held der Geschichten in ihnen vollzieht, sich der Leserschaft ruhig selbst erschließen soll. Schon die Titel der Geschichten machen neugierig, tragen sie doch recht ungewöhnliche Namen wie: "Nahrung des Daseins" oder "Und aus Engeln baut Straßen".

So ungewöhnlich wie die Titel der Erzählungen ist der Band allerdings nicht; es handelt sich um einen Vertreter der Dark Fantasy, immerhin in deutscher Sprache eher selten anzutreffen, die meist eher der High Fantasy zuneigt (Heitz, Evers, Hoffmann, Felten etc.).

Der Autor befleißigt sich, wie viele seiner Zunft, einer altertümlichen und mystischen Sprache; ein Unterfangen, das oft zum Scheitern verurteilt ist, hier aber sehr gut funktioniert. Die Sprache gleitet nur ganz selten ins Gekünstelte oder Lächerliche ab und erzeugt tatsächlich eine eigentümliche, magische, sehr einnehmende Atmosphäre. Dafür ist großes Lob zu zollen.

Fernerhin gehören auch Charakterisierungen zu den Stärken des Autors; das Schicksal der handelnden Personen berührt, und auch die vom Autor angestrebte, tragische Dimension überträgt sich auf den Leser. Insbesondere die depressive Grundstimmung der Rahmenhandlung, die in der Geschichte INTERLUDIUM IV kumuliert, ist von beeindruckender Tragik.

Die von Depressionen, Selbstzweifeln und Selbstekel geschlagene und abgrundtief hässliche Hauptfigur, die darüber hinaus noch ein hinterhältiger Mörder ist, ist nicht gerade ein leichtes Identifikationsangebot für den Leser, aber selbst hier gelingt es dem Autor, dass man dessen Geschichte(n) höchst interessiert folgt.

Man merkt schon, keine leichte Kost, aber auch nicht so radikal, dass man es nicht dem Mainstream zuordnen könnte, trotz einiger heftiger Gewaltausbrüche, aber auch diese sind in der Dark Fantasy nicht eben selten anzutreffen. Einige kleine Längen sind schon feststellbar, und in einigen Szenen bricht sich das Gewöhnliche zu sehr seine Bahn: Elemente wie Elfen- und Trollarmeen, verwunschene Städte und heimelige Tavernen sind einfach zu sattsam bekannt.

Nichtsdestotrotz soll der Band erneut wärmstens empfohlen werden, denn auch wenn der Verfasser dieser Zeilen im Gegensatz zum Autor mit äußerst wenig "okkultem Fachwissen" gesegnet ist, hat er trotzdem die Lektüre des Bandes sehr genossen und freut sich auf die Fortsetzungen. (Diese Rezension erschien bereits im FLASH-Zine und erscheint hier in einer überarbeiteten Fassung.)

hinzugefügt: August 3rd 2004
Tester: Oliver Naujoks
Punkte:
zugehöriger Link: Geisterdrache
Hits: 4124
Sprache: albanian

  

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