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Supernatural 1: Die Dämonenjäger, Jake Wessen (Buch)

Supernatural 1
Die Dämonenjäger
Jake Wessen
(Pilot, Wendigo, Dead in the Water, Phantom Traveller, 2007)
vgs, 2007, Taschenbuch, 350 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3802536250

Von Ramona Schroller

Sam und Dean Winchester sind Brüder, die schon lange... ungewöhnlich leben. Doch Sam will abspringen und seine Existenz anders gestalten. Also geht er zum College, sucht sich Freunde, verliebt sich in ein Mädchen und hat schließlich sogar die einmalige Chance, an eine angesehene Elite-Universität zu gehen und dort Jura zu studieren.
Und gerade in diesem Moment ist sein altes Leben plötzlich wieder da, als Dean unversehens in seinem Studentenwohnheim auftaucht - und mit ihm natürlich Ärger hoch drei...


„Supernatural“ schlägt nur vordergründig in die gleiche Kerbe wie seinerzeit etwa „Buffy“, ist allerdings bisher auch nicht so hochfliegend wie „Akte X“ oder beharrt auf der Plausibilität der gezeigten übersinnlichen Kräfte wie „PSI Factor“.
Tatsächlich behandelt die TV-Serie viele moderne Mythen und schreibt auch schon einmal das eine oder andere um, wenn es denn sein muss. Dass das Ganze mit seiner gehörigen Portion Humor gewürzt ist und sich die Schauspieler teils selbst nicht so ganz ernstzunehmen scheinen, ist zwar noch keine wirkliche Garantie, aber doch schon ein erstes Indiz dafür, dass selbst in den heutigen, magereren Zeiten dieses Format vielleicht etwas länger erhalten bleibt als beispielsweise „Jericho“.
Wenn eine Serie Erfolg hat, versuchen Studio und Macher natürlich alles, um mittels Merchandising so viel Gewinn wie möglich zu machen. Dass es Romane zu Serien gibt, gehört schon längst zum Konzept und wird auch gern weitergeführt, wobei es eigentlich meist immer noch als besonderes Privileg gilt, wenn für ein Manuskript das Drehbuch verwendet wurde als Hintergrund.

Doch entgegen einiger sehr guter Beispiele, wie man ein Drehbuch in Romanform gestalten kann und so dem Interessierten einen zusätzlichen Kick verschafft durch die Tatsache, dass man als Leser plötzlich in den Figuren steckt, die man im Fernsehen schon zu schätzen gelernt hat, haben die Autoren dieses Buches wirklich alles getan, um den Roman so langweilig und drehbuchgetreu wie möglich zu gestalten.
Charakterisierungen der Figuren oder gar tiefere Einblicke wird der Leser vergeblich suchen. Auch kommt der Schrecken der Weißen Frau oder eines Wendigos überhaupt nicht wirklich vor. Die Szenen sind dermaßen weit von der Handlung entfernt, dass man nur noch leise wimmert und sich nach der nächsten Wiederholung im TV oder gar der Staffelbox sehnt - da bekommt man zumindest noch etwas für sein Geld.
Dazu kommen einige wirklich grobe Schnitzer, die wirklich nicht hätten sein müssen. So ist, laut mehreren Passagen des letzten Romans, Jesus in Nazareth geboren - ein einfacher Griff zur Bibel oder auch nur ein Ohr zu Weihnachten dürften eigentlich selbst dem lesefaulsten Autor neben der nötigsten Allgemeinbildung sagen, wie falsch er eigentlich liegt.

Auch die Anordnung der einzelnen kurzen ‚Romane’ macht die Sache nicht sehr viel besser; eher führt sie beim Lesen noch zur Verwirrung. Nacherzählt werden die ersten vier Episoden der Serie, allerdings sind die einzelnen Erzählungen nirgends voneinander abgegrenzt oder sonst wie gekennzeichnet. Die eine Handlung hört einfach auf, im nächsten Kapitel nimmt der Ärger dann seinen weiteren Lauf...

Alles in allem bleibt nicht einmal ein schales Lesevergnügen. Lieber sparen und die Staffelbox kaufen als diesen Roman!

hinzugefügt: January 6th 2009
Tester: Ramona Schroller
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