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Miller, Karen: Königsmörder - Der unschuldige Magier 2 (Buch)

Karen Miller
Königsmörder
Der unschuldige Magier 2
(The Awakened Mage, 2005)
Aus dem Australischen von Michaela Link
Karte von Karen Miller / Darren Holt
Penhaligon, 2008, Paperback, 670 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-7645-3004-4

Von Christel Scheja

In „Königsmacher“ von Karen Miller, einer jungen australischen Autorin, führte das Schicksal den doranischen Prinzen Gar und den olkischen Fischersohn Asher zusammen. Auch wenn beide öfters heftige Meinungsverschiedenheiten haben, werden sie schon bald zu unzertrennlichen Freunden, auf die eine gefährliche Aufgabe wartet. „Königsmörder“ setzt genau dort an, wo der erste Roman aufhört und schließt die Geschichte in einem dramatischen Finale ab.


Beide halten nun, ohne es zu wissen, das Schicksal ihrer Heimat in Händen. Vor mehr als sechshundert Jahren errichtete die Magierin Barl eine Mauer aus Zauberkraft, um ihren Gegenspieler Morg und seine Dämonen zurückzuhalten. Durch diese und die von den Herrschern ausgeübte Wetterkontrolle erlebten die eingewanderten blonden Doranen und die Olken Generationen von Frieden und Wohlstand.
Doch nun haben mehrere Ereignisse das Reich erschüttert. Nicht nur, dass jemand versucht hat, die Mauer zu zerbrechen und die Wetterkontrolle versagt, nun ist auch noch die ganze Königsfamilie bis auf den Prinzen tödlich verunglückt.
Es scheint zwar wie ein Wunder, dass er doch noch Zauberkräfte entwickelt hat, aber Gar kann selbst nicht glauben, dass das Schicksal ihm hold ist. Er ahnt nicht, wie Recht er mit seinen Befürchtungen hat. Denn das Böse weilt bereits unerkannt unter ihnen. Der Geist des finstereren Morg hat durch einen Fehler des Hofmagiers Zugang nach Lur erlangt und sich in dessen Körper festgesetzt. Er hat dem Prinzen die Magie gewährt, die nun langsam wieder verebbt, und wartet geduldig auf einen geeigneten Moment, um die Macht an sich zu reißen und seine restlichen Pläne in die Tat umzusetzen.
Fast zu spät erkennt der finstere Ursupator, dass Gar kein so schwacher Gegner ist, wie dieser gedacht hat, denn der Prinz und neue König hat heraus gefunden, dass sein Freund Asher – für einen Olken ungewöhnlich und eigentlich verboten - über magische Fähigkeiten gebietet. Deshalb bittet er diesen nun, ihm beim Wirken der Banne und der Wettermagie zu helfen.
Als das heraus kommt, geraten beide in große Gefahr, da sie damit eherne Traditionen brechen, aber auch als Asher gefangen gesetzt wird und unter Folter dem Tode entgegen sieht, ist noch nicht alles verloren. Denn nun enthüllen Verbündete ihr Gesicht und ihre Absichten, die sie vor ihm geheim gehalten haben – selbst Dathne seine Geliebte...


Diente „Königsmacher“ vor allem dazu, das Setting, die Figuren und die Ausgangssituation vorzustellen, geht es in „Königsmörder“ wesentlich actionreicher zu, denn nun zeigen die einzelnen Parteien ihr wahres Gesicht, Intrigen werden ausgespielt und Machtverhältnisse umgekehrt. Vor allem das feine magische Geflecht zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Helden und Gegenspielern steht nun im Vordergrund. Dabei bleibt sich Karen Miller aber immer noch treu – die Ereignisse sind weiterhin Personen zentriert. Das Böse ist durch den finsteren Magier Morg sehr menschlich, wenngleich man sich dadurch auch manchmal fragen muss, wie gefährlich er wirklich ist, da er einige Fehler macht, die er sich durchaus hätte ersparen können.
Wie auch schon der erste Band enthält der zweite viele Elemente, die vor allem Gelegenheits- und jüngeren Lesern gefallen würden: eine überschaubare und nicht all zu komplexe Geschichte mit einem verständlichen Hintergrund, sympathische Figuren mit Schwächen und Leidenschaften, durch die sie sich oft selbst im Weg stehen, und nicht zu letzten einem ordentlichen Schuss Mystik und Magie. Auch die Romantik wirkt nicht aufgesetzt, sondern fügt sich natürlich in die Handlung ein.
Erfahrene Leser werden zwar schnell erkennen, welchen Verlauf die Handlung nehmen wird, da Karen Miller keine überraschenden Wendungen einbaut, aber wenn sie darüber hinweg sehen können, erhalten sie eine kurzweilige Lektüre, die durch die etwas höhere Spannung und Dramatik keine Längen mehr aufweist wie der erste Band.

„Königsmörder“ schließt die in „Königsmacher“ begonnene Geschichte immerhin glaubwürdig und ohne an den Haaren herbeigezogene Kunstgriffe ab. Sie wendet sich vor allem an Fantasy-Leser, die generell nicht viel lesen und eher Charakter bezogene Geschichten bevorzugen, in denen das Schicksal einiger das einer ganzen Nation bestimmt und auf Kämpfe und Schlachten eher verzichtet wird.

hinzugefügt: January 6th 2009
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Penhaligon
Hits: 2500
Sprache:

  

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