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Hades-Syndrom 1: Grenzgebiet (Comic)

Michael Feldmann
Hades-Syndrom 1
Grenzgebiet
Titelillustration von Michael Feldmann
Back- und Variantcover von Marian Kretschmer
THENEXTART, 2007,Heft, 28 Seiten, 5,00 EUR, ISBN 978-3-939400-08-0

Von Irene Salzmann

Dodo und Nuke leben in Deutschland im Jahr 2038. Nach dem 3. Weltkrieg teilt wieder eine Mauer das Land, diesmal jedoch keine politische, sondern eine, die Arm und Reich trennt. Jene, die nichts zu verlieren haben, rüsten sich bereits zum Ansturm auf die letzte Wohlstandsgesellschaft.
Nachdem Nuke einen Kumpel, der durchdrehte, töten musste, sind er und Dodo in ihrem Versteck nicht mehr sicher, denn die Drogenmafia eröffnet die Jagd auf die beiden. Sie beschließen, Kontakt zu einer Schleuserbande aufzunehmen und Zuflucht im schwer bewachten Teil des Landes zu suchen, wo das Leben angeblich besser ist. Werden sie die riskante Flucht schaffen?


Michael Feldmann greift ein Thema auf, das viele Jahre lang die Menschen Deutschlands beschäftigte – und führt es auf sehr kritische Weise weiter. Nur ist das Land nicht mehr in zwei politische Lager gespalten, sondern die Wohlhabenden leben abgeschirmt vom armen Rest der Welt, in dem die Anarchie herrscht. Diese Dystopie siedelt er in einer nahen Zukunft an, und sie ist durchaus vorstellbar, denn bereits jetzt wird die Kluft zwischen den Mächtigen und Reichen bzw. der verarmenden Masse immer größer, fühlt sich die High Society genötigt, sich durch hohe Mauern, Überwachungsanlagen und Bodyguards zu schützen, ernähren sich in manchen Regionen die Besitzlosen von dem, was sie in den Mülltonnen der Reichen finden. Der weltweite soziale Unfriede wächst, und wenn es keine gerechte Verteilung der Ressourcen gibt, ist es nur eine Frage der Zeit, wann die glimmende Lunte das Pulverfass zur Explosion bringt.
Bei den Hauptfiguren Dodo und Nuke handelt es sich um militante Personen mit kriminellem Hintergrund, die man nicht wirklich sympathisch findet. Ihre Gewaltbereitschaft ist ebenso groß wie die ihrer Gegenspieler. Man darf spekulieren, dass sie auch dort kein friedliches Leben führen, sondern Gejagte und Aufrührer bleiben werden, sollten sie ihr Ziel erreichen und sich Zutritt zur abgeschotteten Seite verschaffen.

Der Comic ist in sehr dunklen Farben gehalten, die das düstere Thema unterstreichen. Das Cover ist repräsentativ für die Zeichnungen, die ebenso Geschmackssache sind wie das Thema und seine Umsetzung, denn die Panels sparen nicht mit Gewalt und deftigen erotischen Szenen.

Aus diesem Grund ist „Hades-Syndrom“ eine Serie, die sich an ein Publikum von mindestens 18 Jahren wendet und die vermutlich ein überwiegend männliche Leser anspricht, die dem Mix aus Endzeit-SF, Splatter und Sex etwas abgewinnen kann.

hinzugefügt: January 15th 2009
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: THENEXTART
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