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Warhammer: Darkblades Schlachten 4 - Schwertsturm, Dan Abnett & Mike Lee (Buch)
Dan Abnett & Mike Lee
Schwertsturm
Warhammer: Darkblades Schlachten 4
(Warpsword, 2006)
Aus dem Amerikanischen von Christian Jentzsch
Titelillustrationen von Clint Langley
Piper, 2007, Taschenbuch, 400 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-492-29172-9
Von Christel Scheja
Viele kennen „Warhammer” bisher nur als Konfliktsimulationsspiel, in dem man nach bestimmten Regeln Zinnfiguren über ein dreidimensionales Spielfeld schieben, damit Schlachten durchspielen und eigene Strategien austesten kann. In den letzten Jahren haben die Macher aber auch entdeckt, dass der Hintergrund ihrer Armeen längst so ausgearbeitet ist, um ein Rollenspielsystem auf der Welt anzusiedeln. Natürlich geht es auch in diesem vor allem um den Kampf gegen feindliche Parteien – aber auf eine wesentlich persönlichere Art und Weise.
Selbst Romanenhelden finden auf der „Warhammer“-Welt ihren Platz und fließen in die anderen Publikationen mit ein. So wie der Dunkelelf Malus Darkblade aus dem blutrünstigen Volk der Druchii, der nicht mehr nur länger Held eines eigenen Zyklus – „Darkblades Schlachten“ – ist
„Schwertsturm“ setzte die Geschehnisse aus dem dritten Band „Räuber der Seelen“ nahtlos fort. Durch den Mord an seinem eigenen Vater und der Wiedererweckung des Hexenkönigs hat Malus Darkblade inzwischen alles verloren, selbst seinen Titel und seine Stellung unter den Hochgeborenen seines Volkes. Er ist ein Vogelfreier, den jeder gefangen nehmen, quälen und töten kann, ohne den Zorn seiner Verwandten fürchten zu müssen.
Doch der Druchii ist nicht gewillt, sich so einfach seinem Schicksal zu ergeben. Denn er hat noch einen viel schlimmeren Feind zu fürchten. Die Jahresfrist, in der er dem ihn innewohnenden Dämonen fünf Artefakte beschaffen soll, um wieder frei zu kommen, nähert sich unerbittlich ihrem Ende.
Das nächste – das magische Schwert des Mördergottes Khaine - liegt in dessen heiliger Stadt Har Ganeth. Deshalb wagt Darkblade sich trotz aller Gefahr in die von Assassinen und nach Blut gierenden Gläubigen des grausamen Gottes bevölkerte Stadt, um sich die Klinge aus dem obersten Tempel zu holen.
Doch ehe er sich versieht, ist er mitten in die Machtkämpfe zwischen dem etablierten Klerus und religiösen Eiferern verwickelt, die die alte Ordnung umstürzen wollen. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als selbst einen Teil der Macht an sich zu reißen und das Spiel mitzumachen – auch als er einem alten Feind gegenüber steht, mit dem er an dieser Stelle nicht gerechnet hatte und der seine wahren Pläne durchkreuzen könnte.
In dem Zyklus „Darkblades Schlachten” geht es vor allem grausam, brutal und blutig zu, besonders in diesem Band. Da werden Körper und Kehlen aufgeschlitzt, so dass Blut herausspritzt und Eingeweide aus dem Bauch quellen, Köpfe abgeschlagen und als Trophäen mitgenommen werden - der Tod ist allgegenwärtig.
Mitgefühl und Hilfsbereitschaft sind Schwächen, die einem den Tod bringen können; in erster Linie zählt das eigene Überlegen. Da der angeblich so böse Malus Darkblade insgesamt immer noch ein wenig zögerlicher und zurückhaltender agiert als seine Artgenossen, avanciert er zum Helden.
Die Geschichte ist relativ einfach strukturiert, da man trotz all der Action die einzelnen Machtgruppen gut auseinander halten kann und deren Absichten schnell durchschaut. Überraschende Wendungen gibt es daher nur wenige, aber immerhin ist jetzt zu erkennen, dass hinter Darkblades Suche nach den Artefakten und der Besessenheit durch den Dämonen durchaus noch eine andere Absicht steckt, als ihn nur darum kämpfen zu lassen, sich aus dessen Würgegriff zu befreien.
Der Roman geht ansonsten jedoch weder in der Ausarbeitung der Figuren noch des Szenarios sonderlich in die Tiefe. Selbst die Schilderungen der Völker und Monster bieten nicht unbedingt eine Offenbarung, was Klischees angeht. Das erwartet man letztendlich auch gar nicht, da das Buch in erster Linie durch ein wahres Actionfeuerwerk und ein paar blutige Schockeffekte unterhalten will.
Wie seine Vorgänger bietet „Schwertsturm“ letztendlich nur brutale und oberflächliche Abenteuer. Wenn man weitaus mehr von einem Fantasy-Roman erwartet als eine vorhersehbare und recht dünne Handlung, die nur von rasanten Kampfszenen zusammengehalten und von zweidimensionalen Figuren bevölkert wird, sollte man sich besser andere Lektüren suchen.
hinzugefügt: January 16th 2009 Tester: Christel Scheja Punkte: zugehöriger Link: Piper Hits: 2865 Sprache: german
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