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Mead, Richelle: Blutsschwestern - Vampire Academy 1 (Buch)
Richelle Mead
Blutsschwestern
Vampire Academy 1
(Vampire Academy)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Michaela Link
Lyx, 2009, Paperback mit Klappenbroschur, 304 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8201-1
Von Carsten Kuhr
Rose Hatchaway ist ein Dhampir. Hervorgegangen aus der Verbindung eines lebenden Vampirs, eines so genannten Moroi, und einer Dhampir-Frau gehören die Nachkommen zu den geachteten Wächtern der Bluttrinker. Ihre Ausbildung bekommen sie an der St. Vladimir Academy, einem Internat, in dem neben den Wächtern auch die jungen Vampire auf ihr Leben vorbereitet werden.
Rose ist wahrlich kein unbeschriebenes Blatt. Während die meisten weiblichen Dhampire sich ganz auf die Fortpflanzung konzentrieren ist sie aggressiv, aufbrausend, naseweis und na nennen wir es einmal lebenslustig. Lange bevor sie ihre Ausbildung abgeschlossen hat, weiß sie schon, wen sie einmal mit ihrem eigenen Leben beschützen wird, Lissa, die letzte Überlebende aus der königlichen Familie der Dragomirs. Mit dieser verbindet sie ein inneres Band, sie weiß, wann Lissa in Gefahr ist, kann manchmal sogar in deren Geist schlüpfen.
Wir lernen die beiden kennen, als sie - aus der Akademie geflüchtet - von Dimitri, einem, wenn nicht dem charismatischsten der Wächter wieder eingefangen werden. Bewunderer, meist des weiblichen Geschlechts, bezeichnen ihn als den Gott der Wächter. Gutaussehend, geheimnisvoll und kompetent lässt er Mädchenherzen höher schlagen. Ihre Rückkehr an die Akademie ist alles andere als ruhmreich. Mit einem heftigen Anschiss versehen, nehmen sie ihre Ausbildung wieder auf – nur um zu entdecken, dass die Gefahr, vor der sie flohen, Lissa weiterhin verfolgt. Sind es die Strigoi, die toten Vampire, die sich vom Lebenssaft ihrer Artgenossen ernähren, oder wer steckt hinter der Bedrohung, und was wollen sie von der Moroi? Kann es sein, dass jemand ahnt, dass Lissa über die lange verloren geglaubte Gabe des Heilens und des Zwangs verfügt – und wenn ja, zu welchem Zweck will der Unbekannte sie benutzen?
Ein Internat, in dem junge, übernatürliche Wesen ausgebildet werden, das kennen wir zwischenzeitlich leidlich.
Anders als in Hogwarts werden in St. Vladimir aber keine Zauberer ausgebildet, sondern Jungen und Mädchen aus den Geschlechtern der Moroi und der Dhampir erhalten hier ihren gesellschaftlichen und intellektuellen Feinschliff. Es gibt Unterricht und Bälle, Freundschaften werden geschlossen, Feindschaften gepflegt, das Ganze erinnert in seiner Ausgestaltung an Daily-High-School-Sitcoms. Wie nicht anders zu erwarten nehmen Dinge wie Kleidung, wer sich mit wem und warum abgibt, wer mit wem geht und erste sexuelle Erfahrungen eine große Rolle ein.
Nicht ganz zu Unrecht urteilt Sara Riffel im Waschzettel zum Buch, dass Leserinnen von Stephanie Meyers „Biss“-Romanen diese Serie lieben werden. Es geht um große Gefühle, um das Austesten von Grenzen und ums Erwachsenwerden. Dies alles durch die Augen von zwei Teenagern gesehen und mit einer zugegeben ganz interessanten Urban-Fantasy-Legende gewürzt, liest sich rund und flüssig.
Die Autorin hat ihrem Plot gerade genug Action, Gefahr, Rätsel und Bösewichter beigegeben, um den Roman nicht nur für pubertierende Mädchen interessant zu machen. Immer wieder lässt sie im Verlauf der Geschehnisse Informationen über die Moiri, ihre Geschichte und die Bedrohung durch die Strigoi einfließen, um die Story mit Hintergrund und Fakten zu hinterfüttern, auf denen sie ihre Verwicklungen und die Handlung aufbaut.
Natürlich wendet sich der Roman eher an ein jüngeres, weibliches Klientel, bietet dabei aber genügend Eigenständigkeit, um aus der Masse der Stephanie-Meyer-Nachahmer herauszuragen und das Interesse auf den in Vorbereitung befindlichen zweiten Roman wachzuhalten.
hinzugefügt: January 21st 2009 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Lyx Hits: 2470 Sprache:
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