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Harris, Charlaine: Falsches Grab - Harper Connelly 2 (Buch)

Charlaine Harris
Falsches Grab
Harper Connelly 2
(Grave Surprise)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Christian Burkhardt
Titelillustration von Darren Winter
dtv, 2009, Taschenbuch, 302 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-423-21121-5

Von Carsten Kuhr

Harper Connelly hat, seitdem sie als Jugendliche vom Blitz getroffen wurde, eine einzigartige Gabe. Sie kann in der Nähe von Toten deren letzte Momente miterleben. Aus ihrem Fluch hat die junge Frau ihren Beruf gemacht. Gegen ein gesalzenes Salair sucht sie nach verschollenen Toten, und hilft dabei, Verbrechen aufzuklären. Dabei wird sie von ihrem Halbbruder Tolliver begleitet und gemanagt. Nur selten einmal erfährt sie aber, sei sie auch noch so erfolgreich, Dank und Anerkennung für ihre Dienste. Stattdessen trifft sie allenthalben auf Skepsis, Ablehnung und wird als Betrügerin verunglimpft.
Schon vor einiger Zeit wurde sie von einem Anwaltsehepaar aus Nashville, Tennessee, beauftragt, deren entführte Tochter zu suchen. Allen Anstrengungen zum Trotz aber konnte sie das Kind nirgends entdecken. Inzwischen wurde die Suche eingestellt, das FBI aber auch Harper haben sich anderen Aufgaben zugewandt.
Als Harper von der örtlichen Universität von Memphis verpflichtet wird, auf dem alten Friedhof eine Probe ihres Talents vor den interessierten Studenten abzulegen, findet sie in einem alten Grab die Leiche des verschwundenen Mädchens. Die Presse stürzt sich natürlich auf den Fund, die Eltern der Kleinen können endlich ihre Trauer abschließen und scheinen dankbar, dass Harper endlich doch noch behilflich sein konnte. Dabei ist sowohl Tolliver, wie auch seiner Schwester klar, dass sie in eine Falle gelockt wurden. Doch wer steckt hinter den Verbrechen – der Professor aus Memphis, der sie verpflichtet hat wird erschlagen am Grab aufgefunden – und warum nur wählt der Täter diese komplizierte Vorgehensweise, um Harper in sein Verbrechen zu verwickeln ....



Charlaine Harris konnte auf dem deutschen Markt insbesondere durch ihre Reihe um die toughe, gedankenlesende Kellnerin, Sookie Stockhouse (ebenfalls dtv) punkten. Hier bot und bietet sie ein treffendes Bild des Leben und des Denkens im Süden der USA.
Mit ihrer „Harper Connelly“-Reihe, deren zweiten von bislang im Original drei Romanen – ein vierter Roman ist für Oktober 2009 in den USA angekündigt – jetzt vorliegt, hat sie nicht ganz an ihre Erfolgsreihe anknüpfen können. Die Romane bieten dem interessierten Leser eine Mischung aus Kriminalplot und übernatürlichen Begebenheiten.

Die Ausgangslage ist dabei so uninteressant nicht. Eine junge Frau, wie bei Harris üblich eher aus einer nicht so gehobenen gesellschaftlichen Schicht stammend, hat ein besonderes Talent. Dass sie dieses zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts nutzt ist glaubhaft und nachvollziehbar, insbesondere, wenn man ihre persönliche Historie – die drogenabhängigen Eltern – mit ins Kalkül zieht. Und so sucht sie, zunächst immer ein wenig widerwillig, dann aber voller Elan nach den Schuldigen des Verbrechens. Das geht dann mit einer Menge von Wendungen einher, sie stellt uns eine ganze Reihe Personen vor, wobei es ihr aber nur in einigen Fällen gelingt, diesen wirklich Leben einzuhauchen. Zu oft bleiben diese stereotype Abziehbilder und agieren zu schablonenhaft.

Die Suche nach dem Täter steht eindeutig im Mittelpunkt des wohltuend kurzen Buches, wobei die Autorin durchaus erfolgreich versucht ihrer Protagonisten mehr Leben einzuhauchen als im Eröffnungsband. Die Auflösung ist zwar vorhersehbar doch insgesamt gesehen, hat sich die Autorin gegenüber der ersten Teil gesteigert, so dass Krimi- wie Horror-Fans gleichermaßen auf ihre Kosten kommen.

hinzugefügt: January 31st 2009
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Deutscher Taschenbuch Verlag
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