Welcome to Phantastik-News
 
 

  Inhalt

· Home
· Archiv
· Impressum
· Kino- & DVD-Vorschau
· News melden
· Newsletter abonnieren
· Rezensionen
· Suche
· Zum Forum!
 

  Newsletter

Newsletter-Abo
 

 
 

Die Legende der Drachenritter 4: Brisken (Comic)

Ange, Philippe Briones & Stéphane Paitreau
Die Legende der Drachenritter 4
Brisken
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Titelgestaltung von Dirk Schulz
Nach den Ideen von Ange und Alberto Varanda
(La geste des chevaliers dragons: Brisken, 2006)
Splitter, 2007, Hardcover, 64 Seiten, 13,80 EUR, ISBN 978-3-93923-36-0

Von Irene Salzmann

Wo sich ein Drache niederlässt, fängt das Böse an, sich in alle Richtungen auszubreiten. Es verändert das Land, Pflanzen, Tiere und Menschen. Nur eine Jungfrau ist in der Lage, sich einem Drachen unbemerkt zu nähern und ihn zu töten. Aus diesem Grund wurde der Orden der Drachenritter gegründet, dem ausschließlich Frauen angehören, die unberührt sind und den Männern entsagt haben.
Obwohl der Orden keinerlei machtpolitische Ziele verfolgt und allein dem Schutz der Menschen dient, fürchten viele Fürsten um ihren Einfluss und sind sich nicht zu schade, gegen jene zu intrigieren, die allein das Wohl des Volkes im Sinn haben. Als Alia und die anderen Drachenritter das böse Spiel des Königs durchschauen, ist es bereits zu spät:
Jene, die den Auftrag hatten, den Drachen zu töten, wurden heimtückisch ermordet, und die kleine Armee, die das Vordringen der finsteren Kreaturen aufhalten soll, läuft aufgrund falscher Informationen in eine Falle, wo sie nahezu gänzlich aufgerieben wird. Trotzdem halten die verzweifelten Frauen die Stellung, denn wenn sie fallen, bevor Verstärkung eintrifft, ist Messara verloren…


Wer „Die Legende der Drachenritter“ seit Beginn liest, dem wird aufgefallen sein, dass jeder Band von einem anderen Künstler gezeichnet wurde. Im Anhang, der die Autoren und Zeichner vorstellt, wird verraten, was die Ursache hierfür ist:
Um Erfolg zu haben und nicht vergessen zu werden, muss eine Comic-Serie in einigermaßen regelmäßigen, nicht zu großen Abständen mit einem neuen Band aufwarten. Da ersichtlich war, dass Alberto Varandas Illustrationen zu aufwändig sind, als dass er das hätte gewährleisten können, machte man aus der Not eine Tugend und konzipierte die Reihe als eine Sammlung von Oneshots, die von wechselnden Künstlern illustriert werden sollten.
Von daher gibt es keinen homogenen Stil – jede Geschichte steht inhaltlich und optisch für sich. Es ist auch nicht notwendig, die vorherigen Alben gelesen zu haben, da die Erzählungen nicht aufeinander aufbauen und Einzelschicksale schildern.

In Band 4 stehen die Drachenritterin Alia, ihr Schützling Naela und ihre tapferen Kameradinnen im Mittelpunkt einer tragischen, Kampf betonten Geschichte. Diese beginnt praktisch mitten im laufenden Geschehen. Durch Rückblenden erfährt man, wie die Truppe in diese Situation hatte geraten können und wie skrupellos der König gegenüber dem Orden und seinem Volk, das er in große Gefahr brachte, handelte.
Viele Ritterinnen müssen sterben, da der König den Orden schwächen will – ein verrücktes Unterfangen, schließlich sind die Jungfrauen die Einzigen, die gegen die Drachen antreten können. Ohne die mutigen Kämpferinnen hätte das Böse längst alle Reiche überrannt. Wie so oft überblicken die kleingeistigen Herrscher (Politiker) nicht das große Gesamte, sondern ergehen sich in Bagatellen und verfolgen egoistische Ziele.
Als Leser sieht man dem blutigen Gemetzel zu, erlebt tiefste Verzweiflung und vagen Hoffnungsschimmer, Todesmut und Opferbereitschaft. Auch Sympathieträger müssen ihr Leben lassen – für den Wahnsinn eines unfähigen Königs, der nicht einmal die gerechte Strafe erhält, da sich der Orden trotz allem an seine Regel der Nichteinmischung hält. Das schmerzt, denn es ist ein zu realistisches Ende.
Die Illustrationen, die in warmen, erdigen Farben gehalten sind, fügen sich in die Tradition der früheren Alben und ergänzen gelungen die Geschichte. Philippe Briones scheut sich auch nicht, alte und extrem muskulöse Kämpferinnen zu zeichnen, wenngleich er an den hübschen jungen Frauen sicher sehr viel mehr Spaß hatte. Die kantigen Gesichter mit ihren ausgeprägten Nasen und Lippen wirken manchmal etwas grob.

Alles in allem bietet auch dieser Band aus der Reihe „Die Legende der Drachenritter“ ein spannendes Fantasy-Abenteuer mit Intrigen, Action und Gefühlen. Die Illustrationen sind vielleicht nicht ganz so gefällig wie die der vorherigen Alben, aber immer noch sehr ansprechend und zur Handlung passend. Fans der Serie werden Band 4 gewiss ihrer Sammlung hinzufügen wollen, und auch jenen Comic-Freunden, die allgemein dem Genre zugetan sind, bietet der Titel eine packende, überzeugende Story.

hinzugefügt: February 11th 2009
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Splitter
Hits: 2341
Sprache:

  

[ Zurück zur Übersicht der Testberichte | Kommentar schreiben ]