Grant Morrison, Ryan Benjamin, Saleem Crawford, Guy Major u. a.
Batman 26
(Batman 675 676, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Titelillustration von Tony Daniel
Extra: 1 großformatiges Poster
Panini, 2009, Heft, 48 Seiten, 4,95 EUR
Von Irene Salzmann
Wer „Batman“ bloß unregelmäßig liest, wird bei der Lektüre dieses Hefts, das den Auftakt zu einer neuen Storyline – „Batman R. I. P.“ – darstellt, etwas ratlos sein, und daran können auch das Vor- und Nachwort der Panini-Redaktion nicht viel ändern.
Man erfährt, dass sich Bruce Wayne alias Batman einem mysteriösen Ritual unterzogen hat, bei dem er für vier Minuten tot war. Seither wirkt er aggressiver und unberechenbarer denn je. Mit Jezebel Jet befindet sich eine neue Frau an seiner Seite, die sogar seine Geheimidentität kennt. Dann scheint er einen Sohn namens Damian (ob das ein „Omen“ ist?) mit Talia, der Tochter seines Erzfeindes Ras al-Ghul, zu haben. Robin alias Tim Drake, seit geraumer Weile ein Waise, ist von Bruce Wayne adoptiert worden und trifft sich mit seinem Vorgänger Dick Grayson, nun Nightwing, zum Team-up.
Vor diesem Hintergrund bahnt sich neues Unheil an, denn die mysteriöse Organisation Black Glove will Batman tot sehen und holt den psychopathischen Joker an Bord…
Der ständige Wechsel zwischen verschiedenen Handlungsebenen mit zahlreichen Protagonisten (die man nicht unbedingt kennt), Rückblenden und hektische Kämpfe, deren Hintergründ nicht näher ausgeführt werden, das Fehlen konkreter Motive von Seiten Batmans machen es dem Leser nicht leicht, sich in der Story zurechtzufinden. Es wird vorausgesetzt, dass man mit den jüngsten Ereignissen vertraut ist und weiß, was zu der aktuellen Situation führte. Darüber hinaus werden einem lediglich ein paar Puzzlestücke hingeworfen, man rätselt mit Robin, der ebenfalls eine Menge Fragen hat – und Fortsetzung folgt.
Das mag in Ordnung gehen für Sammler, die den großen Überblick haben und die nächsten Nummern kaufen werden, nicht aber für Gelegenheitsleser, die sich durch den interessanten Titel, das viel versprechende Cover und das Extra in Form eines sehr ansehnlichen Posters zum Kauf verleiten lassen. Aus den einzelnen Hinweisen lässt sich kein halbwegs klares Bild rekonstruieren, so dass das Heft wirr wirkt und eher enttäuscht, als dass es die Neugierde weckt.
Wenn man nicht ohnehin schon alle „Batman“-Ausgaben sammelt, dann ist es ratsam, den Einstiegspunkt in die laufende Serie sehr sorgfältig zu wählen. Nun ist Band 26 zwar der Start eines neuen Story-Arcs sein, aber man wird schon die nächsten zwei, drei Hefte abwarten müssen, um die Geschichte beurteilen zu können - und sich am besten auch kundig machen, was vorher passierte. Zum Glück gibt es das Internet…