Bunch, Chris: DER DUNKLE THRON - DER MAGIER VON NUMANTIA 1 (Buch)

Chris Bunch - Der Magier von Numantia - Band 1 Der Dunkle Thron (The Seer King), Blanvalet 24899, 633 Seiten, 19,90 DM

Band 2 Der Preis der Macht (The Demon King), Blanvalet 24900, 640 Seiten, 19,90 DM
beide aus dem Amerikanischen übersetzt von Bernhard Schmid

Von Carsten Kuhr

Chris Bunch ist dem deutschsprachigem Leser insbesondere durch seine zusammen mit Allan Cole verfassten Zyklen um „Die Fernen Königreiche“ (dt. Goldmann 24754 bis 24757) sowie die „Sten Chroniken (dt. Goldmann 25000 bis 25007) bekannt. Während die Fantasy-Tetralogie um die Fernen Königreiche ob ihrer sprachlichen Ausgefeiltheit und Intensität die Leser zu Begeisterungsstürmen veranlasste, boten die Sten Chroniken klassische Space Opera mit einem Schwerpunkt auf rasanten Darstellung von gewaltsamen Auseinandersetzungen und „Landser Abenteuer“. Das erste Solo-Projekt, die Trilogie um „Den Schattenjäger“ (dt. Goldmann 25021 bis 25023) bot einen relativ faden Aufguss der Sten-Saga.
Nun hat sich Chris Bunch wieder der Fantasy zugewandt; die Trilogie um den „Magier von Numantia“, deren ersten beiden Teile zwischenzeitlich vorliegen (der abschliessende Band erscheint voraussichtlich im Oktober 2000) bieten voluminösen Lesestoff.
Um was geht es; - Wie verfolgen den Aufstieg und anschliessenden Fall zweier Männer. Ein dekadenter Regentschaftsrat hat das einst mächtige Königreich Numantia heruntergewirtschaftet. Die verschiedenen Provinzen streben immer weiter auseinander, die benachbarten Grenzreiche verhöhnen die Armee des Imperiums, wissen sie doch, dass der Zehnerrat eine Mobilmachung tunlichst zu vermeiden sucht.
Der junge ehrgeizige Magier Tenedos wird auf eine Mission in die Bergregion gesandt, von der er nicht zurückkehren soll. Zusammen mit dem jungen Kavallerieoffizier Damastes soll er im Bergkönigreich Kait auf Frieden hinwirken und den Kult der Tovieti Attentäter, die mittels einer gelben Seidengarotte morden ausheben. Doch was als Selbstmordmission gedacht war, das erweist sich als erste erfolgreiche Bewährungsprobe für das Duo von Magie und Schwert. Zurückgekehrt in die Metropole Nicias beginnt der steile, scheinbar durch nichts aufzuhaltende Aufstieg. Tenedos lässt sich zum neuen Imperator ausrufen, Damastes wird sein oberster Heerführer. Gemeinsam reformieren sie die Gesellschaft und die Streitkräfte, stellen sich den Feinden von Innen wie Aussen. Dass dabei das persönliche Glück Damastes, aus dessen Sicht die Ereignissen erzählt werden in Form der reichen Maran winkt und auch die mannigfaltigen Schlachten siegreich verlaufen scheint zu gut um wahr zu sein. Natürlich kann es so einfach nicht weitergehen. Tenedos muss für den magischen Beistand den er aus dem Reich der Dämonen in Anspruch nahm mit dem Blut und Leben seiner Untertanen bezahlen. Damastes sieht das Unheil heraufziehen, als die unnötige Invasion des Nachbarreiches Maisir vom Herrscher sabotiert wird, und er selbst von diesem verraten wird. Trotz seiner überragenden Fähigkeiten als Stratege droht die vernichtende Niederlage, doch sein persönliche Eid gegenüber dem Imperator bindet ihn auf Gedeih und Verderben an den Diktator.

Zwei Elemente stehen im Vordergrund der Erzählung; zum Einen die Darstellung der oft blutrünstigen Schlachten, wobei man dem Autor zugutehalten muss, dass er die beschriebenen Gemetzel zumindest realistisch mit all den damit verbunden Schmerzen beschreibt, wenn auch für meinen Geschmack die diesbzgl. Ausführungen zu breiten Raum einnehmen. Der andere wesentliche Aspekt der beiden Romane liegt in der sonst Fantasy untypischen detailreichen Beschreibung der mannigfaltigen Sex Szenen. In allen Einzelheiten geht es hier mit an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassenden Ausführungen zur Sache.
Diesen beiden grossen Themenbereichen wendet sich der Autor sehr ausführlich zu, leider zulasten der genaueren Zeichnung der Personen und insbesondere des Settings.

hinzugefügt: August 5th 2004
Tester: Carsten Kuhr
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