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Maly, Lars Maria: Der Fluch der Dunklen Göttin (Buch)

Lars Maria Maly
Der Fluch des Dunklen Mondes
Titel- und Innenillustrationen: Lars Maria Maly
Mit einem Nachwort von Uwe Voehl
Eloy Edictions, 2009, limitiertes, signiertes Paperback, 136 Seiten, 12,00 EUR

Von Carsten Kuhr

Vor Generationen lächelte Lilith, die Göttin, als dunkler Mond auf ihre Anhänger herab. Verehrt von vielen, bewundert ob ihrer Schönheit, wurde sie vergöttert und angebetet – bis eines Tages ein skrupelloser Mann, ein despotischer Adeliger und dunkler Magier beschloss, die Göttin zu seinem Eheweibe zu machen.
Eine dunkle Beschwörung später, sieben Kinder mussten ihren Lebenssaft geben, wurde die Göttin auf die Erde gebannt. Doch der Graf konnte nicht triumphieren. Statt an seiner Seite über das Reich zu herrschen, entzog sich die Göttin seiner Herrschaft und floh in die Schatten.
Seitdem ist ihr Kult verboten, ihre Jünger, die sie nach wie vor verehren und anbeten, werden von den Nachfahren des Grafen verfolgt, gefoltert und grausam gemeuchelt.
Der junge Chiron ist einer der Mönche, die ihr Leben der verbotenen Göttin geweiht haben. Als die Bruderschaft entdeckt wird, flieht er als einziger Überlebender vor den Häschern des Grafen. Schwer verwundet wird er am Wegesrand von einer jungen Frau aufgelesen, und in ihrem Schloss gepflegt. Nur zu bald aber muss Chiron feststellen, dass er ausgerechnet von der Tochter des Grafen aufgelesen wurde. Hier, an dem Ort, an dem er Heilung gefunden hat, an dem er verköstigt und umgarnt wurde, ausgerechnet hier fand damals die dunkle Beschwörung statt und nur hier kann der Fluch wieder gelöst werden – dies allerdings zu einem Preis, der mehr als hoch ist ....


Uwe Voehl, seines Zeichens einer der versiertesten Autoren deutscher Zunge im Bereich des beklemmenden Übernatürlichen, hat das Nachwort zu dieser Novelle verfasst. Ein Nachwort, das uns ein ganz klein wenig vom Verfasser berichtet, das sich im Übrigen voll des Lobes für die Prosa des jungen Autors äußert.

Und wirklich packt die Novelle den Leser mit einer erzählerischen Wucht, die ich zumal bei einem Erstlingswerk – lassen wir einmal eine bei Basilisk erschienene Kurzgeschichte außen vor – selten erlebt habe.
Dabei ist die zugrunde liegende Story so neu nicht. Ein machtvolles Wesen wird vor Jahrhunderten mittels dunkler Magie auf die Erde gebannt und sucht nun, mittels eines unbedarften Helden, seinen Fluch zu brechen. Mit eingewoben wird eine angedeutete Liebesgeschichte, viel Schmerz, Leid und Verzweiflung und die Suche unseres Protagonisten nach der Lösung des gordischen Knotens.

Statt uns also mit einer neuen Geschichte einzufangen, verzaubert uns Maly mit der Beschreibung seiner Person(en). Ich habe den Plural ganz bewusst in Klammern gesetzt, denn sowohl der Graf als auch dessen Tochter, gar nicht zu reden von Lilith, bleiben schmückendes Beiwerk. Das Augenmerk liegt gänzlich auf Chiron, dessen Seelenleben vor uns ausgebreitet wird.
Seine Selbstanklagen, seine Zweifel und Haltlosigkeit rühren uns, und nehmen den Leser regelrecht gefangen. Dabei zweifelt er nicht einmal an seinem Glauben. Lilith, die Göttin, derer er sich verpflichtet hat, ist sein Leitstern, allein, was die Rettung seiner Angebeteten von ihm für Entscheidungen und Opfer abverlangt, das bringt sein inneres Gleichgewicht, sein Verständnis von Gut und Richtig gehörig ins Wanken. Opfer werden von ihm verlangt, ja erwartet, Taten, die Gesetze verletzen, die ihn bis ins Innere treffen.

Hier erhebt ein neuer Autor sein Wort, eine Stimme, die bemerkenswert ausgereift klingt, die interessant und fesselnd zu erzählen weiß, und die im Auge behalten werden sollte.

hinzugefügt: March 3rd 2009
Tester: Carsten Kuhr
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