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Bad Earth 17: Die verpuppte Kolonie, Manfred Weinland (Buch)
Bad Earth 17
Manfred Weinland
Die verpuppte Kolonie
Titelillustration: Arndt Drechsler
Zaubermond, 2009, Hardcover, 256 Seiten, 14,95 EUR
Von Carsten Kuhr
Sook, ein junges Besatzungsmitglied der Rubikon aus dem Angk-System, wendet sich mit einer ungewöhnlichen Bitte an den Pflanzenhüter Jelto. Um sein Projekt, intelligentes, pflanzliches Leben zu suchen und zu finden zum Erfolg zu führen, soll der Mann mit dem grünen Daumen seinen Garten zur Verfügung stellen. Ein Floraempfänger soll die Kontaktaufnahme ermöglichen – und wirklich geht ein Notruf im ungewöhnlichsten Ortungsgerät der Rubikon ein.
350 Jahre ist die Botschaft der Wiederkeimer alt, eigentlich müsste man nach dieser Zeit nicht mehr reagieren, und doch findet die Rubikon auf dem Heimatplaneten der Pflanzenzivilisation eine paar letzte Überlebende – und ein havariertes Raumschiff. Nur zu bald wird deutlich, dass letzteres ein unterlichtschnelles Transportschiff der Treymor war, mit der diese ihre Brut in der Galaxis verbreiten. Damit nicht genug, nimmt die Rubikon einen alten Feind an Bord – ein Fraktale versteckt sich im Rochenschiff, und das ist sicherlich keine gute Nachricht, schon gar nicht, wenn das Angk-System von den Genf erobert worden zu sein scheint ...
Manfred Weinland startet einen neuen, großen Zyklus innerhalb seiner „Bad Earth“-Serie. Sieben Romane sollen es einmal werden, und unschwer lässt sich erahnen, dass John Cloud und Co wieder auf alte Bekannte treffen werden. Nicht nur, dass ihr alter Feind Cronenberg erneut von sich reden macht, auch das Rätsel der X-Schiffe der Treymor gilt es aufzulösen.
Und der Autor geht einen ungewöhnlichen, aber sehr interessanten Weg. Pflanzenintelligenzen tauchen in SF-Romanen sehr selten auf. Das mag damit zusammenhängen, dass diese als Erdwurzler kaum zu schnellen Bewegungen und rasanten Kämpfen in der Lage sind, dass die Vermenschlichung der Fremdrassen damit kaum möglich ist. Als solches fordert die Beschreibung der Kultur und ihrer Errungenschaften deutlich mehr Gehirnschmalz, als die gewohnten „humanoiden Aliens“. Gleichzeitig geht von den Beschreibungen der intelligenten Pflanzen aber auch ein gehörig Maß an Faszination aus.
In den bisherigen Romanen ging Jelto, eine der ungewöhnlichsten Figuren der Serie, fast ein wenig unter. Nun endlich darf der Pflanzenhüter mehr in den Mittelpunkt rücken, und dem Geschehen seinen Stempel aufprägen. Die Handlung selbst lässt keinerlei Spannung vermissen. Zunächst steht das Rätsel um den Hilferuf der intelligenten Riesenpilze im Zentrum, später begegnen wir weiteren intelligenten Flora-Zivilisationen. Verbunden wird diese in ihren Details faszinierende Beschreibung mit zwei alten Übeln, die erneut den Weg unserer Crew kreuzen.
Das lässt für die Zukunft jede Menge Action und Rätsel erahnen, das hat Potential und macht neugierig darauf, wie es wohl weitergehen wird.
hinzugefügt: March 3rd 2009 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Zaubermond Hits: 3183 Sprache: german
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