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Zahn, Timothy: Eroberer (Buch)
Timothy Zahn
Eroberer
(Conqueror’s Pride)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Martin Gilbert
Titelillustration von Arndt Drechsler
Heyne, 2009, Taschenbuch, 494 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-453-52505-4
Von Carsten Kuhr
Die Welt in einer fernen Zukunft. Die Menschheit hat den Schritt ins Weltall gewagt, Kolonien sind entstanden, erste Kontakte mit Fremdvölkern führten zur Gründung eines Commonwealth.
Dass die Menschheit dieses Commonwealth anführt hat einen Grund – CIRCE, eine ultimative Waffe, die nur ein einziges Mal eingesetzt, allen vermeintlichen Gegnern die militärische Dominanz der Menschen vorbehaltlos vor Augen geführt hat. So herrscht zwar nicht eitel Freude und Sonnenschein zwischen den Völkern, doch seit langem Frieden in der bekannten Galaxis – bis jetzt.
Am Rande der Hegemonie kommt es zu einem gewaltsamen Zusammenstoß. Ein ganzer Geleitzug wird in ein paar Minuten ausgelöscht. Die Unbekannten - „Eroberer“, wie sie einer alten Überlieferung nach genannt werden - nehmen einen einziger Gefangenen – Commander Pheylan Cavanagh kommt aus einer mächtigen Familie. Sein Vater war lange Jahre als Politiker für seinen unbedingten Durchsetzungswillen bekannt, seine Geschwister haben sich Macht und Ansehen auf anderen Feldern erarbeitet.
Als die Raumflotte keine Suche nach dem Vermissten in die Wege leitet ist Cavanagh klar, dass er nur eine Chance hat, seinen Sohn wiederzusehen – er muss das Gesetz in die eigenen Hände nehmen. In einem Handstreich „rekrutiert“ er ohne Wissen und Zustimmung des Oberkommandos Jäger, und rüstet eine Expedition aus ...
Timothy Zahn ist spätestens seit der triumphalen Neuausgabe seiner“ Blackcollar“-Trilogie wieder ein großer Name im Verlagsbusiness.
Vorliegender Roman, der erste einer neuen Serie, wartet mit allem auf, was seine Fans von ihm erwarten.
Kommandounternehmungen, ein wenig Military-SF, viel Action, Spione, Verrat und markante Sprüche – die Mischung ist altbekannt und bewährt. Das hat den Flair alter, liebgewonnener Space-Operas, das überrascht neben der durchaus vorhandenen Exotik, die insbesondere in der Beschreibung der Fremdvölker an den Tag tritt, durch eine stimmige Charakterzeichnung der Personen.
Natürlich steht die in mehreren parallel angelegten Handlungssträngen rasant ablaufende Handlung im Mittelpunkt, Zahn versäumt es aber daneben nicht, seine Gestalten mit einer nachvollziehbaren Motivation, mit Ecken und Kanten zu versehen.
So manches Mal lässt er sich hier von gängigen Klischees verführen, versucht aber immer, seine Personen als eigenständige Wesen mit einer Historie zu hinterfüttern, aus der heraus sie dann agieren.
Das liest sich nicht nur spannend und kurzweilig, das liegt auch weit über dem Niveau seiner „Star Wars“-Romane.
Wer entsprechende Kost goutiert, wer klassische Space Operas mag, der wird hier, auch wenn die Bestandteile der Handlung recht bekannt sind, gut und flüssig unterhalten.
hinzugefügt: March 22nd 2009 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Heyne Hits: 3212 Sprache: german
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