Megumi Tachikawa
Kaito St. Tail 5
Aus dem Japanischen von John Schmitt-Weigand
EMA, 2006, Taschenbuch, 164 Seiten, 5,00 EUR, ISBN 978-3-7704-6344-2
Von Irene Salzmann
Meimi Haneoka stiehlt als Diebin Kaito St. Tail Gegenstände, die in die falschen Hände fielen und ohne die der eigentliche Besitzer unglücklich ist. Obwohl sie nichts Böses tut, lassen die Behörden das Mädchen jagen. Der Sohn des Kommissars, Aska jr., hat es zu seinem persönlichen Anliegen gemacht, Kaito St. Tail zu fassen, dabei ahnt er nicht, dass die Gesuchte seine Mitschülerin ist, mit der er sich ständig kabbelt. Beiden macht das Katz’ und Maus-Spiel Spaß; darum will Asuka jr. nicht zulassen, dass jemand anderes die Diebin fängt, und Kaito St. Tail möchte ihr Geheimnis auch keinem anderen eines Tages offenbaren.
Diesmal soll eine wertvolle Skulptur die Beute sein. Besonders pikant ist, dass es sich um die Leihgabe einer anderen Stadt handelt und man Asuka jr. im Auge behalten will, da Rina, die in ihn verliebt ist, das Gerücht ausstreute, dass er Kaito St. Tail gar nicht wirklich verhaften wolle. Tatsächlich stammt die Ankündigung des Diebstahls von Unbekannten, und um diesen zu finden, schleicht sich die Diebin in die Ausstellung. Prompt werden sie und Asuak jr. von den Verbrechern erwischt und gefangen genommen.
Sogar ein Tier wird zum Streitobjekt: Kaito St. Tail will dafür sorgen, dass der Aquariumsbesitzer sein Versprechen einlöst und dem intelligenten Delphin die Freiheit zurückgibt. Letztlich muss die Diebin auch noch etwas wieder gut machen, was ihrer Mutter, Kaito Luzifer, einst nicht gelang.
Nachdem die kleinen Diebereien immer ein Kapitel füllten und im Vordergrund der Handlung standen, ändert sich in diesem Band das Konzept. Kaito St. Tails Missionen ziehen sich nun über zwei Episoden und rangieren gleichberechtigt neben dem Leben von Meimi Haneoka. Die Querelen mit Asuka jr. bemäntelten stets die Gefühle, die beide füreinander entwickelt haben und sich selber nicht eingestehen mochten. Schließlich offenbart er, dass die Diebin ihn an jemanden erinnert, und zwar an das Mädchen, in das er verliebt ist.
Insgesamt ist die Handlung, auch wenn sie ihren locker-lustigen Charakter nicht verloren hat, etwas komplexer geworden. Es werden Bezüge zur Vergangenheit hergestellt, denn Meimi tritt als Kaito St. Tail in die Fußstapfen ihrer Eltern: Der Vater ist ein Magier, und die Mutter war einst Kaito Luzifer, die aus Liebe das Stehlen aufgab. Darüber hinaus weiß Asuka jr. endlich, was bzw. wen er will und muss seine Empfindungen mit seiner Aufgabe in Einklang bringen, denn er steht dicht davor das Geheimnis aufzudecken. Damit sind die Weichen für einen größeren Konflikt gestellt, der in Bd. 6 erst richtig losgehen wird.
Leider ist das nächste Tankobon bereits das letzte, denn EMA schließt mit diesem die Serie ab, während in Japan noch ein siebtes Buch erschienen ist, das man als englische Ausgabe von US-Tokyopop erhalten kann, wenn man auch die letzten Kapitel nicht missen möchte. Ferner gibt es einen Anime á 43 Episoden.
„Kaito St. Tail“ ist eine witzige Magical Girl-Serie für sehr junge Leserinnen ab 10 Jahren, die noch den humorigen Umgang mit der ersten großen Liebe und harmlos-kindgerechte Abenteuer bevorzugen. Hat man Spaß an „Tokyo Mew Mew“, „Milk Crown“ oder „Kamikaze Kaito Jeanne“, dann sollte man auch hier einen Blick hineinwerfen.