Welcome to Phantastik-News
 
 

  Inhalt

· Home
· Archiv
· Impressum
· Kino- & DVD-Vorschau
· News melden
· Newsletter abonnieren
· Rezensionen
· Suche
· Zum Forum!
 

  Newsletter

Newsletter-Abo
 

 
 

Y - The Last Man 1: Entmannt (Comic)

Brian K. Vaughan & Pia Guerra
Y - The Last Man 1
Entmannt
(Y - The Last Man, Vol. 1, 2002)
Titelbild von Pia Guerra
Zeichnungen von Pia Guerra &Jose Marzan Jr.
Farbe von Pamela Rambo
Aus dem Amerikanischen von Claudia Fliege
Panin, 2007, Paperback mit Klappenbroschur, 128 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-86607-352-4

Von Christel Scheja

Was wäre, wenn ein Virus eine bestimmte Hälfte der Menschheit ausrotten würde, und die verbleibende Hälfte sehen müsste, wie sie das Überleben der menschlichen Rasse sichert? Das ist ein Thema, das in der ein oder anderen Variante immer wieder in Science-Fiction-Romanen und -Filmen behandelt wird. Eine der jüngeren Versionen und vermutlich die erste ambitionierte in grafischer Form ist „Y - The last Man“ von Brian K. Vaughan und Pia Guerra.


Auf der Welt geht alles seinen gewohnten Gang. In den politischen Etagen werden Intrigen auf Kosten der schwächeren und unbedeutenderen Abgeordneten gesponnen, Polizisten, Soldaten und viele andere Männer gehen ihrer alltäglichen Arbeit nach. Jeder kennt seinen Platz in der Gesellschaft, auch wenn man Manches für ungerecht hält. Doch die meisten Frauen haben sich in ihr gesellschaftliches Schicksal gefügt.
Dann gibt es gibt erste beunruhigende Hinweise: Die Sterblichkeitsrate bei männlichen Kindern und Säuglingen steigt an. Aber anstatt etwas dagegen zu unternehmen, denken die Männer lieber an sich selbst. Dann jedoch kommt der Tag, an dem alle Lebewesen, die das Y-Chromosom in sich tragen, auf einmal innerhalb weniger Stunden sterben.
Auf der Erde bricht das Chaos aus, denn die Schlüsselstellungen in Politik und Gesellschaft sind vakant. Soldatinnen und Polizistinnen sind nun auf sich alleingestellt, ebenso die Handwerkerinnen. Die Kommunikation und das öffentliche Leben brechen zusammen. Einige Frauen wählen den Freitod, andere sehen in der Entwicklung eine Strafe der Natur, die sie zur herrschenden Spezies gemacht hat.
Doch dann erweist sich, dass ein Mann überlebt hat: Der verträumte Lebenskünstler Yorick und ein Kapuzineräffchen, dessen er sich angenommen hat. Der junge Mann versucht in dem Chaos einfach nur zu überleben und sich nach Washington durchzuschlagen, wo sich seine Mutter zuletzt aufgehalten hat.
Als er es erreicht, erlebt er eine Überraschung, denn sie ist zu nichts weniger als der Präsidentin der Vereinigten Staaten geworden. Und sie stellt das Wohl der Gemeinschaft über das ihres eigenen Kindes. In Begleitung der geheimnisvollen Agentin 355 soll er sich zu einer bekannten Wissenschaftlerin begeben, um herauszufinden, warum gerade er überlebt hat und ob es noch Hoffnung für die Menschheit geben kann...


„Y - The Last Man“ setzt das Thema modern um. Die sattsam bekannten Klischees aus den früheren Romanen und Filmen haben sich verändert und weiter entwickelt, sie sind nicht mehr länger eindimensional und negativ, vor allem was die Frauen betrifft.
Yorick erweist sich ebenfalls nicht als willensstarker und hochintelligenter klassischer Held, der gleich als Hahn im Korb die Führung übernimmt. Er weiß zwar was er nicht unbedingt will - aber er hat auch nicht immer die Kraft, sich gegen die Willkür der Frauen zu wehren. Das macht ihn menschlich und liebenswert und ein wenig ausgereifter als die meisten Frauencharaktere. Neben ihm und 355 sind die meisten Figuren auf wenige Charakterzüge reduziert. Das geht aber auch nicht anders, um den dynamischen Erzählstil nicht zu behindern.
Die Geschichte wirft ein paar interessante Fragen auf und löst sie unterhaltsam, Autor und Zeichnerin nehmen sich auch die Zeit, um darzustellen, wie die einzelnen Personen mit der Veränderung zurechtkommen, und was das für sie bedeutet. Dabei wird nicht polemisiert, sondern differenziert.
Es gibt Menschen, die mit ihrem Schicksal hadern und daran zerbrechen, andere versuchen das Beste daraus zu machen und an die Zukunft zu denken, während die letzte Gruppe überschnappt und in ihrem Größenwahn nur noch mehr schaden anrichtet.

Insgesamt bietet „Y - The Last Man“ einen kurzweiligen Auftakt der Reihe, der neben einer spannenden Handlung auch noch sympathische Charaktere und eine differenzierte, Sichtweise des Themas bietet. Es lohnt sich deshalb auch aufgrund der hochwertigen und realistischen Zeichnungen einen Blick in die Graphic-Novel zu werfen.

hinzugefügt: April 14th 2009
Tester: Christel Scheja
Punkte:
zugehöriger Link: Panini
Hits: 3067
Sprache:

  

[ Zurück zur Übersicht der Testberichte | Kommentar schreiben ]