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Wilks, Eileen: Verlockende Gefahr - Wolf Shadow 1 (Buch)

Eileen Wilks
Verlockende Gefahr
Wolf Shadow 1
(Tempting Danger)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Antje Görnig
Titelillustration von Shutterstock
Lyx, 2009, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 424 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8215-8

Von Carsten Kuhr

San Diego, Kalifornien. Auch im Sonnenscheinstaat kamen die Werwölfe aus dem Untergrund. Jahrelang wurden sie verfolgt und gnadenlos abgeschossen. Seitdem sie das Bürgerrecht erhalten haben, genießen auch sie den Schutz des Staates.
Lili Yo, eine chinesischstämmige Polizistin, ist eine der jüngsten Detectives der Mordkommission. Als sie in einer dreckigen Gasse zur Leiche eines jungen Mannes gerufen wird, ahnt sie schon, dass das Verbrechen sie vor Probleme stellen wird. Dem Opfer wurde die Kehle herausgerissen. Die Hinweise deuten auf einen Mord durch einen Lupi, einem Werwolf.
Im nahegelegenen Club stößt Lili auf einen Verdächtigen. Ausgerechnet der charismatische Beau Rule Turner, der Thronprinz des Nokolai-Clans und Liebling der Medien, wird verdächtigt. Je mehr Lili ermittelt, desto mehr Ungereimtheiten tauchen auf. Will man hier dem Prinzen die Schuld in die Schuhe schieben, und wer steckt hinter dem Plan? Während ihre Hormone Kapriolen schlagen, stößt Detective Yo auf Hinweise, die auf einen Insider-Job hindeuten – ein korrupter Polizist, oder mehr...?


Eileen Wilks fasst, verpackt in eine spannende Kriminalhandlung mit phantastischen Einflüssen, ein heißes Eisen an. Diskriminierung ist heute wie früher ein Thema, das die Welt und insbesondere die USA bewegt. Wer einmal die Lehrgänge, die deutsche Firmen ihren in den USA arbeitenden Mitarbeitern für teuer Geld spendieren, durchlaufen hat, der weiß, wie vielschichtig die Fallstricke sein könne, wie kompliziert die Political Correctness von Gerichten und geldgierigen Rechtsanwälten ausgestaltet wurde.

Wilks nun transferiert diese Feindlichkeit gegenüber Randgruppen auf die Werwölfe, die ihr Coming Out erlebt haben. Als Mitglieder der Gesellschaft werden sie mit Argusaugen beobachtet, traut man doch den animalischen Wesen nicht über den Weg. Zu sehr schotten die Clans sich ab, zu unbekannt sind die Strukturen, zu sehr auch haben die Leute geschürt von Filmen schlicht Angst vor dem Unbekannten.
Das erinnert an Rassenunruhen, aber auch an die dunkle Zeit der McCarthy-Ära. Hier wird, ohne die Hintergründe zu kennen oder sich näher mit der Randgruppe beschäftigt zu haben, pauschal der Stab über eine ganze Rasse gebrochen. Vieles erinnert an die auf der ganzen Welt um sich greifende Intoleranz, an Fremdenfeindlichkeit und deren Auswüchse. Man will sich ja gar nicht näher mit dem Fremden beschäftigen, urteilt lieber aus dem Buch heraus, ohne sich auch nur die Mühe zu machen, den vermeintlichen Gegner näher kennenzulernen.

Verpackt hat die Autorin dies in eine spannende Kriminal-Handlung wobei erfreulich anzumerken ist, dass die romantische Seite doch sehr zurückhaltend ausgestaltet wurde. Die Darstellung des Wolfsrudels selbst ist überzeugend, die Figuren interessant, der Plot überraschend, sprich: eine Serie mit Potential.

hinzugefügt: April 22nd 2009
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Lyx
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