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X-Men 100 (Comic)

Matt Fraction & Ed Brubaker, Mike Carey, C. B. Cebulski
X-Men 100
(Uncanny X-Men 500 501, X-Men Legacy 216, X-Men: Devided We Stand 2, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Wrap-Around-Cover von Alex Ross
Illustrationen von Terry Dodson, Greg Land, Phil Briones, David Yardin u. a.
Extra: ein großes Poster vom Cover
Panini, 2009, Heft, 100 Seiten, 5,95 EUR

Von Irene Salzmann

Nach all den Tragödien gibt es einen Neuanfang für die X-Men. In der Nähe von San Franzisco haben sie ihr Hauptquartier aufgeschlagen und senden von dort aus ihre Botschaft in die ganze Welt: Jeder Mutant, der noch über seine Kräfte verfügt, ist eingeladen, zu ihnen zu kommen und sich ihnen anzuschließen.
Obwohl es vielleicht nur noch hundert von ihnen gibt, stehen viele ‚normale’ Menschen den Mutanten nach wie vor skeptisch gegenüber, und es gibt Gruppen, die ihren Hass unverhohlen zeigen. So dauert es nicht lange, bis etwas passiert.
Zuerst ist es Magneto, der auf wundersame Weise seine Kräfte zurück zu haben scheint und einige Sentinels aktiviert, die er auf die X-Men hetzt. Als nächstes wird Pixie attackiert und schwer verletzt. Ein Indiz weist auf den Hellfire Cult hin, der von einer neuen Red Queen geführt wird.

Die beiden anderen Geschichten setzen die laufende Handlung nicht fort sondern befassen sich mit Charles Xavier, der von Gedächtnislücken und Schuldgefühlen gepeinigt wird, nachdem man ihn manipuliert hatte, und mit Magic alias Illyana Rasputin, die mit dem Schicksal hadert, das sie in eine Dämonin verwandelt hat. So will sie sich ihren Freunden, nach denen sie sich sehnt, nicht zeigen – aber welche Alternative bleibt ihr, um ihre menschliche Gestalt zurück zu erhalten?


Für Insider geht die Story der X-Men nahtlos weiter, auch wenn Band 500 - bzw. Band 100 in Deutschland – einen Punkt setzt, an dem Quereinsteiger hinzu stoßen können. In diesem Fall hätte man sich allerdings etwas mehr gewünscht als eine Cover-Galerie am Ende, die einige Bilder von Heften zeigt, die als Meilensteine in der Geschichte der Serie betrachtet werden. Eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse, die zur aktuellen Entwicklung führten, und eine kurze Vorstellung der Handlungsträger fehlt leider – und das gilt besonders für die deutsche Ausgabe, die vier Hefte aus drei verschiedenen „X-Men“-Reihen vereint. Wer nicht auf dem Laufenden ist, dem schweben erst einmal einige Fragezeichen über dem Kopf.
Das alte X-Men-Team, das man über Jahre hinweg kannte, gibt es nicht mehr, doch haben die Autoren und Zeichner eine Möglichkeit für ein Wiedersehen mit vielen beliebten Figuren gefunden, die gestorben sind, ihre Kräfte verloren haben oder aus anderen Gründen ausschieden. Einige Lieblinge der Leser sind allerdings noch dabei: Urgesteine wie Cyclops, Beast und Angel, aller Favorit Wolverine und seine Gefährten von der zweiten Generation Storm, Colossus und Nightcrawler, dann die einstigen New Mutants Canonball und Karma, sowie nach ihrem Seitenwechsel die ehemalige White Queen des Hellfire Clubs Emma Frost und Pixie, eine Schülerin Wolverines.
Man darf spekulieren, wohin die Handlung führen wird: zweifellos zu neuen Kämpfen, in denen es die X-Men mit neuen und alten Gegnern zu tun bekommen. Der Hellfire Cult scheint die Nachfolgeorganisation von Emma Frosts Hellions zu sein, und die Red Queen ähnelt nicht allein aufgrund ihrer Fähigkeiten der verstorbenen Jean Grey alias Marvel Girl alias Phoenix. Dies ist ein Comic, und im Comic muss niemand tot bleiben – also: wer weiß… Derweil hat Magneto mächtige Verbündete gefunden, deren Ziele noch nicht offenbart wurden und die nicht identisch mit denen Magnetos sein müssen, der trotz des Verlusts seiner Kräfte an seinen Plänen festhält und den Homo Superior zum Herrscher der Welt machen möchte.

In den Side-Stories wird Vergangenheitsbewältigung betrieben beziehungsweise der Grundstein für einen neuen Story-Arc gelegt. Für die aktuelle Handlung sind diese fortlaufenden Geschichten nicht relevant. Falls Bezüge hergestellt werden, dann wohl zu einem späteren Zeitpunkt.

Alles in allem ist „X-Men“ 100 ein Titel, bei dem man durchaus (wieder) in die Serie einsteigen kann. Ansprechende, realistisch-idealistische Illustrationen machen Lust, die spannende Handlung und die Schicksale der sympathischen Protagonisten zu verfolgen.
Auch die Side-Stories sind gefällig gezeichnet und lassen keine Wünsche offen, selbst wenn die Handlung etwas kryptisch anmutet, falls man die Vorgeschichte nicht kennt.
Als Extras sind zwei Variant-Cover zu bewundern; eines stammt von dem leider verstorbenen Top-Zeichner Michael Turner („Witchblade“, „Fathom“ u. a.), das andere von Terry Dodson. Ferner gibt es eine Zusammenfassung der „wichtigsten Momente der X-Men“ und ein auffaltbares Riesenposter mit dem Motiv des Wrap-Around-Covers von Alex Ross. Der Preis von 5.95 EUR für 100 Seiten Lesespaß erfreut außerdem.

hinzugefügt: April 25th 2009
Tester: Irene Salzmann
Punkte:
zugehöriger Link: Panini
Hits: 3233
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