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Hoffman, Mary: Stadt der Masken - Stravaganza 1 (Buch)

Mary Hoffman
Stadt der Masken
Stravaganza 1
(Stravaganza - City of Masks, 2002)
Aus dem Englischen von Eva Riekert
Titelbildgestaltung von Jan Butterworth
Arena, 2008, Taschenbuch, 352 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-492-02974-0

Von Christel Scheja

Die in West-Oxfordshire lebende Mary Hoffman ist eine erfolgreiche englische Autorin von Kinder- und Jugendbüchern, sowie Herausgeberin einer Zeitschrift für Jugendliteratur. Mit ihrer „Stravaganza“-Saga wurde sie ab 2003 auch in Ländern wie Deutschland bekannt und schrieb sich mit der Mischung aus historischem Roman und Zeitreisegeschichte in die Herzen ihrer Leser. Nach einer gebundenen Ausgabe und einem Paperback erscheint nun auch eine preisgünstige Taschenbuchausgabe der ersten Romane.


Der elisabethanischer Alchimist William Dethridge entdeckt im 16. Jahrhundert die Fähigkeit der „Stravaganza“, das heißt, die Gabe durch Zeit und Raum zu reisen. Er gelangt damit zunächst nur mit dem Geist in das ferne Land Talia, das unserem Italien der Renaissance gleicht. Später gelingt es ihm, auch körperlich dort hin zu reisen - allerdings mit einem Makel: Seine Gestalt wirft keinen Schatten. Dennoch findet er dort eine neue Heimat und Freunde. Der Bund der ‚Stravaganti’ entsteht und baut Verbindungen zur Erde auf.
Derweil sieht Lucien Mulholland seinem nahenden Tod entgegen. Ein bösartiger Tumor wächst unaufhaltsam in seinem Körper heran und ist nicht einmal mit einer harten Chemotherapie aufzuhalten. Seine Hoffnung kehrt an dem Tag zurück, an dem ihm ein seltsames Notizbuch geschenkt wird. Als er mit diesem in der Hand einschläft, findet er sich plötzlich in Belazza, einer Wasserstadt, die dem Venedig des 15. Jahrhunderts ähnelt, und mitten im bunten Treiben eines Maskenfestes wieder. Lucien ist vollkommen verwirrt. Wie ist er an diesen Ort gekommen, und warum ist er gesund?
Doch ehe er sich darüber weitere Gedanken machen kann, klärt ihn die neugierige und lebhafte Arianna über ‚Das Fest der Blumen’ und die damit verbundenen Gefahren auf, ohne zu ahnen, dass sie sich noch öfters über den Weg laufen werden. Wie das Schicksal es will, fällt Lucien überraschend Duchessa Silvia ins Auge, und sie holt ihn an ihren Hof. Wie nicht anders zu erwarten ist, wird der Junge schneller, als ihm lieb ist, in die Machenschaften des Botschafters Di Chimici verwickelt und droht, den politischen Wirren zum Opfer zu fallen.
Dass er am Leben bleibt, hat er ganz allein dem Signore Rodolfo zu verdanken. Und dieser Mann weiht Lucien schließlich auch in die Geheimnisse der Stravaganti ein und erklärt ihm, wie und warum er nach Belazza gekommen ist und was das für seine Existenz in unserer Welt bedeutet.


Garniert mit wenigen phantastischen Elementen wie der Zeitreisethematik zeichnet die Autorin ein recht akkurates Bild des Lebens während der italienischen Renaissance. Man merkt, dass sie sich gnadenlos der Geschichte Venedigs, Florenz und anderer Stadtstaaten aus dieser Epoche bedient hat, um den Menschen, ihrem wilden Treiben und den bösartigen Intrigen Leben einzuhauchen.
Dem historisch interessierten Leser kommt deshalb sicher manches Detail bekannt vor, was der Story allerdings keinen Abbruch tut, da die Geschichte der Stravaganti interessant und lebendig umgesetzt wurde. Allerdings sollte man nicht auf eine komplexe oder tiefgründige Handlung oder ausgearbeitete Charaktere hoffen, da es doch in erster Linie ein Jugendbuch ist.

„Stravaganza - Stadt der Masken“ wird damit interessant für alle Leser von zehn bis zwölf Jahren, die vor allem historische Geschichten mit einem ordentlichen Schuss Fantasy mögen.

hinzugefügt: April 25th 2009
Tester: Christel Scheja
Punkte:
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