SpaceView 2/09
April - Juni 2009
Heel, 2009, Magazin, 80 Seiten, 4,90 EUR, ISSN 0949-8273
Von Christel Scheja
Man kann sich gut vorstellen, dass auch diese Ausgabe der „SpaceView“ ganz auf das aktuelle Thema „Star Trek“ ausgerichtet ist, gerade in dem Quartal, in dem der neue Film anläuft, der vermutlich über das weitere Schicksal des Franchise entscheiden wird. Aber das sind nicht die einzigen Schwerpunkte dieser Ausgabe. Weitere Artikel wenden sich den „X-Men“ und „Terminator“, aber auch vielen anderen Rubriken zu, so dass eine bunte Mischung gewährleistet ist.
Vier Artikel beschäftigen sich mit dem Relaunch der „Star Trek“-Saga. Wird es gelingen, mit der Neuinterpretation der Abenteuer von Kirk, Spock und der Mannschaft der Enterprise weitere Fans zu gewinnen, und inwieweit werden die langjährigen Fans durch die Veränderungen vor den Kopf gestoßen? Ein Essay nennt die positiven und negativen Aspekte, die sich nun auftun. Ähnlich sieht es mit dem humoristisch eingefärbten Streitgespräch zweier Redakteure in „Kirk vs. Kirk“ aus. Des Weiteren werden die neuen Darsteller der alten Helden vorgestellt und darüber nachgedacht, was den Erfolg von StarTrek“ ausmachen muss, um beide Seiten halbwegs zufrieden stellen zu können und damit einen modernen Neustart zu ermöglichen, der die alten Wurzeln nicht verleugnet.
Ähnlich sieht es bei „Terminator“ aus. Kann der neue Film das Franchise noch retten, das in den späten 1980er Jahren mit Arnold Schwarzenegger seinen Anfang nahm? Ein Blick in die Vergangenheit und einer in die Zukunft sollen das klären, und dabei werden die alten Filme und die Serie noch einmal genauer unter die Lupe genommen.
„X-Men Origins: Wolverine“ erzählt die Vorgeschichte eines der beliebtesten Marvel-Helden und bleibt dabei dem Film-Universum treu. Neben der Vorstellung des Films gibt es noch Interviews mit der Produzentin des Films und einem der Darsteller: Dominik Monaghan, der auch aus der „Der Herr der Ringe“-Trilogie und „Lost“ bekannt ist.
Aber auch die allgemeinen Rubriken sind abwechslungsreich gefüllt. Robert Vogel wirft einen humorvollen und freundlichen Blick auf den deutschen Fan-Film „Stargate: Combination“, bei dem er selbst mitspielt. Die dritte Staffel von „Primeval“ wird mitsamt den neu eingeführten Figuren und einem Set-Bericht vorgestellt, ohne dass allzu viel über die Veränderungen verraten wird.
Ebenso werden die Serien zu Spezialeffekten und den kleinen, aber feinen Literatur-Spezialverlagen fortgeführt, die ausgefallene Geschmäcker bedienen. Nicht zuletzt wird ein ausführlicher Blick auf eine lange vergessene Roman-Serie geworfen, die sich heute wachsender Beliebtheit erfreut: „Mark Brandis“.
Obwohl diese Ausgabe wieder mehr auf SF-Media ausgerichtet ist und damit eher die Filmfreude zufrieden stellen dürfte, bleibt sie dennoch für den allgemeinen Phantastik-Fan interessant, da die Informationen über das hinausgehen, was andere Zeitschriften bieten. Man merkt, dass hier Fans für Fans schreiben und sich mit Aspekten des Franchise beschäftigen, die für die Allgemeinheit weniger interessant zu sein scheinen. Auf der anderen Seite machen sie auch jüngere Leser und neu hinzu gekommen Phantastik-Fans darauf aufmerksam, das es noch mehr gibt, als einfach nur zu konsumieren.
Indem sich die Autoren sehr persönlich und teilweise auch kritisch mit den Themen auseinandersetzen, entsteht Diskussionsbedarf, wie auch die Leserbriefe immer wieder bezeugen. Diesmal fällt das gerade bei den Artikeln zu „Star Trek“ auf. Und über all das werden auch die Print-Medien nicht vergessen. Vor allem SF-Fans kommen diesmal auf ihre Kosten.
Alles in allem kann auch diese Ausgabe der „SpaceView“ wieder überzeugen, wenn man sich für Science Fiction, Fantasy und Horror interessiert, aber nicht nur ein einfaches Film-Magazin lesen möchte.