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Feist, Raymond: Der verrückte Gott - Die Erben von Midkemia 6 (Buch)

Raymond Feist
Der verrückte Gott
Die Erben von Midkemia 6
(Wrath of a mad God)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Regina Winter
Titelillustration von Todd Lockwood
Blanvalet, 2009, Taschenbuch, 574 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-442-24415-7

Von Carsten Kuhr

Nicht nur Midkemia, auch Kelewan, die Heimat der Tsurani, wird bedroht. Ging es einst nur darum, einer Hofintrige folgend einen Streit vom Zaun zu brechen, so droht dieses Mal ungleich größeres Unbill. Den angreifenden Kriegerhorden der Dasati geht es um nichts weniger, als den Planeten zu erobern, und dann auf ihre eigenen Bedürfnisse umzugestalten. Kein Lebewesen soll überleben, Flora wie Fauna gleichermaßen sollen ausgerottet werden, um dann den leeren Platz mit Dasati Wesen zu bevölkern.
Während Pug, sein Sohn Magnus und der Trickser Nakor zusammen mit Ralan Bek, dem ultimativen Krieger, auf einer der Heimatwelten der Dasati versuchen die Gründe für die geplante Invasion zu ergründen und dort auf einen alten Verwandten treffen, richtet sich die Konklave und ihre Helfer auf das letzte, verzweifelte Gefecht gegen den übermächtigen Gegner ein. Der dunkle Gott der Dasati aber scheint nicht besiegt werden zu können. Nicht nur die unzähligen, wohl gerüsteten und ausgebildeten Krieger sind es, die den Verteidigern Kopfzerbrechen bereiten, auch die dahinter stehende Macht selbst gibt Anlass zur Furcht. Selbst Götter zittern vor der Macht, die der Schrecken an sich gebunden hat, eine Macht, die er nun nutzen will, um eine Universenebene weiter zu reisen...


Raymond Feist geht in die Vollen. Nach einem Mittelband, der den Leser nägelkauend zurückgelassen hat, beendet er seinen Zyklus um den Krieg gegen die Dasati mit einem Paukenschlag.
Was hat er nicht alles aufgefahren. Mit Ralan Bek, dem Krieger ohne Gewissen, hat er einen der faszinierendsten Charaktere seiner ganzen Schöpfung eingeführt, der Trickser mit seinen Orangen sorgte ein ums andere Mal für Überraschung, Pug, Miranda, Macros selbst Thomas, der Elfengemahl, darf eingreifen, dazu gesellen sich neue, junge Helden.
Feist bot auf, was Fan und Leser wert und lieb war und ist. Selbst einen, ein wenig zu deutlich an Jimmy die Hand erinnernden Erben des jungen Diebes galt es, in die Schlacht zu begleiten.

Und Raymond Feist löst zum Finale diverse Rätsel auf. Da geht es Paukenschlag um Paukenschlag, es bleibt nicht aus, auch von liebgewonnenen Figuren Abschied zu nehmen. Das alles bettet er in eine Handlung, die die Kenntnis seines Oeuvres eigentlich voraussetzt. Wer unbedarft mit diesem Band in die „Midkemia“-Sagen eintritt, der wird wenig, ja fast nichts verstehen. Die zumindest grobe Kenntnis der Zyklen wird vorausgesetzt, ohne diese wird man die mannigfaltigen Anspielungen und Bezüge nicht nachvollziehen können.

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass eine Ära auf Midkemia und Kelewan zu Ende geht. Ein Finale aber, das gleichzeitig der Beginn von etwas Neuem sein wird, denn noch warten drei Spaltenkriege auf die Leser, bevor sich der Vorhang für Midkemia endgültig schließen wird.

hinzugefügt: May 21st 2009
Tester: Carsten Kuhr
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