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Bertin, Joanne: DER LETZTE DRACHENLORD (Buch)

Joanne Bertin Der letzte Drachenlord (The Last Dragonlord)
aus dem Amerikanischen von Joannis Stefanidis,
Knaur 70139, 524 Seiten, 24,00DM

von Carsten Kuhr

In der Fantasy Edition des Knaur Verlages erscheinen, neben den unvermeidlichen Endlosserien und Zyklen immer wieder wahre Kleinode an Romanen bislang unbekannter Autoren.
Diese werden zumeist als großformatige Paperbacks aus der Menge der Veroeffentlichungen hervorgehoben. Joanne Bertin´s Werk entfuehrt uns in eine Welt, in der manche Menschen nur mit einer halben Seele geboren werden. Den frei bleibenden Teil besetzt die ebenfalls halbe Seele eines Drachens. Zeit ihres Lebens sehnen sich die so entstandenen Drachenlords danach die andere Haelfte ihrer Seelen zu finden, und mit der Besitzer(in) dieser Haelfte vereint zu werden. Durch die Kombination zw. Mensch und Drache verfuegen sie nicht nur über die Moeglichkeit sich zu verwandeln und als Drache die Luefte zu durchmessen, sie vermoegen telepathisch miteinander in Kontakt zu treten, und mittels ihres Feuers zu heilen. Auch werden sie als oberste Richter in allen Konflikten zu Hilfe gerufen. Linden Rathan ist mit seinen gerade mal rd. 300 Lenzen der juengste 4er Drachenlords und seit Urzeiten auf der Suche nach seinem Widerpart. Als im Königreich ein Streit um die Regentschaft entbrennt wird er mit zwei seiner Artgenossen abgeordnet über die Auseinandersetzung zu richten Zwar trifft er auf seine lang gesuchte Gefaehrtin, doch Anschlaege mittels dunkler Magie, Intrigen und Verrat halten den Spannungsbogen aufrecht. Man mag ein wenig bemaengeln, dass die Details zu vage bleiben, die Beschreibung der Handlungsschauplaetze zu wenig detailliert ist, man darf aber dabei nicht vergessen, dass wir es nicht mit einer Serie sondern einem einzelnen Roman zu tun haben. Dabei hätte die Autorin aus dem inneren Konflikt des Protagonisten seiner Ungewißheit, ob er seine Seelengefaehrtin überhaupt findet, ob diese die Verwandlung von Mensch zum Zwitterwesen lebend uebersteht m.E. mehr Raum geben koennen statt sich auf die dramatische Handlung zu stuetzen. Insoweit liegt ein Roman vor der kurzweilig zu unterhalten weis, leider aber kein außergewoehnlicher , bewegender Roman wie der Klappentext uns versichern will.

hinzugefügt: August 5th 2004
Tester: Carsten Kuhr
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