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Landy, Derek: Die Diablerie bittet zum Sterben - Skulduggery Peasant 3 (Buch)
Derek Landy
Die Diablerie bittet zum Sterben
Skulduggery Peasant 3
(The Faceless Ones)
Aus dem irischen Englisch übersetzt von Ursula Höfker
Titelillustration von Tom Percival
Loewe, 2009, Hardcover, 350 Seiten, 16,90 EUR, ISBN 978-3-7855-6002-0
Von Carsten Kuhr
Zwei Jahre sind vergangen, seitdem Stephanie, zwischenzeitlich unter dem Namen Walküre Unruh in der magischen Welt bekannt, das letzte Mal gegen das Böse angetreten sind. Mittlerweile ist Walküre 14 Jahre alt, ihr Spiegelbild übernimmt für sie den Schulbesuch und die nervigen Hausaufgaben, während sie ihre Ausbildung als Detektiv des Übersinnlichen bei dem lebenden Skelett Peasant fortsetzt.
Beide sind beim Sanktiarum, der Regierung der Übersinnlichen, in Ungnade gefallen, haben sie doch den Unwillen des Großmagiers erregt, als sie diesen als Verräter bezeichnet haben. So wurde Skulduggery als Detektiv abberufen, und an seiner Stelle Remus Crux, ein unfähiger Schleimer, zum Detektiv bestellt.
Als ein Unbekannter alle Teleporter nacheinander umbringt ahnt Skulduggery, dass ein perfider Plan hinter den Morden steckt.
Gegen den entschiedenen Widerstand des Sanktiariums machen unsere Helden sich auf, das Motiv herauszufinden und den Täter zu fangen - und müssen erkennen, dass es einmal mehr darum geht, die Gesichtslosen auf die Erde zu holen um den Weltuntergang einzuleiten ...
Derek Landys Romane um den wohl ungewöhnlichsten Detektiv der Literaturgeschichte haben sich mittlerweile weltweit eine große Anhängerschaft erobert. Was sich zu Beginn fast ein wenig zäh anließ, das hat mittlerweile gehörig Fahrt aufgenommen, und verwöhnt selbst erfahrene Urban-Fantasy-Leser mit ungewöhnlicher Lesekost.
Mit der jungen Erzählerin Stephanie hat der Autor das ideale Vehikel gefunden, um seine Zielgruppe an die Seiten zu fesseln. Zwar bietet der teilweise doch martialische Plot - es wird gekämpft, es fliegen Kugeln, Hälse werden durchgeschnitten und Blutlachen breiten sich aus - zum Teil doch deutliche Gewaltdarstellungen, diese sind aber in sich logischer Bestandteil der Handlung und nie Selbstzweck.
Im Mittelpunkt der temporeich erzählten Handlung stehen die Suche nach den Tätern, und die Verhinderung der Invasion. Dass es selten ohne persönliche Opfer im Kampf gegen das Böse abgeht, dass Undank der Welten Lohn ist, kommt hinzu.
Insoweit werden die Kosten des Kampfes ebenso beziffert, wie die Einsamkeit und Entfremdung die Stephanie aufgrund ihrer Ausbildung auf sich nimmt. Dies schwingt allerdings mehr unterschwellig mit, ist noch nicht wirklich ein Thema, auch wenn sie doch ein wenig nachdenklich wird, als sie erfährt, dass ihr Spiegelzwilling ihren ersten Kuss erlebt hat, und nicht sie.
Die Handlung selbst läuft wie schon erwähnt rasant ab, die Zuordnung der Figuren zu Gut oder Böse ist eindeutig, allein die mysteriöse China weist hier Zwischentöne auf.
Insgesamt ungewöhnliche Abenteuerfantasy abseits der Elfen und Feen, packend voller Drive und mit einem erstaunlichen Ermittlerduo.
hinzugefügt: June 7th 2009 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Loewe Hits: 3377 Sprache: german
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