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Pesch, Helmut W.: DIE KINDER VON ERIN (Buch)

Helmut W. Pesch: Die Kinder von Erin,
Bastei-Lübbe 20447,367 Seiten, Euro 6,90

von Carsten Kuhr

Wenn ich neue Titel von den Verlagen zugesandt bekomme, gilt es immer diese zu sortieren. Da gibt es Bücher, die muss ich lesen, und es gibt Bücher, die soll ich lesen, da ich beide Mal eine Besprechung für phantastik.de fertigen soll. Und dann gibt es da noch Bücher, die will ich lesen, weil sie mich aus irgendeinem Grund interessieren.
Wie man sich vorstellen kann, sind die Stapel hoch, und der Turm der Bücher, die ich lesen will ist. immer der grösste. Wenn ich dann einmal die Muße finde, zu einem Werk zu greifen, das nicht unbedingt eine Rezension erfordert, entdecke ich oftmals sehr interessante Titel. So ging es mir auch mit Helmut Peschs zweiten Teil der Anderswelt Trilogie, deren dritter Teil für April nächsten Jahres bei Bastei angekündigt ist. Vor Jahren bereits im Ueberreuter Verlag als Hardcoverausgaben veröffentlicht, schmückt sich nun Bastei mit den interessanten Romanen.

Nachdem der erste Band bei mir offene Türen eingerannt hatte, wanderte der Folgetitel daher gleich auf den Muss Lesen Stapel. Ging es im ersten Band um die Germanische Götterwelt, in die unsere drei jugendlichen Protagonisten versetzt wurden, so finden sich unsere Helden diesmal in der irischen Mythologie wieder. Die Drei sind eigentlich in den Ferien bei Hagen´s Tante auf deren irischen Landsitz zu Besuch. Doch eines Nachts weckt sie eine Harfe, deren Melodie sie in ihren Bann zieht. Einäugige Wesen verfolgen sie, auf der Flucht gelangen sie in die Anderswelt. Getrennt voneinander versuchen Götter und Halbgötter, Fürsten und verarmte Bauern sie für ihre Zwecke zu vereinnahmen. Magische Gegenstände werden ihnen ausgehändigt, phantastische Orte gilt es zu besuchen, bevor es zum tödlichen Duell zwischen Hagen und seinem Freund Siegfried kommt..

Wie schon erwähnt verzauberte mich der erste Teil der Saga. Hier versuchte endlich einmal ein deutschsprachiger Autor die uns eigene „germanische“ Götterwelt der Asen literarisch aufzubereiten. Im jetzt vorliegenden zweiten Teil wendet sich der Autor der irischen Mythologie zu. Über der Sidhe sind schon unzählige Bücher geschrieben worden, so dass ein weiteres Werk eigentlich kaum etwas Neues dem Sagenkreis hinzufügen kann. Dr. Helmut Pesch ist sicherlich ein intimer Kenner der Materie. Nur erschlugen mich die, in drei Handlungsstränge aufgeteilten Begegnungen mit den Völkern der Anderswelt, ihren Helden und Göttern in ihrer Massierung förmlich. Ich muss gestehen, dass ich persönlich mich mit der Irischen Folklore noch nicht näher beschäftigt hatte, so dass mir viele Grundlagen der Sagenwelt einfach fehlten. Zwar versucht der Autor seinen Protagonisten, stellvertretend für die unbedarften Leser, die Mythologie der grünen Insel in kurzen, als Erzählungen und Berichte verpackten Abrissen näher zu bringen, doch die schiere Masse führte bei mir zumindest zu einer Übersättigung. Nur zu bald hatte ich die Übersicht verloren, welche Völker nun von welchen Eroberern vertrieben worden waren, welche Helden gegen ihre Widersacher bestanden hatten.
Hielten den ersten Teil die geradlinig aufgebaute Geschichte der drei Jugendlichen zusammen, die ihr gemeinsames Schicksal immer wieder miteinander in Verbindung brachte, so erlebten selbige Drei diesmal den grössten Teil ihrer Abenteuer getrennt voneinander. Erst ganz zum Schluss führt Pesch die Handlungsstränge wieder zusammen. Erschlagen von der Fülle an Informationen aber, die mir während der Lektüre angetragen wurde, hatte ich die Übersicht über die Zusammenhänge, und damit letztlich den Lesefluss leider verloren.

hinzugefügt: August 5th 2004
Tester: Carsten Kuhr
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