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Lukianenko, Sergej: Sternenschatten (Buch)
Sergej Lukianenko
Sternenschatten
(3BE3AHAR TEHb)
Aus dem Russischen übersetzt von Christiane Pöhlmann
Titelillustration von Dirk Schulz
Heyne, 2009, Paperback, 624 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-453-52553-5
Von Carsten Kuhr
Die Menschheit ist nicht alleine im All. Statt aber eine Führungsposition im Kanon der Völker einzunehmen, muss der Mensch sich innerhalb der Konklave mit der ungeliebten Position des Transporteurs, des interstellaren Fernfahrers, begnügen.
Ais dann mit den Geometern, einer dem Menschen äußerlich verblüffend ähnlichen Rasse eine neue technologische Hochkultur auf den Plan tritt, gilt es sich zu positionieren.
Pjotr Chrumow schlich sind in „Sternenspiel“ bei den Geometern ein und kundschaftete sie aus. Nach der erfolgreichen Flucht ahnt er, dass nur ein Wunder die Menschen und ihre wenigen Verbündeten vor der Vernichtung in der Auseinandersetzung zwischen der Konklave und den Geometern retten kann - oder eine dritte Kraft.
Die Geometer flohen einst panisch aus dem Zentrum der Galaxis. Doch was hat diese so mächtige Rasse von dort vertrieben, und gilt die alte Weisheit- der Feind meines Feindes ist mein Verbündeter?
So heißt es für Pjotr erneut sich auf den Weg zu machen - in den Kern der Galaxis, ins Reich des mächtigen Schattens...
Vorliegendes Frühwerk aus dem Hause Lukianenko setzt die Handlung aus „Sternenspiel“ nahtlos fort. Bei dem mehr als lesefreundlichen Satzspiegel hätte man beide Romane problemlos in ein noch dazu recht dünnes Taschenbuch unterbringen können, so danken es zumindest die Augen - wenn auch nicht der Geldbeutel - den Markentingstrategen, dass diese auf eine Veröffentlichung im Lukianenko-üblichen Paperbackgewandt gedrängt haben.
Im Gegensatz zur ersten Band geht es dieses Mal gleich weg von unserer heimatlichen Scholle mitten hinein ins galaktische Abenteuer.
Was auffällt ist, dass der Autor seine späteren Stärken, die pointierte Darstellung menschlicher, insbesondere russischen Schwächen, zwar immer wieder ein wenig aufblitzen lässt, dies jedoch oftmals in dem Text untergeht. Häufig setzt er uns dabei absatzlange Beschreibungen eigentlich banaler Gegenden oder Ereignisse vor, verliert sich in pseudophilosophischen Ergüssen. Das liest sich dann, ich bin fast erschreckt es zuzugeben, langatmig und uninspiriert. Immer wieder einmal blitzt der Ideenreichtum Lukianenkos auf, präsentiert er uns skurrile Figuren und interessante Wendungen.
Alles in Allem aber fehlt es an einem durchgängigen roten Faden; reihen sich Ereignisse aneinander, die
uns kaum zu packen vermögen. Gerade im Vergleich zu seinen neueren Werken - ich persönlich halte „Spektrum“ nach wie vor für seinen faszinierendsten Roman - wird deutlich, in welchem Maße sich der Autor weiterentwickelt hat.
Bot der erste Band des Zweiteilers insbesondere zu Beginn noch einige Glanzlichter, so wird sich der Fan mit dem zweiten Teil ungleich schwerer tun.
hinzugefügt: July 12th 2009 Tester: Carsten Kuhr Punkte: zugehöriger Link: Heyne Hits: 2851 Sprache:
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