Volker Sassenberg
Rand der Gezeiten
Gabriel Burns 31
Sprecher: Jürgen Kluckert, Hans Paetsch, Andreas Ksienzyk, Ernst Meinke, Björn Schalla, Bianca Krahl, Esther Münch u. a.
Universal, 2009, 1 CD ca. 56 Minuten Laufzeit, ca. 6,99 EUR, ISBN 978-3-8291-2076-0
Von Christel Scheja
Wenn es eine Hörspielserie mit durchlaufendem Handlungsbogen auf über dreißig Episoden schafft, muss sie bereits Kultstatus und eine größere Fan-Gemeinde haben. Das ist inzwischen bei „Gabriel Burns” der Fall. Behandelte die Reihe zunächst noch die Abenteuer des gleichnamigen übersinnlich begabten Schriftstellers, der mit übernatürlichen Hinweisen in Berührung kam, die ihn dazu brachten, durch die Welt zu reisen, so ist daraus inzwischen ein ganzer Kosmos entstanden. Denn die Geisterwesen, Kreaturen, skrupellosen Geheimdiensten und perversen Serienmördern haben ihre Spuren bei Gabriel Burns und seinen Verbündeten hinterlassen, und nicht alle Gegner sind vernichtet worden.
Und nun, wo der Schriftsteller auf ‚die andere Seite’ gewechselt und spurlos verschwunden ist, scheint es an seinen Freunden zu sein, die Welt zu beschützen.
Nach ihren Abenteuern in Vancouver und Seattle wenden sich diese anderen Aufgaben zu. Mr. Bakerman weiht seinen Mitarbeiter Schmidt erst einmal in die ganze Sache ein und fasst so die bisherigen Ereignisse noch einmal genau zusammen. Der Mann muss nämlich zusammen Joyce Kramer und Larry Newman ein Schiff erkunden, das eigentlich vor langer Zeit versunken sein sollte, nun aber überraschend wieder aufgetaucht ist. Die drei sollen herausfinden, was es damit auf sich hat, ehe Unschuldige in Gefahr kommen und notfalls etwas unternehmen.
Ohne Zwischenfälle erreichen die drei das Geisterschiff und beginnen, es zu erkunden. Doch je weiter sie vordringen, desto mehr wachsen Angst und Beklemmung. Schließlich machen sie eine schreckliche Entdeckung.
Die neue Folge erweist sich als Kammerspiel, das mit nur wenigen Figuren auskommt, die dafür aber durch ein beängstigendes und bedrohliches Szenario tappen dürfen, dessen Spannung sich immer mehr steigert.
Aber auch wenn die bisherige Handlung noch einmal grob zusammengefasst wird, bleibt ein Neueinstieg weiterhin schwierig, da man beim Hören doch merkt, dass einem Einiges fehlt. Dafür ist die Umsetzung wieder sehr gelungen, denn Soundeffekte und Musik sind gut aufeinander abgestimmt, um die beklemmende Atmosphäre noch zu vertiefen. Die Macher setzen dabei vor allem auf den Raumklang, der diesmal ganz besonders wichtig ist. Und auch die Sprecher wissen zu überzeugen, da sie die misstrauische Vorsicht und Angst der Figuren sehr genau einfangen.
Auch diese Episode von „Gabriel Burns“ ist für den Fan sehr spannend und enthüllt weitere Aspekte der Mystery-Saga, die erneut sehr filmisch in Szene gesetzt wurde.
Neueinsteiger bekommen diesmal zwar Hilfestellungen, werden die Handlung aber dennoch nicht in dem Maße genießen können, weil ihnen immer noch zu viel an Wissen fehlt.