A. F. Morland, Thomas Birker und Christian Daber
Tony Ballard 5
Die Satansdragoner
Sprecher: Klaus Dieter Klebsch, Tosten Sense, Dorette Hugo, Thilo Schmitz, Patrick Devine, Wolfgang Bahro, Ulrike Stürzbecher u. a.
Musik: Andreas Max und Plotzka
Cover von Ugurcan Yüce
Dreamland, 2009, 1 CD, ca. 59 Minuten Laufzeit, ca. 8,95 EUR, ISBN 978-3-939066-24-8
Von Christel Scheja
Neben „John Sinclair“ und „Professor Zamorra“ war „Tony Ballard“ ein weiterer Dämonenjäger bei Bastei, dem es gelang eine eigene Heftromanserie zu bekommen, die es schaffte, über mehr als ein oder zwei Jahre zu laufen und erst eingestellt werden musste, als es Differenzen gab. Anders als seine Kollegen war der Titelheld lange kein mit besonderen Gaben ausgestatteter Auserwählter, obwohl er es schon früh mit sehr phantastischen Gegnern auf dieser und anderen Welten zu tun hatte. Die neue Hörspielserie aber bleibt bei den Wurzeln und beschreibt die ersten Erlebnisse des Helden und seiner Freunde.
Nach dem Sieg über den Vogeldämonen Paco Benitez und zwei so schurkische wie teuflische Brüder in New York hat Tony Ballard in Mr. Silver einen neuen Freund gewonnen. Obwohl selbst der Hölle entsprungen, hat er sich der Seite des Guten angeschlossen. Das ist vielleicht auch gut so, denn eine neue Gefahr lauert auf die Freunde, denn Rufus, der Dämon mit den tausend Gesichtern, hat den Todesfluch von Paco Benitez aufgenommen und ist gewillt, den Tod seiner Verwandten in New York zu rächen. Deshalb ruft er seine Untergebenen zusammen und lässt sie unter den schwarzen Seelen der Stadt neue Diener rekrutieren. So lange Ballard noch in der Nähe ist, will er ihn in die Falle locken und dann vernichten. Doch wie soll das gelingen? Der Dämonenjäger ist wachsam, aber dennoch hat er eine Schwäche, die Rufus nun ausnutzt. Als Vicky alleine zu einem Einkaufstrip aufbrechen will, wird sie entführt. Damit er nicht sofort etwas merkt, tritt eine schwarzmagische Kreatur an ihre Stelle. Aber das Verwirrspiel währt nicht lange, denn schon bald erkennt Tony Ballard das betrügerische Spiel, vernichtet, die Dämonin in der Gestalt seiner Lebensgefährtin und beginnt früher, als erwartet, die Jagd.
Auch mit „Die Satansdragoner“ bleibt die Hörspielserie „Tony Ballard“ ihrer Linie treu. Die Episode ist wieder so gestaltet, dass man beim Hören wunderbar entspannen kann und doch nicht den Faden verliert. Es stört nicht, dass die Sprecher hin und wieder übertreiben und genau den Klischees Stimme geben, die dem deutschen Heftroman immer zur Last gelegt werden. Da dürfen Frauen besonders hilflos oder bösartig verführerisch klingen, der Wahnsinn in der Stimme der Feinde mitschwingen und Verbrecher schleimig klingen – das alles sorgt für das passende Ambiente, das gut darüber hinweg täuscht, dass vieles in der Handlung vorhersehbar ist. Dennoch wirkt das Hörspiel nicht, als sei es gänzlich den 1970er Jahren entsprungen.
Alles in allem weiß auch „Die Satansdragoner“ wieder gut zu unterhalten, weil das Hörspiel die alte Vorlage modern erzählt und neben dem nostalgischen Charme auch die Klangtiefe heutiger Produktionen bietet. Nur inhaltlich sollte man keine all zu komplexe und ausgereifte Story erwarten, denn das war auch schon bei der Vorlage nicht der Fall.