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Die Druiden 3: Die Lanze des Lug (Comic)

Die Druiden 3
Die Lanze des Lug
(Les Druides: Le Lance de Lug)
Text: Jean-Luc Istin & Thierry Jigourel
Zeichnungen & Farben: Jacques Lamontagne
Übersetzung: Tanja Krämling
Lettering: Delia Wüllner-Schulz
Splitter, 2009, Hardcover, 48 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-940864-42-0

Von Irene Salzmann

Die keltischen Druiden und ihre Mysterien werden vom Christengott und seinen Anhängern immer weiter in die Bedeutungslosigkeit gedrängt. Als plötzlich Leichen, die geköpft und mit druidischen Zeichen versehen wurden, auftauchen, vermuten viele, dass die Anhänger des alten Glaubens durch bestialische Morde ihr Schwinden aufhalten wollen. Einer der Wenigen, die Zweifel an dieser Theorie hegen, ist der Abt Gwenole, der seinen Freund Gwenc'hlan, ein Druide, und dessen Schüler Taran bittet, Nachforschungen anzustellen.
Schon bald kommen die drei dem geheimnisvollen christlichen Orden Imperium Dei auf die Spur, der angeblich aufgelöst wurde, doch tragen die Verbrechen die Handschrift seiner Mitglieder. Um Antworten zu erhalten, reisen Gwenc'hlan und seine Begleiter zu der Insel Ys. Keiner weiß, dass der Feind in dieser Hochburg der alten Religion längst Fuß gefasst hat. Gwenc'hlan kommt zu spät, um einen weiteren Mord zu verhindern und folgt dem Täter, der ihm jedoch mit viel Glück entkommen kann.
Zusammen mit Prinzessin Dahud findet Gwenc'hlan heraus, weshalb der Mönch sterben musste: Ein Manuskript erzählt die Geschichten, die sich um den Wunderkessel des Dagda und die Lanze des Lug ranken. Damit diese mächtigen Artefakte nicht in falsche Hände gelangten, wurden sie sorgfältig verborgen – und eines befindet sich offenbar ganz in der Nähe. Auch Gurvan, der Christ, der Dahud im Kampf besiegen konnte und dadurch zu ihrem Gemahl wurde, erfährt von diesem Geheimnis.
Als Gwenc'hlan endlich Eins und Eins zusammenzählt, scheint die Lanze des Lug verloren und das Schicksal von Ys besiegelt…


„Die Druiden“ ist eine großartige Comic-Serie, in der Geschichte und Fantasy gelungen zu einer Einheit verschmelzen. Die Handlung wird langsam, aber konsequent aufgebaut. Einschübe, die wesentliche Details näher schildern, reduzieren das Tempo und schieben die Auflösung hinaus, ohne dass Längen entstehen – im Gegenteil:
Man ist fasziniert von den Sagen über Helden und Göttern – von denen Geschichten in der Geschichte erzählen - und von der Art und Weise, wie sie in den Plot integriert wurden, so dass die Grenze zwischen realer und mystischer Welt aufhört zu existieren.
Obwohl die Autoren nicht werten wollen, empfindet man die Christen als Eindringlinge in einem harten, kriegerischen, aber auch natürlich gewachsenen Kulturkreis, dem sie keinerlei Verständnis entgegen bringen, dessen Traditionen sie verachten und den sie wegen seiner Andersartigkeit auslöschen wollen. Daher scheinen die Spuren auch zu Imperium Dei zu führen, denn wären die Druiden tatsächlich für die Morde verantwortlich, weshalb sollten sie sich als Täter verraten? Als Mittel der Abschreckung hätte ein solches Vorgehen wenig Wirkung, da das Christentum längst zu stark geworden ist und die Druiden ihren Untergang nur beschleunigt hätten - wie es jetzt der Fall ist.
Und doch muss mehr hinter all dem stecken, wie die Suche nach den legendären Artefakten beweist. Was man ahnte, dass Gurvan nicht aus Liebe um Dahud warb, wurde bestätigt. In seiner Hand befindet sich nun eines der magischen Objekte, und die Folge davon für Ys ist eine Katastrophe. Mit diesem Cliffhanger endet der Band, so wie auch die beiden anderen Alben stets an der spannendsten Stelle abbrachen, und man darf bis zur Fortsetzung, „Das Treffen der Giganten“ (Band 4), darüber spekulieren, ob es eine Rettung für die vielen Menschen gibt oder ob sie zu der wachsenden Zahl tragischer Opfer gehören werden, die der Konflikt bereits forderte und gewiss noch fordern wird.
Den prächtigen Illustrationen, die die keltische Welt anschaulich darstellen, ist es mit zu verdanken, dass der Plot den Leser zu packen vermag. Jedes Panel steckt voller Details und ist aufwändig und stimmungsvoll koloriert. Vor allem die realistischen Landschaften und Gebäude gefallen.

Der rätselhafte Kriminalfall, der ansprechende Mix aus Geschichte, Mythen und Fantasy, die glaubwürdigen Protagonisten, der fesselnde, gut durchdachte Erzählstil und die herrlichen Zeichnungen machen „Die Druiden“ zu einer der schönsten francobelgischen Comic-Serien, die derzeit auf dem Markt sind. Genre-Fans und Sammler sollten sich diesen Titel nicht entgehen lassen!

hinzugefügt: July 27th 2009
Tester: Irene Salzmann
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