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Grey, Claudia: Evernight (Buch)

Claudia Gray
Evernight
(Evernight)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Marianne Schmidt
Titelillustration von Antonio Conte
Penhaligon, 2009, Hardcover, 382 Seiten, 18,95 EUR, ISBN 978-3-7645-3034-7

Von Carsten Kuhr

Bianca will nur eines - der Zwangsjacke in Form des altehrwürdigen Internats Evernight, in das sie ihre Eltern, die an der Schulde als Lehrer unterrichten angemeldet haben, entfliehen. Sie will zurück in ihr altes Leben, zu den wenigen Freunden, die sie gefunden hat, in ihre vertraute Umgebung. So beschließt sie; sich noch vor dem ersten Schultag zu verabschieden. Ihre Flucht am frühen Morgen endet im das altgotische Anwesen umgebenden Wald in den Armen eines anderen neuen Zöglings der Eliteschule. Lucas, ihr Retter unterscheidet sich auffallend von den meisten der Internatszöglinge. Diese sind fast durch die Bank weg attraktiv, entstammen altem Geldadel und lassen das auch jeden der nicht ganz so Begüterten mehr als deutlich spüren. Während Bianca und der smarte Lucas sich näherkommen, verkrachen und wieder versöhnen werden andere Schüler von den Alteingesessenen tyrannisiert. Immer wieder findet man Lucas auf der Seite der Underdogs wieder, greift er aktiv gegen Mobbing und Missbrauch ein. Doch dann entdeckt er, dass auch seine Bianca so einiges mit dem Geld- oder sollte man zutreffender sagen Blutadel verbindet - und auch er hat ein dunkles Geheimnis, das er bislang vor der Liebe seines Lebens verborgen hat ...


Mittlerweile sind in den USA bereits vier Bände um das Evernight Internat erschienen, die sich langsam aber sicher die Bestsellerlisten hocharbeiten. Nun kennen wir das zwischenzeitlich zu Genüge - junge Menschen, die sich zueinander hingezogen fühlen und dann erkennen und akzeptieren müssen, dass ihr Partner nicht so ganz menschlich ist und ihnen so einiges verschwiegen hat. Stephenie Meyer oder die mead’sche Vampir Akademie bieten entsprechendes Lesefutter für die heranwachsende Zielgruppe. Angereichert mit jeder Menge romantischer Verwicklungen, großen Gefühlen, prächtigen Bällen und einer Portion Gefahr erfüllen diese Bücher in unnachahmlicher Art und Weise das Verlangen der jungen Leserinnen. Diese wollen Heldinnen folgen, die nicht nur romantische Verwicklungen, ihr Make-up und die neusten Kleider im Kopf haben, sondern aktiv in einer etwas anrüchigen Welt der Blutsauger Abenteuer erleben. Dass amouröse Versuchungen angedeutet werden, der Gefühlswirrwarr ein wichtiger Bestandteil der Bücher ist, dass aber auch die Thematik des Erwachsenwerdens, der Loslösung von dem sie behütenden Elternhauses thematisiert wird, macht diese Bücher zu den angesagtesten Titeln unserer Zeit. Hier lässt sich träumen und gleichzeitig ein wenig Anleitung finden, wie die Leserin mit ihren Hormonen und dem sie einengenden Zuhause umgehen könnte. Natürlich ist dies keine Sprechstunde á lá Doktor Sommer und Konsorten, doch gesellt sich hier das Wiedererkennen der eigenen Probleme und des Gefühlschaos der Pubertät zu einer spannend und kurzweilig ablaufenden Abenteuer-Handlung.

Von der Anlage her hat vorliegender Roman alles, um seinen Leser an die Seiten zu bannen. Der Handlungsort, die altehrwürdige Akademie, die strengen Lehrer, die Animositäten unter den Schülern komplett mit Gezicke und Snobs gegen die Emporkömmlinge hat etwas.

Doch kann dies den Schwachpunkt des Romans nicht gänzlich ausgleichen. Gerade die Figuren, insbesondere unsere beiden „Romeo und Julia“ bleiben in ihrer Darstellung blass und recht uninteressant. Da hat mir persönlich Balthasar, ein Mitschüler der sich um die Gunst Biancas bemüht, viel mehr interessiert als unsere Helden.
Es mag sein, dass sich hier in den weiteren Bänden noch etwas tut, doch dadurch, dass ausgerechnet unsere beiden Protagonisten einige der wenigen sind, die nicht schon lange auf Erden wandeln, wirken sie im Vergleich zu ihren Kommilitonen doch ein wenig uninspiriert.

Sehr gut gelungen waren dagegen die beiden großen Aha-Momente der Handlung. In der Nachschau wird deutlich, dass die Autorin immer wieder kleine Informationsschnipsel eingestreut hat, dennoch waren die Offenbarungen überraschend und zwangen mich als Leser die gesamte Situation neu einzuschätzen und zu werten.

Insgesamt gesehen ein Roman, der sich eindeutig an die Fans der „Bis(s)“-Titel richtet, der hier Potential offenbart aber durchaus noch Luft nach oben hat.

hinzugefügt: August 3rd 2009
Tester: Carsten Kuhr
Punkte:
zugehöriger Link: Penhaligon
Hits: 3291
Sprache: catala

  

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